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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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darf doch nicht wahr sein! Ich bin gefangen!«, dachte sie wütend und stampfte ein paarmal kräftig mit den Füßen auf. Doch das half auch nichts.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Wer weiß, wie lange es dauert, bis die Olchis wiederkommen, dachte sie. Hoffentlich vergessen sie mich nicht. Hoffentlich finden sie mich wieder!

    Leider hatte sie kein Handy dabei. Viele Kinder aus ihrer Klasse besaßen schon ein eigenes Handy, nur sie nicht. Doch wen hätte sie auch anrufen sollen?
    Tante Kreszentia war sowieso nicht zu Hause, und der Butler wäre bestimmt nicht begeistert, wenn er sie mitten in der Nacht in Schmuddelfing vom Parkhaus holen müsste. Wie hätte sie ihm das auch erklären sollen?
    Sie könnte auch Herrn Schnurrhahn von der Polizei anrufen, der würde sie bestimmt irgendwie befreien. Doch wie war die Nummer der Polizei? Vicky überlegte. Sie wusste es nicht. Aber es war egal, sie hatte ja sowieso kein Telefon.
    So gut es ging, machte sie es sich auf dem harten Betonboden bequem. Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute hinauf in den Nachthimmel. Und dann wartete und wartete und wartete sie und dachte dabei an ihr herrlich weiches Himmelbett, an ihre schönen Bücher und an Bertas wunderbare heiße Schokolade. Aber das machte alles nur noch schlimmer.
    Oben am Himmel hingen ein paar dunkle Wolkenfetzen, hinter denen sich der Mond verkrochen hatte. Vicky zählte genau neunundvierzig Sterne, und plötzlich sah sie eine Sternschnuppe. Sie machte die Augen zu. Jetzt durfte sie sich etwas wünschen.
    Wenn sie sich beim Wünschen ganz fest konzentrierte, ging der Wunsch vielleicht in Erfüllung.
    Den Olchi-Kindern machte die Motorradverfolgung unterdessen das allergrößte Vergnügen. Feuerstuhl sauste im Zickzack über die Häuser der Stadt, und die Olchis riefen immer wieder:
    »Fliegenfurz und Mäusemist,
    wir zeigen euch, wer schneller ist!«
    Um diese Uhrzeit waren nur noch wenige Autos unterwegs. Da unten fuhr der letzte Bus, und ein Polizeiauto jagte mit hoher Geschwindigkeit die Hauptstraße entlang.
    Zwei Fußgänger überquerten eine Kreuzung, eine Gruppe Jugendlicher kam gerade aus einer Diskothek. Sie hatten den Olchi-Drachen über sich entdeckt und winkten den Olchis zu.
    Auch ein Radfahrer reckte den Kopf nach dem Drachen. Um ein Haar wäre er gegen einen Laternenmast geknallt. Die Olchi-Kinder fanden das sehr komisch und riefen:
    »Schimmelpilz und Knochenfäule,
    wer nicht aufpasst, kriegt ’ne Beule!«
    Feuerstuhl kreiste wie ein Hubschrauber über der Stadt, und die Olchi-Kinder suchten die Straßen ab. Endlich entdeckten sie den Motorroller in einer Seitenstraße.
    Sie lenkten Feuerstuhl tiefer in die Häuserzeile hinein, und als der Roller an einer roten Ampel stehen bleiben musste, landeten sie direkt hinter ihm. Die Olchis hüpften auf die Straße, doch im selben Moment sprang die Ampel auf Grün. Die Typen hatten sie entdeckt und gaben Gas.
    Doch da hatte das eine Olchi-Kind den Roller auch schon hinten am Gepäckträger gepackt.
    Der Motor jaulte laut auf, die Räder drehten durch, aber das Olchi-Kind hielt eisern fest.
    Zwei große Jungs saßen auf dem Roller.
    »Was soll das?!«, kreischte der eine.

    »Lass los, du Wicht!«, schrie der andere, der hinten saß, und versuchte, das Olchi-Kind wegzuboxen.
    »Krötige Rostbeule, hierbleiben und absteigen!«, befahl das Olchi-Kind.
    Die Olchi-Kinder packten den schweren Motorroller und stemmten ihn einfach in die Höhe. So leicht, als wäre er eine Obstkiste.
    »Lasst uns runter! Seid ihr verrückt?«, quiekten die beiden Jungs. Dass die kleinen Olchis so stark waren, jagte ihnen einen gewaltigen Schrecken ein.
    Der olchige Drache ließ ein tiefes Grunzen hören. Aus seinen Nüstern blies er eine gewaltige Stinkerwolke, sodass den beiden beinahe die Luft wegblieb.
    Endlich setzten die Olchi-Kinder den Roller wieder ab und ließen die beiden absteigen. Sie sahen blass aus, und man merkte, dass sie ziemlich weiche Knie hatten, denn der eine von ihnen musste sich am Roller festhalten.
    Die Olchi-Kind riefen: »Muffel-Furz-Teufel! Warum habt ihr leckeren Müll über die Mauer geworfen? Warum habt ihr die Hunde weggenommen? Wo habt ihr sie versteckt? Warum habt ihr die Mauer vollgesprüht? Glibberschlammige Matschbeulengräte! Krötenschleimiger Käsesockenfurz!«
    Das waren eine Menge Flüche und Fragen auf einmal. Doch die beiden hatten gleich begriffen, um was es ging und dass man sie überführt hatte.
    »Äh,

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