Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)
Olchi-Papa. »Olchi-Opa war mal Hundefänger und kennt sich aus mit solchen Sachen.«
»Ach ja?«, sagte die Gräfin noch einmal. Sie war einigermaßen überrascht, wie nett und freundlich diese Olchis doch waren.
»Vielen Dank, dass Sie mir helfen wollen«, sagte sie schließlich. »Wirklich sehr aufmerksam.«
Jakob machte noch einen Vorschlag: »Vielleicht darf ich den Herrschaften ein Tässchen Tee auf der Terrasse anbieten? Die Rosen im Garten duften zurzeit besonders schön.«
Die Gräfin warf Jakob einen missmutigen Blick zu. Das war zwar höflich gemeint, ging ihr aber doch ein bisschen zu weit.
Glücklicherweise half ihr Olchi-Oma aus der Verlegenheit. »Rosenduft ist leider nichts für uns«, erklärte sie.
»Wir gehen jetzt lieber heim«, sagte Olchi-Mama. »Zu Hause haben wir noch Stinkerbrühe.«
Die Olchis liefen zum Tor, drehten sich am Ende des Kieswegs aber alle drei noch einmal um.
»Wenn wir die Pudel gefunden haben, kommen wir wieder!«, rief Olchi-Papa der Gräfin zu und winkte.
Automatisch winkte die Gräfin zurück. »Na, so was«, murmelte sie. »Wer hätte das gedacht ...«
Die drei Hunde schwänzelten immer noch um ihre Beine, sie wollten anscheinend mit ins Haus.
»Ihr armen Teufel habt bestimmt keinen, der sich um euch kümmert«, sagte die Gräfin. »Ihr seid ja ganz schön abgemagert. Was mache ich nur mit euch? Jakob, führen Sie die Hunde nach hinten in den Garten. Und rufen Sie Herrn Zeiselmeier an. Er soll sich sofort um sie kümmern.«
»Sehr wohl, Madam«, sagte der Butler.
Er brachte die Hunde hinters Haus und gab ihnen ein paar Leckerli. Dann ging er in die Küche und kam wenig später mit drei weißen Porzellanschüsseln zurück. Sie waren randvoll mit biologischem Extraklasse-Hundefutter.
Die Jagd beginnt
Olchi-Opa saß inzwischen wieder zu Hause vor der Olchi-
Höhle. Er hatte keinen einzigen Hund finden können, hatte bald aufgegeben und war heimgegangen. Da hockte er jetzt auf seinem alten Ofen, kaute missmutig an seiner Knochenpfeife herum und hörte den fetten Kröten beim Quaken zu. Ungeduldig wartete er darauf, dass die anderen Olchis endlich zurückkehrten.
Auch Vicky und die Olchi-Kinder hatten keinen Hund gefunden. Nur eine streunende Katze hatten sie gesehen, aber Tante Kreszentia hatte eine Katzenallergie, und wer weiß, ob sie sich über so ein Tier gefreut hätte.
Am Ende setzte Vicky die Olchi-Kinder in der Nähe der Müllkippe ab und radelte allein zurück zum Schloss.
Dort fand sie ihre Tante im Wohnzimmer.
»Hat man deine Pudel gefunden?«, fragte Vicky.
»Die Polizei hat noch keine heiße Spur«, meinte die Gräfin. »Aber du kannst dir nicht vorstellen, wer heute hier war. Ein paar von diesen Olchis! Sie behaupten, du wärst ihre Freundin …«
»Also, nein, ja, doch, vielleicht …«, stotterte Vicky. »Was wollten sie denn?«
»Sie brachten mir drei Streunerhunde als Ersatz für meine Pudel. Du kannst sie dir ansehen. Sie sind hinten im Garten.«
Natürlich lief Vicky gleich los, um nach den Hunden zu sehen.
»Sie sind so süß!«, rief sie begeistert. »Du wirst sie doch behalten?«
»Wir werden sehen«, sagte Tante Kreszentia. »Fass sie bitte nicht an. Herr Zeiselmeier muss sie erst mal waschen und desinfizieren.«
»Siehst du, die Olchis sind wirklich nett. Sie sind sooo hilfsbereit«, sagte Vicky.
»Ja, das kann man sagen«, bestätigte die Gräfin, und Vicky war sehr froh, als sie merkte, dass sich ihre Tante mit den Olchis anscheinend ein wenig versöhnt hatte.
Zwei Stunden später kam Herr Zeiselmeier, der Hundefriseur. Er hatte neues Hundefutter mitgebracht, drei nagelneue Halsbänder und schöne lange Leinen. Das alles hatte der Butler bei ihm bestellt.
Als Herr Zeiselmeier die Hunde sah, rümpfte er die Nase. Sicherheitshalber zog er seine Gummihandschuhe an, bevor er die Tiere anfasste. Solch verlauste Vierbeiner waren ihm noch nie untergekommen!
Er duschte die neuen Hunde mit dem Gartenschlauch und reinigte sie sorgfältig mit Anti-Parasiten-Shampoo und Entlausungsmittel. Dann föhnte er sie trocken, und am Ende bürstete er ihnen das struppige Fell, bis es glänzte. Vicky durfte ihm dabei helfen.
Als er fertig war, wollte er die Hunde noch mit Parfüm besprühen. Doch als Vicky protestierte, ließ er es weg. Pudelparfüm passte sowieso gar nicht gut zu Streunerhunden.
Am Nachmittag tollte Vicky erst mit den Hunden im Garten herum, und später spielte sie mit Tante Kreszentia Federball. Das war keine so gute
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