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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Angst.
    Zwischen einem alten Ofenrohr und einem Ast war eine dicke Schnur gespannt. Die Olchi-Kinder setzten die Ratten auf die Schnur, und Vicky staunte nicht schlecht. Die kleinen Biester konnten darauf Handstand machen, sie hüpften auf einem Bein über das Seil oder hängten sich mit ihren kleinen Armen dran. Sie schaukelten hin und her wie Unterhosen an der Wäscheleine.
    Das andere Olchi-Kind hatte anscheinend Hunger bekommen. Es schnappte sich eine der rostigen Dosen, die hier überall herumlagen, und biss kräftig hinein. Dann zerkaute es das abgebissene Stück und schluckte es hinunter.

    »Meine Güte«, sagte Vicky. »Schmeckt euch so was wirklich?«
    »Du kannst gern mal probieren«, sagte das Olchi-Kind und hielt Vicky die Dose vor die Nase.
    »Danke, das ist nichts für mich«, sagte Vicky lachend. »Ich mag lieber Schokoriegel.«
    »SCHOKORIEGEL?«, riefen die Olchi-Kinder im Chor. »Davon bekommt man schlimme bunte Flecken!«
    »Ja, und bei euch hier bekomme ich braune Flecken«, sagte Vicky und schaute auf ihr schmutziges Kleid. »Warum habt ihr eigentlich Hörner auf dem Kopf?«, fragte sie dann.
    »Das sind unsere Ohren«, erklärten ihr die Olchi-Kinder. »Wir hören Ameisen husten und Regenwürmer rülpsen. Und mit dem mittleren Hörhorn können wir alle Sprachen verstehen. Sogar die Sprache der Olchis oben auf dem Mond.«
    »Und wenn ein Hund bellt?«, fragte Vicky. »Könnt ihr das auch verstehen?«
    »Klar wie Matschbrühe«, erklärte das eine Olchi-Kind. »Wir verstehen alles. Hunde, Katzen, Frösche, Ratten, Fische, Läuse, Mäuse …
    Vicky glaubte ihnen kein Wort.
    Jetzt war Olchi-Opa aufgewacht. Als er gähnte, fielen ein paar Fliegen von seiner Nase und stürzten auf den Fußboden. Anscheinend hatte er schrecklichen Mundgeruch.
    »Im Schlaf kommen mir immer die besten Ideen«, sagte er. »Passt auf, Stinkeriche, ich habe ein Gedicht geträumt!
    Wo der Mond am Himmel stinkt,
    wo Olchi-Oma Gräten bringt,
    wo die fetten Kröten müffeln,
    da will ich in den Müllberg schnüffeln!«
    Er begann so laut und scheppernd zu lachen, dass Vicky erschrocken zusammenzuckte.
    »Los, Vicky, erzähl uns auch etwas!«, riefen die Olchi-Kinder. »Erzähl uns eine Geschichte von deinem Schloss. Wir waren noch nie im Leben auf einem Schloss.«
    Vicky überlegte. Was konnte für die Olchis interessant sein? Am besten, ich erfinde etwas, dachte sie.
    Und dann dachte sie sich eine Geschichte aus, die so schaurig war, dass sie davon selbst Gänsehaut bekam.
    Sie erzählte: »Auf dem Schloss von meiner Tante gab es einmal ein Gespenst. Es war ein sehr schreckliches Gespenst, das jede Nacht pünktlich um Mitternacht herumgeisterte. Seine Haut war durchsichtig, aus seiner Nase wuchsen Haare, und es hatte immer eine blutige Axt dabei. Aus seinem Mund tropfte Blut. Das Gespenst sah so gruselig aus, dass man es auf keinen Fall ansehen durfte. Bei seinem Anblick stürzte man wie vom Blitz getroffen zu Boden. Man verlor auf der Stelle das Gleichgewicht und vielleicht auch den Verstand.
    Eines Nachts geisterte das Gespenst wieder im Schloss herum und wollte meine Tante in ihrem Schlafzimmer erschrecken. Nebenan stand die Badezimmertür offen, und das Gespenst schwebte kurz ins Bad hinein. Dort schaute es in den Spiegel. Es erschrak ganz fürchterlich vor seinem eigenen Anblick. Es verlor das Gleichgewicht, stürzte kopfüber in die Badewanne und löste sich in Luft auf.
    Am nächsten Morgen sah meine Tante noch ein paar Blutspritzer in der Wanne. Aber das Gespenst war verschwunden und ist nie mehr wiedergekommen.«
    Die Olchi-Kinder fanden die Geschichte sehr schön.
    Olchi-Opa rief: »Das gefällt mir! Ich war vor fünfhundert Jahren auch mal in einem Schloss in Schottland. Ich war Rattenfänger dort. Unser Gespenst hieß Big Mac. Es kam jede Nacht durch den Kamin und fraß alle Vorräte auf.
    Eines Tages war es so fett geworden, dass es nicht mehr durch den Kamin passte und stecken blieb. Muffel-Furz-Teufel! Als am Morgen die ersten Sonnenstrahlen kamen, da zerfiel es zu Staub. Gespenster vertragen nun mal kein Tageslicht.«
    »Auch eine nette Geschichte«, meinte Vicky.
    »Glaub Opa kein Wort!«, rief das eine Olchi-Kind. »Er denkt sich so was nur aus.«
    Das andere Olchi-Kind fragte: »Gibt es denn immer noch Gespenster auf eurem Schloss?«
    »Na klar«, sagte Vicky. »Jede Menge. Das allergruseligste kommt immer pünktlich um Mitternacht.«
    »Wieso ist bei euch alles so pünktlich?«, fragte das eine

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