Die Opferung
blutverschmierte Wangen. Aber er zerrte weiter an ihrem Kleid und robbte ihr auf den Knien nach, während sie versuchte, sich von ihm loszureißen.
»David!«, rief er. »David, bringen Sie sich in Sicherheit! Und retten Sie das kleine Mädchen!«
»Gott steh mir bei, bist du nicht der heilige Märtyrer?«, zog Kezia Mason ihn auf. »Jetzt lass mich los, Priester, bevor ich deine Eier losschicke, damit sie nach deinen Augen Ausschau halten!«
»Oh Herr«, schrie Pickering. »Oh Herr, lass das einen Albtraum sein!«
Mit diesen Worten erhob er sich und fiel gegen Kezia Mason, sodass beide den Halt verloren und zu Boden stürzten. Kezias Kleid riss vom Hals bis zum Saum auf, und als sie versuchte, wieder aufzustehen, und dabei Pickering ins Gesicht und gegen die Schultern trat, riss es immer weiter auf. In einem Wutanfall griff sie sich an den Kragen und riss das letzte Stück Stoff durch, um sich von Pickering zu befreien und aufzuspringen. Der Reverend blieb auf dem Fußboden liegen, umgeben von der wallenden durchsichtigen Baumwolle, während er auf den Teppich schlug, um festzustellen, wohin sich Kezia zurückgezogen hatte. Verzweifelt schüttelte er seinen augenlosen, blutüberströmten Kopf.
Kezia Mason strich sich ihr feuriges Haar aus dem Gesicht. Sie trug jetzt nichts weiter als eine außergewöhnliche Anordnung aus Bandagen, Knoten und bestickten Schals, die kreuz und quer über ihre Brüste gebunden waren und so stramm ins Fleisch drückten, dass es völlig blutleer schien. Die Bandagen waren so fest um ihren erschreckend dünnen Körper gebunden, dass ihre Rippen hervortraten, während die Binden um ihren Bauch mit Metallstücken und dunklen Haarbüscheln und mit Dingen gespickt waren, die wie getrocknete Pilze aussahen, die aber genauso gut menschliche Ohren hätten sein können. Zwischen ihren dünnen weißen Schenkeln trug sie nur einen gedrehten Schal, der tief ihre flachen Pobacken und ihr Schamhaar in zwei rote Flammenzungen zerteilte.
Sie versetzte Pickering einen weiteren Tritt, dann wandte sie sich wieder mir zu, während ich versuchte, mich mit dem kleinen Mädchen in Richtung Tür zu bewegen. Sie war vom Zorn entstellt. Ihre Augen starrten mich wie wahnsinnig an, ihre Mundwinkel waren vor Hass tief nach unten gezogen.
»Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast, Trottel«, sagte sie verächtlich. »Du spielst mit den Zeiten, mit der Angst und mit deinem eigenen Leben.«
Das kleine Mädchen in meinen Armen begann zu zappeln und zu wimmern. Offensichtlich verstand es nicht, dass ich es retten wollte. Für das Kind war ich nur ein weiterer brüllender, lärmender Erwachsener, und einen Moment lang dachte ich, es könnte sich aus meinem Griff winden. »Nicht!«, rief ich.
In diesem Augenblick stürzte sich ein hasserfüllter Dennis Pickering auf Kezia Mason. »Hexe!«, brüllte er sie an. »Ich weiß, was du bist! Eine Hexe! Die Braut des Satans!«
»Narr!«, schrie Kezia zurück. »Glaubst du, deinesgleichen könnte meinesgleichen einfach so beschimpfen? Du bekommst den Teufelsdaumen, du fetter Priester!«
Mit einer rasend schnellen Bewegung sprang Brown Jenkin über das Sofa und bewegte sich dann über den Teppich bis zu Pickering. Er packte ihn an seinem Hemd und riss den Stoff auf, um die haarlose Brust und den rundlichen weißen Bauch des Reverend freizulegen.
»Oh Gott, beschütze mich!«, schrie Pickering auf.
»Dieu-dieu sauve-moü«, äffte Brown Jenkin ihn nach.
»Lass ihn in Ruhe!«, rief ich mit hoher Stimme.
Doch Brown Jenkin öffnete lüstern und begeistert den Gürtel von Pickerings Hose. Dann holte er ohne Zögern mit seinem rechten Arm aus und bohrte alle fünf Klauen so tief in das weiche Fleisch des Unterbauchs, dass Pickering laut schrie: »Nein! Oh Gott, nein!« Er versuchte, Brown Jenkins Hand abzuschütteln, doch der holte erneut aus und schnitt ihm in Wange und Brust, wobei er eine Arterie zerfetzte. Das Blut spritzte durch das ganze Zimmer, ein regelrechter Wolkenbruch aus Blut, der sich über den Teppich und das Sofa ergoss und gegen die Fenster prasselte. Ich bekam einige Spritzer ins Gesicht, die mich unter anderen Umständen an einen warmen Sommerregen erinnert hätten.
»Blut und Tränen!«, rief Brown Jenkin. »Je sais qui my Redeemer liveth!«
»Der Teufelsdaumen!«, sagte Kezia Mason triumphierend. »Es wird blutig werden!«
Brown Jenkin erhob sich in eine halb stehende, halb kauernde Haltung. Er legte eine Klauenhand auf Pickerings Schulter, um
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