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Die Opferung

Die Opferung

Titel: Die Opferung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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einfach nur überrascht anstarrten.
    Kezia Mason wich einen Schritt nach hinten und zischte weiter. Der junge Mr. Billings brüllte: »Kezia! Wer sind diese Leute? Welches Spiel treibst du mit mir?« Er eilte quer durch das Zimmer und griff nach einem schwarzen Stock mit silbernem Griff, der an einen der Sessel gelehnt war. Im gleichen Augenblick hob Pickering seine Hände und schrie: »Im Namen des Herrn!«
    »Ein Priester!«, zischte Kezia Mason, als könne sie riechen, dass er ein Priester war.
    »Im Namen des Herrn, lassen Sie das junge Mädchen in Ruhe!«, herrschte Pickering sie an. Er ging mit erhobenen Händen einen Schritt nach vorn.
    Der junge Mr. Billings ließ seinen Stock irritiert sinken, und sogar Kezia Mason schien zurückzuweichen.
    »Derjenige, der diesem jungen Menschen auch nur ein Haar krümmt, wird sich vor mir rechtfertigen müssen, sagt der Herr!«, rief Dennis so voller Eifer, dass er ein paar Speicheltropfen spuckte.
    Ich war fest davon überzeugt, dass wir sie durch die schiere Autorität eingeschüchtert hatten, als Kezia Mason vortrat, den durchscheinenden Stoff ihres Kleids anhob und Dennis
    Pickering einen herausfordernden, stechenden Blick zuwarf.
    »Vor dem Herrn rechtfertigen, was, Trottel?«, äffte sie ihn nach. »Also, an deiner Stelle würde ich daran denken, dass mein Alter Freund Gevatter Tod das nicht so einfach hinnimmt. An deiner Stelle würde ich zum Haus des Heiligen Geistes zurückkehren!«
    »Ich befehle es!«, sagte der Reverend bebend. »Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!«
    Ich versuchte, hinter Pickering in die Nähe des Mädchens zu kommen, um es Brown Jenkin zu entreißen. Doch als der das bemerkte, zog er das Kind hinter sich her in den Schutz des Sofas. Das Kind schrie nicht mehr, aber es war noch immer wie erstarrt und gab hin und wieder ein leises Wimmern von sich. Es schien nicht zu erkennen, dass Pickering und ich versuchten, es zu retten. Es ließ nicht mal erkennen, dass es uns überhaupt wahrgenommen hatte.
    Der junge Mr. Billings hob seinen Stock, als wolle er Pickering damit auf den Kopf schlagen, doch Kezia Mason hielt ihn zurück und sagte: »Nein!« Dann legte sie eine Hand vor ihre Augen und sang mit schriller Stimme: »Du wirst sehen, was ich sehe! Alles, was ich sehe, sei deins! Sieh, was ich sehe!«
    Dann richtete sie den rechten Zeigefinger auf Dennis Pickerings Gesicht und schrie: »Sadapan, Quincan, Dapanaq, Can! Panaqan, Naqacan, Quacanac, Can!«
    In dem Moment begann auch Dennis zu schreien, allerdings nicht triumphierend. Seine Augen traten einen Moment lang aus ihren Höhlen hervor, und im Bruchteil einer Sekunde wurden sie ihm förmlich aus dem Kopf gerissen und flogen in hohem Bogen durch das Zimmer, während sich überall Blutspritzer verteilten. Ein Auge fiel in die Asche des Kamins, das andere kollidierte mit einem Stuhl und rutschte langsam an dessen Bein nach unten, so wie eine Schnecke, während es eine blutige Spur hinter sich herzog.
    Ich war so sehr von Panik erfüllt, dass ich nicht wusste, was ich machen sollte.
    Brown Jenkin kicherte und sang: »Eyes, pies! Yeux, peur! Augen, Angst!«
    In dem Moment dachte ich: David, wir stecken verdammt tief in der Scheiße. Ich wollte Pickerings Hand ergreifen, um ihn aus dem Zimmer zu bringen, doch Kezia Mason teilte die Finger, die ihre Augen bedeckten, und zischte mich an: »Nein, Kumpel, du fasst ihn nicht an. Nicht jetzt.«
    Ich machte einen weiteren vorsichtigen Schritt auf Pickering zu, der immer noch mit erhobenen Händen dastand und schwieg. Blind und stumm, schockiert über die Gewalt, die so plötzlich über ihn hereingebrochen war. Sein ganzes Leben lang wusste er von der Hölle, sprach über sie, kannte ihre Geschichte. Aber er hatte nicht wirklich gewusst, ob es die Hölle gab. Und jetzt war die Hölle auf ihn eingestürzt und hatte ihm die Augen herausgerissen.
    Diesmal bleckte Kezia Mason ihre Zähne und warnte mich: »Noch ein Schritt, Mr. Tunichtgut, und deine Augen gehen auch auf Wanderschaft.«
    Ich trat zurück und schluckte. Mein Versuch, mich aus dem Zimmer zu retten, wurde von Kezia Mason zu schnell erkannt, woraufhin sie schrie: »So auch nicht! Klappe zu!« Sie fuchtelte mit ihrer Hand, und gleichzeitig fiel die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss. Ich versuchte, die Klinke herunterzudrücken, doch Kezia Mason schrie: »Davonstehlen willst du dich, stimmt's?« Aus dem Griff wurde eine Hand, die meine eigene Hand so kraftvoll umschloss und

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