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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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verteidigte sich Balbok leise. »Das war mein Magen.«
    »Dann sag ihm, dass er still sein soll, oder ich schlitze ihn auf, kapiert?«
    Balboks Magen verschlug es daraufhin die Sprache, und die beiden betraten die Höhle ihres Häuptlings. Das weite Gewölbe schien von großen Tropfsteinen getragen zu werden, die wie riesige Säulen wirkten. Fackeln waren daran befestigt, und in ihrem flackernden Schein stand ein mit Trollfell bespannter Thron, an dessen Seiten Krieger der Leibgarde Wache hielten. Auf dem Thron saß ein ebenso fetter wie hünenhafter Ork, dessen linke Kopfhälfte von einer Platte aus gehämmertem Stahl bedeckt war.
    Graishak.
    Wie jeder Ork im bolboug wusste, war die metallene Platte das Andenken an einen Kampf: Eine Zwergenaxt hatte ihm den Schädel gespalten, und dunkle Zauberkraft hatte ihm auf geheimnisvolle Weise das Leben gerettet, doch von jenem Tag an war er nicht mehr derselbe gewesen. Einige behaupteten, dass er unter magischem Einfluss stand, andere sagten, er hätte durch den Hieb mit der Axt zu viel von seinem Hirn eingebüßt. Tatsache war, dass er vom Schlachtfeld zurückkehrte und Graishak, den damaligen Häuptling des Stammes, zum Kampf herausforderte. Indem er ihm mit bloßen Händen den Kopf von den Schultern riss, wurde er zu dessen Nachfolger und rief sich selbst zum Häuptling aus. Dass er auch seinen Namen annahm, lag in der Tradition begründet. Orks zählen ihre Herrscher nicht, wie Menschen es tun, und ebenso wenig pflegen sie die Erinnerung an sie, indem sie Standbilder errichten oder von ihren Taten singen – dazu ist jede Generation zu sehr auf sich selbst bedacht, ganz abgesehen davon, dass Orks erbärmliche Sänger sind und nicht viel übrig haben für die schönen Künste. Wer es wagte, in Graishaks Gegenwart von seinem Vorgänger zu sprechen, der musste damit rechnen, seine Zunge zu verlieren.
    Mindestens …
    »Achgosh douk«, entbot Rammar seinem Häuptling den traditionellen Gruß und verbeugte sich unterwürfig. Balbok tat es ihm gleich, bückte sich allerdings nicht ganz so tief hinab.
    »Eure Visagen gefallen mir ebenso wenig«, erwiderte Graishak, der sich gelangweilt auf seinem Thron fläzte, einen Blutbierkrug in der Klaue. »Sagt, was habt ihr mir zu berichten? Schnell heraus damit, ehe ich mich langweile und euch vierteilen lasse!«
    »Wir gehörten zu Girgas' Meute«, begann Rammar mit seinem Bericht. »Wir hatten den Auftrag, im Grenzland nach Gnomen Ausschau zu halten.«
    »Und?«, fragte Graishak zwischen zwei Schlucken Blutbier. »Seid ihr auf Gnomen gestoßen?«
    »Könnte man behaupten«, erwiderte Rammar ein wenig verlegen und blickte an der ramponierten Standarte hinauf. »Wir … nun, wir sind in einen Hinterhalt geraten. Alle Krieger unserer Meute wurden erschlagen – bis auf uns beide.«
    » Waaas ?« Graishak beugte sich vor, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
    »Wir können nichts dafür«, beeilte sich Rammar zu versichern. »Mein Bruder und ich waren zum Spähtrupp eingeteilt, da wurden wir entdeckt, und wir liefen zurück, um die anderen zu warnen, aber da war es bereits zu spät, weil …«
    Graishak unterbrach ihn mit zornig knurrender Stimme. »Was willst du damit sagen, es war zu spät?«
    »Ich will damit sagen, großer Graishak, dass wir gegen die Übermacht des Feindes machtlos waren. Wir haben tapfer gekämpft, das könnt Ihr uns glauben. Unser Anführer Girgas hat ganz allein einen Warg getötet, und mein Bruder und ich haben die Gnomen massenhaft in Kuruls dunkle Grube geschaufelt. Bis zuletzt sind wir nicht von der Seite unseres Anführers gewichen und haben Schulter an Schulter mit ihm gekämpft.«
    »Tatsächlich?« Graishak entblößte die gelben Zähne zu einem hinterhältigen Grinsen. »Wie kommt es dann, dass ihr beide die Schlacht überlebt habt?«
    »Nur unserer Tapferkeit haben wir das zu verdanken, großer Graishak. Während andere Orks feige die Flucht ergriffen und sich in Fels- und Erdspalten verkrochen, haben wir weitergekämpft. Auch als unser Anführer mit Pfeilen gespickt zu Boden sank, haben wir nicht nachgegeben. Schließlich sahen die Gnomen wohl ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter gegen Krieger unseres Schlages anzurennen. Also zogen sie es vor, ihr Heil in der Flucht zu suchen.«
    »Sie sind geflohen? Sagtet ihr nicht, ihre Übermacht war erdrückend?«
    »Das war sie«, beteuerte Rammar, »aber wenn einen Krieger wie mich der blanke Zorn packt, großer Graishak, und er in den saobh

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