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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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zu dürfen – als sich das Leuchten plötzlich zu einem Blitz konzentrierte, der aus dem Gestein stach und Alannah traf.
    Die Elfin schrie auf und wurde zurückgeschleudert. Benommen blieb sie im Moos liegen. Sofort war Corwyn bei ihr.
    »Alannah! Bist du in Ordnung?«, rief er sorgenvoll.
    »I-ich glaube schon«, antwortete sie leise, verletzt nicht am Körper, sondern in ihrem Stolz. »Für einen Augenblick konnte ich etwas fühlen …«
    »Was meinst du?«
    »Es war, als öffnete sich das Tor, nur einen Spalt weit, und als spähe jemand aus dem Inneren. Ich wurde gemustert und für unwürdig befunden, genau wie ich dachte.«
    »Verdammt«, knurrte Corwyn. »Und was jetzt?«
    Alannah schüttelte traurig den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Einen Augenblick«, sagte Balbok trotzig, »so leicht lassen wir uns nicht abweisen. Ich bin doch nicht den ganzen weiten Weg durch Steppe und Wald gelatscht und habe gehungert, um jetzt vor einem albernen Tor zu kapitulieren.«
    »Für einen Ork sprichst du erstaunlich vernünftig«, stellte Corwyn fest. »Aber was sollen wir tun?«
    »Was wohl?«, erwiderte Balbok und brüllte zornig: »Dieses verdammte Ding öffnen natürlich!«
    Die Axt in der Faust stampfte er wutschnaubend auf die Pforte zu, entschlossen, sie notfalls in tausend Stücke zu schlagen. Rammar hielt sich im Hintergrund. Der feiste Ork hütete sich, Balbok in seinem Anfall von saobh beschwichtigen zu wollen – ihm war es lieber, sein Bruder wurde vom Blitz getroffen als er von Balboks Axt.
    Balbok beschleunigte seine Schritte, während er sich der Pforte näherte, senkte das Haupt und wollte sich, einen heiseren Schrei auf den Lippen, mit aller Kraft gegen die steinernen Torflügel werfen – ein aussichtsloses Unterfangen, das Alannah mit einem Stirnrunzeln und Corwyn mit einer unmissverständlichen Handbewegung kommentierten. Auch Rammar war der Ansicht, dass sich sein Bruder ein wenig zu lang von Beeren und kleinen Pilzen ernährt und darüber wohl den Verstand verloren hatte.
    »Bei Kuruls dunkler Flamme!«, brüllte Balbok aus Leibeskräften – und krachte im nächsten Moment mit voller Wucht gegen das Tor.
    Es gab einen hohlen, dumpfen Laut, und natürlich rührte sich das Tor kein Stück. Balbok aber wurde zurückgeworfen und torkelte benommen – seine Wut jedoch war noch nicht verraucht.
    »Na warte, du Mistding!«, rief er. »Wäre doch gelacht, würde ich dich nicht aufkriegen!« Und mit erhobener Axt stürmte er abermals vor und schlug auf das Tor ein.
    Funken stoben, als das scharfe Blatt der Orkaxt auf das Gestein der Pforte traf, aber es hinterließ nicht einen Kratzer. Noch einmal schlug Balbok zu und noch einmal – was schließlich nachgab, war nicht das Tor, sondern der Schaft der Axt, der krachend brach.
    Mit einer Verwünschung auf den Lippen warf Balbok den nutzlosen Rest der Waffe von sich. Seine Raserei aber war nur noch größer geworden. Wütend sprang er vor dem Tor auf und ab und trommelte mit bloßen Fäusten dagegen – ein erbärmliches Schauspiel, das Rammar beenden wollte. Die Meinung des Kopfgeldjägers und der Elfin über die beiden Orks war schon gering genug, auch ohne dass sich Balbok gebärdete wie von Sinnen.
    »Was soll das, umbal?«, rief Rammar, während er zu seinem Bruder stapfte. »Musst du unbedingt aller Welt beweisen, dass wir Orks zu nichts anderem fähig sind als …?«
    Er verstummte jäh, denn erneut leuchtete die Inschrift des Tors blau auf. In der Erwartung, dass wieder ein Blitz daraus hervorzuckte, der ihn treffen könnte, warf sich Rammar zu Boden.
    Aber es kam anders.
    Das Leuchten wurde noch intensiver, hüllte das ganze Tor ein und wurde so grell, dass die vier Wanderer ihre Augen dagegen schirmen mussten. Ein markiges Knacken erklang, und plötzlich entstand inmitten des blauen Leuchtens ein schwarzer Spalt. Der Spalt vergrößerte sich, und ähnlich wie in Shakara öffnete sich das Tor wie von Geisterhand. Seine schweren Flügel schwangen ächzend und knirschend nach innen, um den Weg freizugeben in die Verborgene Stadt.
    »Endlich!«, rief Balbok, noch immer auf- und abspringend. »Wurde auch höchste Zeit!«
    Rammar, der nicht glauben konnte, was er sah, raffte sich auf und starrte blinzelnd zum Tor hin. Auch Corwyn und Alannah kamen ungläubig heran und konnten nicht fassen, was geschah.
    »D-das ist unmöglich«, hauchte die Elfin. »Ein Ork kann die Pforte von Tirgas Lan nicht öffnen.«
    Alannahs Erstaunen half Rammar, die eigene

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