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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Überraschung zu überwinden. »Warum nicht?«, rief er. »Das hättest du uns wohl nicht zugetraut, was?«
    »Genau wie in Shakara«, flüsterte Alannah, während sie zusah, wie sich das Tor vollends öffnete. Das Leuchten war verblasst, man konnte die Türme und Gebäude sehen, die sich jenseits des Tors erhoben. »Auch Farawyns Pforte habt ihr geöffnet.«
    »Nicht schlecht, was?«, feixte Rammar, obwohl ihm nicht ganz klar war, was genau die Elfin so in Erstaunen versetzte. Balbok hatte das Tor geöffnet – na und? Wenn er es geschafft hatte, konnte es solch ein Kunststück nicht sein …
    Zögernd, als trauten sie der Sache nicht, traten die Elfin und der Kopfgeldjäger näher. Corwyn hatte einen gierigen Glanz in den Augen, gemischt mit einer gehörigen Portion Neid. Dass es ausgerechnet seinen Erzfeinden gelungen war, den Zugang zur Verborgenen Stadt zu öffnen, passte ihm offenbar nicht – was Rammar nur noch mehr freute. Der feiste Ork ließ sich sogar dazu herab, seinem Bruder anerkennend gegen die Brust zu klopfen. »Nicht schlecht, Balbok, das muss ich sagen. Obwohl ich es natürlich auch gekonnt hätte.«
    »Meinst du?« Balbok bedachte ihn mit einem zweifelnden Blick.
    »Hundsfott!«, rief Rammar empört. »Glaubst du das etwa nicht?«
    Balbok schüttelte den Kopf. »Ich frage mich nur, warum du es dann nicht getan hast.«
    »Das ist wieder typisch für dich.« Rammar stampfte zornig mit dem Fuß auf. »Da lasse ich dir mal den Vortritt, und wieder beschwerst du dich. Wann bist du eigentlich mal zufrieden?«
    »Wenn ich den Schatz von Tirgas Lan in meinen Besitz gebracht habe«, gab Corwyn ungefragt Antwort.
    Der Kopfgeldjäger und die Elfin waren hinzugetreten, und alle vier standen sie im Tor zur Stadt, die seit Jahrhunderten niemand mehr betreten hatte. Unmittelbar hinter dem Tor befand sich eine große Halle, in der einst die Stadtwache ihren Dienst versehen hatte, jenseits davon begann eine breite Straße, wie man durch ein zweites, offenstehendes Tor sehen konnte. Zu beiden Seiten der Straße standen Gebäude mit hohen Bögen und Säulen, deren Gestein ebenso geschwärzt war wie das der Festungsmauer und der Türme. Dahinter erhob sich, trutzig und eindrucksvoll, die Königszitadelle.
    »Worauf warten wir?«, drängte Corwyn, das Schwert in der Hand.
    »Es – es kann nicht sein«, stammelte Alannah, noch immer völlig verwirrt. »Niemand außer dem Auserwählten vermag die Pforte von Tirgas Lan zu öffnen. So steht es in der Prophezeiung.«
    »Nun ja«, meinte Rammar nicht ohne Stolz, »dann muss wohl einer von uns dieser Auserwählte sein.«
    Die Elfin sandte dem Ork einen vernichtenden Blick, und mit einer Stimme, die diesen erschaudern ließ, stieß sie hervor: »Du primitiver Narr! Was weißt du schon? Mit derlei Dingen spaßt man nicht.«
    »Mir ist auch nicht zum Spaßen zu Mute«, versicherte Rammar. »Holen wir uns endlich den verdammten Schatz und verschwinden wir wieder.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Corwyn bei.
    »Balbok?«
    »Ich bin bereit«, versicherte der hagere Ork.
    »Also los«, knurrte Corwyn und trat durchs Tor. »Für Marena.«
    »Für die Wahrheit«, sagte Alannah und folgte ihm.
    Rammar und Balbok tauschten einen Blick.
    »Für uns«, sagten sie gleichzeitig.
    Dann betraten auch sie die Verborgene Stadt.
    Orthmar von Bruchstein, des Orthwins Sohn, war übler Laune. Die elenden Orks und der Kopfgeldjäger waren entkommen, und wie es aussah, hatte die Elfin ihnen auch noch bei der Flucht geholfen.
    Was das zu bedeuten hatte, darauf konnte sich der Zwergenführer keinen Reim machen. Er wusste nur, dass er die Elfin zurückhaben wollte, weil sie die Einzige war, die den Weg zum Schatz kannte – und dass er die Orks und den Menschen bei lebendigem Leib rösten würde, wenn er ihrer habhaft wurde.
    Dass sie sich nach Süden gewandt hatten, zum Wald von Trowna, stand für Orthmar fest, und so schlugen auch seine Mannen und er südliche Richtung ein. Sie fanden am Ufer des Flusses das gestohlene Zwergenboot, ließen daraufhin ihre eigenen Boote zurück und nahmen die Verfolgung zu Fuß auf, getrieben von Rachsucht und Gier; Orthmar wäre nicht des alten Bruchsteins Sohn gewesen, hätte ihn die Aussicht auf einen Schatz von unermesslichem Wert kalt gelassen.
    Auf dem kargen Boden der Steppe waren Spuren kaum zu erkennen, doch in dem Wissen, dass der Wald von Trowna das Ziel der Flüchtlinge war, marschierten die Zwerge einfach immer weiter nach Süden, dem

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