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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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vernehmen. »Fein, dass ihr euch endlich gefunden habt. Aber wenn ihr mich fragt, ist das nicht der richtige Zeitpunkt, um kleine Elfenmenschbabys zu machen. Wir sollten zusehen, dass wir von hier fortkommen, ehe …«
    »Zu spät!«, sagte eine Stimme, die wie grollender Donner klang.
    Rammar fuhr herum – und zu seinem Entsetzen sah er Rurak vor sich stehen.
    Das Gewand des Zauberers hing in Fetzen, seine Haut war an vielen Stellen schwarz verkohlt, sein langer Bart war weggebrannt und sein blutverschmiertes Gesicht eine unbewegte Maske, aus der ein loderndes Augenpaar starrte.
    Und im nächsten Moment ging mit ihm eine grässliche Verwandlung vor …

10.
UR'KURUL LASHAR'HAI
    Es war kein geordneter Rückzug.
    Hals über Kopf rannten die Bogenschützen der Elfen die Hauptstraße von Tirgas Lan hinab, um nur möglichst rasch eine möglichst große Distanz zwischen sich und den furchtbaren Gegner zu bringen, der die Zitadelle besetzt hielt.
    Als die Elfenkrieger, die noch an den Mauern kämpften, sahen, wie ihre Waffenbrüder davonliefen, verließ auch sie der Mut, und sie wandten sich zur Flucht – und nicht wenige von ihnen wurden dabei von vergifteten Gnomenpfeilen in den Rücken getroffen.
    »Wo wollt ihr hin?«, rief Orthmar von Bruchstein mit donnernder Stimme. Breitbeinig und die Axt in den Händen stand des Orthwins Sohn wie ein Fels, der tosenden Wassermassen trotzt. »Wollt ihr wohl bleiben und kämpfen?«, schrie er zornig und weigerte sich zu glauben, dass sein Traum vom großen Schatz ausgeträumt sein sollte. Zwei seiner Leute kamen ihm entgegen, mit verbeulten Helmen und angesengten Bärten und aus einem Dutzend Wunden blutend.
    »Warum lauft ihr davon?«, herrschte er sie an. »Bleibt gefälligst hier und kämpft! Sonst werde ich Thalin anweisen, dass man euch allen die Bärte stutzt!«
    »Thalin ist tot!«, berichtete ihm einer der Zwerge. »Ein Ork hat ihn enthauptet und seinen Kopf auf einen Spieß gesteckt.«
    »Und Marwin? Ragnar? Edwin?«
    »Tot, tot, tot!«, erhielt er Antwort, und während seine Leute panisch an ihm vorbeistürzten, um das nackte Leben zu retten, dämmerte auch Orthmar, dass die Schlacht um Tirgas Lan geschlagen war. Er sandte der Mauer, vor der loderndes Feuer brannte, einen letzten sehnsüchtigen Blick und sah die Köpfe, die die Orks entlang der Zinnen aufgespießt hatten. Und nachdem sich sein Magen umgedreht und sich der Inhalt über seinen langen Bart ergossen hatte, wandte sich auch des Orthwins Sohn zur Flucht.
    In diesem Moment öffnete sich ratternd das Fallgitter der Zitadelle, und eine Meute keifender, schreiender und bis an die Hauer bewaffneter Orks stürzte daraus hervor. Im Laufschritt nahmen die Unholde die Verfolgung auf – ihr Blutdurst war noch nicht gestillt …
    Die von Falten zerfurchte und an altes Leder erinnernde Gesichtshaut des Zauberers platzte an verschiedenen Stellen auf, das Fleisch darunter verfaulte und gab den Knochen frei, und Ruraks Augen zerschmolzen zu einer breiigen Masse, die zähflüssig aus den Höhlen tropfte – genau wie in jenem Traum, den Rammar in der ersten Nacht im Wald von Trowna gehabt hatte.
    Auch die Hände des Zauberers, die dieser ausgestreckt hatte, um Beschwörungsformeln in die Luft zu zeichnen, während er finstere Flüche murmelte, zerfielen vor den Augen der Gefährten; die pergamentartige Haut brach auf, und unter faulendem Fleisch kamen die blanken Knochen zum Vorschein.
    Schließlich stand Rurak vor ihnen als lebendes Skelett, an dem hier und dort noch verrottende Fleischfetzen hingen und in dessen leeren Augenhöhlen orangerot flackerndes Feuer glomm.
    »Ihr Einfältigen!«, höhnte er mit Donnerstimme, und sein knochiger Kiefer klappte dabei auf und zu – aber die Worte drangen nicht wirklich aus seinem Mund. Die Gefährten hörten jene Stimme, die Alannah schon im Thronsaal vernommen hatte und die vom Sturmwind getragen worden war. »Habt Ihr wirklich geglaubt, ihr könntet mir entkommen?«
    »Es ist Margok!«, rief Alannah, während Corwyn ihr auf die Beine half. »Sein Geist hat von dem Zauberer Besitz ergriffen!«
    »So ist es«, bestätigte die grässliche Gestalt, »aber Ruraks Körper ist alt, und der Zauber, der ihn bisher am Leben hielt, wirkt nicht mehr. Was ich brauche, ist die Lebensenergie eines Elfen – deine Energie, Priesterin.«
    »Vergiss es, Knochenmann!«, entgegnete Corwyn entschieden. »Alannah gehört zu mir!«
    »Wie rührend, Kopfgeldjäger«, höhnte die grässliche

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