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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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den Sümpfen, die sich nördlich des Schwarzgebirges erstreckten, hauste allerhand Viehzeug, das die Gnomen zu jagen pflegten und aus dessen Häuten und Knochen sie ihre Kleidung und Rüstungen herstellten. Rammar nahm an, dass das Leder auch einer der Gründe für den erbärmlichen Gestank war, den Gnomen auf Schritt und Tritt verbreiten.
    Einen kurzen, wirklich sehr kurzen Augenblick lang erwog er, nach dem saparak zu greifen, den er wieder am Riemen auf dem Rücken trug, um sich einen wilden letzten Kampf mit den Gnomen zu liefern, wie es sich für einen Ork gehört. Schon im nächsten Moment aber besann er sich. Rammar hatte noch nie viel davon gehalten, sich sinnlos zu opfern, und noch sinnloser, als im tiefen Wald von einer Horde Gnomen abgeschlachtet zu werden, ging es nicht.
    Als die Grünhäutigen seine Waffen verlangten, händigte er sie ihnen widerstandslos aus, und er unternahm auch nichts dagegen, als sie ihm die Hände auf den Rücken banden. Die Füße ließen sie ungefesselt, damit er marschieren konnte – vielleicht, dachte er, ergab sich dadurch eine Gelegenheit zur Flucht.
    Er wurde von einigen Bogenschützen bedroht, deren Pfeilspitzen in Gift getränkt waren, während der Rest des Trupps zu beraten schien. Da Rammar die Sprache der Gnomen nicht beherrschte, verstand er nicht, was sie schnatterten. Aber ihrer Gestik und dem Ausdruck ihrer grünen Gesichter nach stritten sich zwei der Gnomen – offenbar der Anführer des Trupps und sein Stellvertreter – und verfielen schließlich in lautes Gezeter. Worum es dabei ging, konnte Rammar nur vermuten – wahrscheinlich darum, ob sie ihn auf der Stelle töten oder ihn vorher noch ein wenig foltern sollten.
    Eine Weile lang ging es hin und her, dann schienen sich die beiden Anführer geeinigt zu haben. Befehle wurden erteilt, und der Kriegstrupp setzte sich in Bewegung. Eine kleine Vorhut ging voraus, dann folgte der Hordenführer mit den besten Kriegern, danach der von Bogenschützen bewachte Rammar, und der zweite Anführer bildete schließlich mit einigen Kriegern die Nachhut.
    So ging es durch den Wald, stets nach Norden und immer weiter die steilen Hänge hinauf. Der Wald lichtete sich, der Baumbewuchs wurden spärlicher, und immer weniger Moos und Gras bedeckte den dunklen Boden. Nur einmal gönnten die Gnomen ihrem Gefangenen eine kurze Rast, dann wurde der Marsch fortgesetzt.
    Die Disziplin, die die Gnomen an den Tag legten, verblüffte Rammar; bislang hatte er sie stets für primitive Wilde gehalten, die einer hochentwickelten Rasse wie den Orks weit unterlegen waren. Was er hier jedoch erlebte, schien das Gegenteil zu beweisen: Diese Gnomen waren alles andere als dumm (sonst wären sie wohl kaum in der Lage gewesen, ihm eine Falle zu stellen), und wie sie nahezu lautlos hintereinander hermarschierten, um ihre Stärke zu verbergen, hätte jeden orkischen Meuteführer beeindruckt.
    Kurzum: Diese Gnomen waren anders als alle, denen Rammar je begegnet war. Ein strenger Wille schien sie zu lenken – oder Furcht.
    Die Furcht vor irgendetwas.
    Oder vor irgendjemandem …
    Über einen steilen Pfad, der sich zwischen Felsnadeln und vereinzelten Bäumen schlängelte, führte der Marsch der Gnomen weiter bergauf. Die Sonne stand hoch am Himmel und verwandelte das karge Land in einen wahren Glutofen, und Rammar hatte Mühe, mit den Gnomen Schritt zu halten. Schweiß rann in Strömen über seinen Rücken. Orks mögen weder Sonnenlicht noch Wärme; viel lieber halten sie sich in Höhlen und Verliesen auf, wo es feucht ist und dunkel.
    Aber die Gnomen nahmen weder darauf Rücksicht noch auf Rammars beträchtliche Leibesfülle. Unerbittlich trieben sie ihn an, und als sich der Tag dem Ende neigte, konnte sich Rammar kaum noch auf den Beinen halten. Wankend stolperte er vorwärts, schlug mehrmals der Länge nach hin.
    Von dem Geröllfeld, das sie überquerten, bot sich ein weiter Ausblick auf das Umland; jenseits des Vorgebirges und des Dämmerwaldes konnte man im Westen die mattgraue Fläche der Modersee ausmachen. Doch das war Rammar reichlich egal. Alles, was er wollte, war eine Rast, um sich zu erholen und seine schmerzenden Beine auszuruhen.
    Aber noch war es nicht so weit.
    Im letzten Licht des Tages führten die Gnomen ihn über eine natürliche Felsbrücke, die sich über eine Schlucht spannte. In der Tiefe zwischen den senkrecht abfallenden Felswänden konnte Rammar die Wipfel von Bäumen sehen, aus denen modriger Dampf in den Abendhimmel

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