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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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uns zum Narren, Elflein. Dann kannst du was erleben.«
    »I-ihr begeht einen großen F…« Der Elf verstummte, denn Balbok hatte ihm bereits einen Teil seines eigenen Gewandes als Knebel in den Mund gestopft. Dann lud er sich den Gefangenen wie einen Sack über die Schulter.
    »Gut so.« Rammar war zufrieden. »Welche Richtung?«
    »Mmh«, machte der Tempeldiener, der ziemlich unglücklich dreinblickte.
    »Sprich gefälligst so, dass ich dich verstehen kann!«, verlangte Rammar und drohte mit der Faust.
    »Mmh … mmh …« Der Elf deutete mit dem Kinn den Gang hinab.
    Die beiden Orks nickten, und mit den Waffen in den Klauen eilten sie durch das schmale, von Säulen getragene Gewölbe.
    An einem der Quergänge bedeutete ihnen der Elf, nach rechts zu gehen, nach einer Weile mussten sie sich nach links wenden. Einige Kreuzungen weiter hatten Rammar und Balbok bereits die Orientierung verloren und wussten nicht mehr, wo sie sich befanden – klar war ihnen nur, dass sie tiefer und tiefer ins Innere des Tempels vordrangen.
    Plötzlich waren Stimmen zu hören.
    Die Orks verharrten und lauschten. Ein Trupp Elfen kam den Gang entlang, auf sie zu, und dem Klirren nach zu urteilen, das ihre Stimmen untermalte, waren sie bewaffnet.
    Tempelwachen.
    »Rasch, da hinein!«, wies Rammar seinen Bruder an und deutete auf einen Nebengang. »Und keinen Mucks, Spitzohr, sonst ist's vorbei!«
    Die Orks flüchteten sich mit ihrem Gefangenen in den Seitengang, die Waffen erhoben, um ihre Haut notfalls so teuer wie möglich zu verkaufen. Da das blaue Leuchten, das die Gänge erfüllte, überall gleich hell war, gab es keine Schatten, in die sie sich hätten verkriechen können. Ihnen blieb nur, sich eng an die Wand zu drücken und zu hoffen, dass die Wachen sie nicht entdeckten.
    Die Stimmen und das Klirren wurden lauter. Ein gutes Dutzend mochten es wohl sein. Rammar und Balbok tauschten einen nervösen Blick, während die Klinge von Balboks Dolch an der Kehle des Gefangenen lag.
    Im singenden Ton der Elfensprache wurden Befehle erteilt. Im nächsten Moment passierte der Trupp den Seitengang.
    Die Orks hatten richtig vermutet.
    Es waren Tempelwachen, ein ganzer Trupp. Über ihren Rüstungen aus blitzendem Silber trugen sie weiße Umhänge, unter denen die Griffe geschwungener Elfenklingen hervorschauten. Oben auf ihren Helmen, die die Gesichter freiließen, wippten weiße Federbüsche. Ihre Schilde zeigten einen stilisierten Eiskristall, das Symbol des Tempels von Shakara. Sie marschierten in Reih und Glied und bewegten sich mit grimmiger Entschlossenheit.
    Rammar musste an das denken, was Balbok ihm über Elfenkrieger erzählt hatte. Der untersetzte Ork merkte, wie die Innenflächen seiner Klauen um den Schaft des saparak feucht wurden. Bang fragte er sich, wie viele von den Elfenwachen er in Kuruls Pfuhl würde stoßen können, ehe ihre Schwerter ihn in Stücke hackten – wohl nicht einen einzigen …
    Den Orks blieb nur, sich völlig still zu verhalten, während der Wachtrupp an ihnen vorbeizog. Balboks Nüstern zuckten, während sich der Gefangene in seiner Umklammerung wand. Aber der Ork packte nur noch fester zu und drückte die Dolchklinge gegen die Kehle des Elfen, sodass dieser allen Widerstand aufgab.
    Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, bis die Wachen sie passiert hatten. Das Glück der Orks war es, dass die Krieger in ihrer Diszipliniertheit nur geradeaus, aber nicht zur Seite blickten, sodass sie weder die beiden Eindringlinge noch deren Geisel bemerkten. Endlich war der Trupp vorbei, und Balbok wagte nicht nur, seufzend aufzuatmen, sondern verschaffte sich auch anderweitig Erleichterung.
    »Verdammt!«, zischte Rammar ihn an. »Muss das sein? Wir können so schon von Glück sagen, dass uns die Langnasen nicht gerochen haben. Du wirst uns noch verraten mit deiner Furzerei!«
    »'tschuldigung«, gab Balbok flüsternd zurück. »Mir war danach.«
    »Wenn du das noch mal machst, wird mir danach sein, dir den Schädel einzuschlagen, du umbal!«, prophezeite Rammar mürrisch. Dann wandte er sich an den Gefangenen, dem Balboks Gase solche Übelkeit verursachten, dass er die Augen verdrehte. Rammar nahm ihm den Knebel aus dem Mund. »Wohin jetzt?«, wollte er wissen. »Und wage es nicht, uns irgendwohin zu führen, wo noch mehr Tempelwachen sind.«
    »Do-dort entlang«, flüsterte der Elf tonlos. »Es ist nicht mehr weit bis zum Tempelraum.«
    »Das will ich hoffen«, versetzte Rammar und stopfte ihm wieder den Mund. Erneut

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