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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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als seinen Wasserschlauch und den saparak; beides hatte er an Lederriemen auf dem Rücken getragen, als er in den Fluss gestürzt war.
    »Es ist wieder einmal typisch für dich blöden Hund!«, beschimpfte er seinen Bruder. »Den Sack mit dem Proviant überlässt du dem Fluss, aber dieses dämliche Ding da« – er deutete auf die Standarte des Zauberers, die Balbok am Rand ihres Nachtlagers mit dem unteren Ende in den Boden gerammt hatte – »hast du aus den Fluten gerettet.«
    »Du solltest froh darüber sein«, entgegnete Balbok. »Denn hätte ich die Standarte nicht festgehalten, hätte ich nichts gehabt, womit ich euch aus dem Fluss hätte ziehen können. Oder wäre es dir lieber gewesen, ich hätte dir ein Stück Dörrfleisch zugeworfen?« Dieses Argument hatte zweifellos etwas für sich, und Rammar erwiderte nichts darauf. »Weißt du, Rammar«, sagte Balbok kleinlaut, »vielleicht tröstet es dich ja, wenn du weißt, dass auch ich Hunger habe.«
    Rammar verdrehte die Augen. »Warum sollte mich das trösten? Es geschieht dir ganz recht, wenn dein Magen knurrt. Warum sollte es dir besser gehen als mir?«
    Balbok seufzte sehnsuchtsvoll. »Was würde ich jetzt darum geben, zu Hause in unserer Höhle zu sitzen, die nach Fäulnis und Moder riecht. Dort würde ich mir dann einen guten Orkischen Magenverstimmer kochen …«
    »Hör auf«, sagte Rammar leise.
    »… so einen mit allem Drum und Dran«, fuhr Balbok fort, »mit gefüllten Gnomendärmen drin und Augäpfeln von Riesenschlangen …«
    »Hör auf!«, wiederholte Rammar energisch. »Dein dämliches Gequatsche bringt uns nicht weiter. Ich habe auch so schon Hunger genug.«
    »Ich kann ihn direkt riechen«, schwärmte Balbok versonnen, »und wenn ich die Augen schließe, kann ich ihn sogar sehen, einen ganzen dampfenden Kessel voll …«
    »Wenn du nicht augenblicklich das Maul hältst, werde ich dir deine verdammte Standarte in den Schlund stopfen. Dann gibt dein Magen endlich Ru… Was ist denn?«
    Rammar hatte gemerkt, dass seine Begleiter plötzlich unruhig geworden waren. Balbok hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schnupperte in die kühle Nachtluft:, die Elfin schien ihre ohnehin schon spitzen Ohren noch mehr gespitzt zu haben und lauschte.
    »Ich rieche was«, verriet Balbok flüsternd. »Da ist jemand in der Nähe.«
    »Bist du sicher?«
    »Er hat Recht«, stimmte Alannah zu. »Wer immer es ist, er bewegt sich sehr leise, selbst ich kann ihn kaum hören. Aber er ist da. Und er beobachtet uns.«
    »Wer?«, fragte Rammar.
    »Schwer zu sagen.« Balbok schnupperte abermals. »Vielleicht ein Zwerg. Oder ein Mensch.«
    »Und wo steckt er?«
    »Dort hinter den Felsen, glaube ich«, gab Balbok Antwort.
    »Balbok«, knurrte Rammar, »schnapp dir deine Axt und greif dir den dreisten Schweinehund, der es wagt, uns zu belauschen. Er soll den Zorn von Rammar dem Rasenden kennen lernen.«
    »Korr!« Balbok griff nach der Axt, und nur mit seinem knappen Lendenschurz bekleidet, an dem sich die Motten bereits gütlich getan hatten, verließ er den Platz am Feuer.
    Rammar und Alannah blieben zurück. Ihre Blicke begegneten sich, und da sich keiner die Blöße geben wollte, wegzuschauen, starrten sie einander an.
    »Warum hilfst du deinem Bruder nicht?«, fragte Alannah.
    »Damit du unbewacht bist und wieder fliehen kannst?« Grinsend fletschte Rammar die gelben Zähne und schüttelte den Kopf. »Ob es dir passt oder nicht, Elfin – mein Bruder und ich werden dich zu Rurak bringen, um von ihm unsere Belohnung zu erhalten!«
    »Und nur deshalb hast du mir das Leben gerettet?«
    »Natürlich, warum sonst?«
    »Ich verstehe.« Alannah nickte, und es war ihr anzusehen, wie schwer es ihr fiel, die nächsten Worte auszusprechen. »Dennoch möchte ich dir danken, Ork. Du hast dein Leben riskiert, um mich zu retten. Ich stehe in deiner Schuld.«
    Rammar riss die Augen auf und starrte sie begriffsstutzig an. »He?«
    »Ich stehe in deiner Schuld«, wiederholte Alannah widerstrebend.
    »A-aber ich bin ein Ork …«
    »Ich weiß, dass du ein Ork bist. Das ändert nichts daran, dass du mein Leben gerettet hast. Und nach dem Gesetz meines Volkes bin ich dir zu ewigem Dank verpflichtet.«
    »Dieses Gesetz trifft auf Orks nicht zu«, erklärte Rammar, der sich sichtlich unwohl fühlte.
    »O doch, das tut es.«
    »Aber ich will nicht, dass du mir zu – wie heißt der Quatsch? – Dank verpflichtet bist«, sagte Rammar energisch; die Sache war ihm unangenehm. »So etwas

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