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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Gnädigste«, schaltete sich Grentor zögernd ein. »Ist es nicht auch denkbar, dass ein schärferes Durchgreifen den Aufständischen nur noch mehr Zulauf verschafft?«
    »Nicht, wenn sie tot sind«, erwiderte sie kalt. »Ihr scheint in dieser Hinsicht besonders begriffsstutzig zu sein, Priester. Eigentlich gilt das für Euch beide. Die Gleichung ist ganz einfach: Ein Rebell erhebt den Kopf, wir schlagen ihn ab. Was ist daran so schwer zu verstehen?«
    Grentor fummelte ängstlich an seiner Kette herum und suchte den Mut, noch etwas zu sagen.
    »Wartet!« Jennesta gebot ihnen mit erhobener Hand Schweigen. Sie blickte nach oben und schien sich zu konzentrieren, als wolle sie etwas auffangen, das eigentlich zu leise war.
    Eine halbe Ewigkeit blieben sie stehen. Grentor und Hacher fragten sich schon, ob das wieder einmal eine von Jennestas verrückten Ideen sei. Oder, da sie die Hexe gut kannten, der Auftakt zu unangenehmen Erlebnissen.
    Aus der Dunkelheit stieß etwas herab. Sie hielten es für einen Vogel, einen Falken vielleicht oder einen Raben. Doch als sich das Wesen auf Jennestas ausgestreckten Arm hockte, erkannten sie, dass es nur oberflächlich einem Vogel ähnelte. In vielen Kleinigkeiten unterschied es sich von allen Tieren, die je geflogen waren, und es hatte eine magische Aura.
    Das Wesen hüpfte auf ihrem Arm entlang und zwitscherte
Jennesta etwas ins Ohr. Sie hörte aufmerksam zu, und als es fertig war, machte sie eine Geste, als wolle sie etwas Staub von ihrem Ärmel wischen. In einer lautlosen Explosion zerbarst der Zauber, und der Vogel löste sich zu unzähligen golden schimmernden Pünktchen auf, die langsam verblassten, während der Abendwind sie davontrug. Danach blieb nur noch der Geruch von Schwefel zurück.
    »Ich habe Neuigkeiten«, erklärte Jennesta ihnen mit einer Miene, die hart war wie Feuerstein. »Anscheinend hat eure kleine Bande von Unruhestiftern eine ganze Garnison ausgelöscht. Wenn Ihr eine noch ausführlichere Erläuterung meines Standpunkts hören wollt, dann sagt es mir.«
    Keiner der Männer ließ auch nur ein Wort verlauten.
    »Ihr zwei solltet Eure Haltung überdenken«, fuhr sie mit kalter Stimme fort. »In diesem Land muss sich einiges ändern, und wenn ich jeden einzelnen Ork die blanke Klinge spüren lasse. Macht Euch darauf gefasst, der Wandel ist bereits im Gange.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und schritt zu ihrer Kutsche.
    Hacher und Grentor sahen ihr nach. Dann blickten sie wie an jedem Abend während der letzten Wochen unwillkürlich zum Himmel.
    Ein neuer Stern war am Firmament aufgegangen, größer und heller als alle anderen.

3

    »Behaltet die Straße im Auge!«, brüllte Stryke. »Schon gut, schon gut!«, rief Haskeer zurück. Die Knöchel der Hand, mit der er die Zügel gepackt hatte, waren weiß angelaufen.
    Hinten auf dem offenen Wagen hielten sich Coilla, Dallog, Brelan und der neue Rekrut Wheam verzweifelt fest.
    Mit Höchstgeschwindigkeit rasten sie um eine Ecke. Auf einer Seite hoben die Räder des Fuhrwerks vom Boden ab und krachten hinter der Kurve wieder hinunter. Der Stoß fuhr ihnen durch alle Knochen.
    Wenige Augenblicke später donnerte ein halbes Dutzend berittener Kämpfer um die Ecke. Ihnen folgte eine noch viel größere berittene Abteilung. Bei einigen flatterte das offene Hemd im Wind, andere trugen keine Jacken und keine Kopfbedeckung, weil sie überstürzt die Verfolgung aufgenommen hatten. Noch weiter
hinten kamen mehrere Wagen mit Milizionären und sogar ein Einspänner, in dem zwei Offiziere saßen. Ganz hinten versuchte eine große Truppe von Fußsoldaten, den Trupp einzuholen.
    Das Fuhrwerk der Vielfraße rollte über eine breite Hauptstraße von Taress, an der einige der größten Gebäude der Stadt standen. Jetzt, am Vormittag, waren hier unzählige Passanten unterwegs. Erschrockene Orks brachten sich mit großen Sprüngen vor dem heransausenden Wagen und den menschlichen Verfolgern in Sicherheit.
    Strykes Leute suchten sich einen Weg durch das Meer von Händlerkarren, einzelnen Reitern, Kutschen der Besatzer und Maultierkarawanen. Hier und dort gab es Kratzer und Zusammenstöße, viele fluchten und schüttelten drohend die Fäuste. Das Fuhrwerk streifte den Handkarren eines Händlers und warf ihn um. Rüben und Äpfel kollerten auf die Straße und behinderten Pferde wie Passanten. Einige Reiter und Fußgänger stürzten schwer.
    Auch wer am Straßenrand stand, war keineswegs sicher. Einige der menschlichen Verfolger ritten

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