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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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rannte zur Doppeltür. In vollem Lauf warf er sich dagegen, die Türflügel sprangen nach innen auf, und er stolperte und wäre beinahe gestürzt. Irgendeine Vorrichtung sorgte dafür, dass die Tür hinter ihm wieder zufiel. Er fuhr herum, packte die Türklinke und zog, aber sie ließ sich nicht mehr öffnen.
    Jennestas Gemächer waren weitläufig und kostbar ausgestattet. Außerdem waren sie anscheinend leer. Zwar gab es ein großes Bett, das mit feinster Seide bezogen und mit goldenen Kissen mit Quasten geschmückt war, doch es war unbenutzt.
    Stryke wollte sich gerade den beiden anderen Türen zuwenden, als eine davon geöffnet wurde.

    Kappel Hacher trat ein.
    »Ich glaube, wir sind uns noch nicht begegnet«, bemerkte der Gouverneur gleichmütig.
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte Stryke.
    »Dann solltest du vielleicht auch wissen, dass niemand uneingeladen meine Zitadelle betritt. Jedenfalls nicht, wenn er überleben will.«
    »Was ich will, hat nichts mit dir zu tun, und du wirst mich nicht aufhalten.«
    »Wir werden sehen.«
    »Du bist allein, nicht wahr? Keine Kompanie Soldaten, die dich unterstützt?«
    »Das bist du nicht wert. Ich brauche keine Hilfe, wenn ich mit deinesgleichen zu tun habe.«
    »Unterdrücker.«
    »Befreier, wenn es dir nichts ausmacht. Wir haben dieses Land besetzt, damit es keine magischen Zerstörungswaffen mehr gegen uns einsetzt.«
    »Das ist Unfug. Orks haben keine Magie. Wo sind denn diese Zerstörungswaffen?«
    »Wir haben noch keine gefunden, aber …«
    »Lügen. Ein Vorwand für die Invasion. Wen, zur Hölle, habt ihr überhaupt befreit?«
    »Die vielen Orks, die nicht darunter leiden wollten, dass ihre Herren ihre verborgene Magie gegen uns eingesetzt haben. Man könnte sogar sagen, dass wir in gewisser Weise eingeladen wurden, auch wenn die Einladung nicht offen ausgesprochen wurde.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein. Du hast die Orks hier gesehen. Sie sind fügsam und haben nie eine Bedrohung dargestellt.«

    »Wie es scheint, sind nicht alle von deiner Art so fügsam, wie du behauptest. Du bist wohl nicht von hier?«
    »Genau. Nicht alle Orks sind tief in ihrem Herzen fügsam. Sie sind kampflustig und zäh. Größere Krieger als die Menschen.«
    Hacher lachte verächtlich. »Nicht nach allem, was ich gesehen habe. Ein paar Verirrungen der Natur wie deinesgleichen werden daran nichts ändern.«
    »Warum dann die vielen Worte?«
    »Ja, warum nur.« Hacher zog sein Schwert.
    Stryke folgte seinem Beispiel, und der Kampf begann.
    Hacher besaß Erfahrung und bekleidete einen hohen Rang. Er war im klassischen Stil ausgebildet, was bedeutete, dass ein solcher Kampf für ihn als Übung in der Fechtkunst galt. Für ihn war ein Kampf ein Duell. Für Stryke war ein Kampf eben ein Kampf.
    So standen Geschicklichkeit und eleganter Stil gegen Kampfgeist und brutale Entschlossenheit.
    Hacher focht, Stryke hackte. Hacher blockte geschickt die Hiebe ab und verlegte sich auf komplizierte Angriffsmanöver. Stryke schlug drauflos und dachte nur daran, seinem Gegner die Lungen zu durchbohren.
    Am Ende behielt der erboste Ork dank seiner größeren Kraft die Oberhand. Er prügelte die Verteidigung des Generals nieder, fand die Lücke und jagte seine Klinge hindurch. Das Schwert traf Hacher zwischen Brustbein und Schulter. Es war keine schwere Verletzung, aber ausreichend, um ihn lahm zu legen. Er stürzte und verlor sein Schwert.
    Stryke machte Anstalten, sein Werk zu vollenden. Dann hielt er inne.

    Etwas war in den Raum eingedrungen. Jemand, der nicht sprechen musste, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er wandte sich von Hacher ab und starrte.
    Jennesta war ganz in Schwarz gekleidet, und ein großer Teil ihrer Gewänder bestand aus Leder. Sie trug einen Halsreif mit glitzernden Stacheln und kleinere Ringe an den Handgelenken.
    Ihre Ausstrahlung war zugleich unerklärlich und beinahe körperlich fühlbar. Es war eine Faszination, in die sich zu gleichen Teilen auch Abscheu mischte. Sie strahlte eine Macht aus, in der nur sehr wenig Licht war.
    Stryke konnte nicht anders, als Ehrfurcht empfinden. Tief in seinem Innersten keimte sogar ein Gefühl, das einem Ork völlig fremd war. Furcht.
    »Es ist lange her«, sagte sie überraschend freundlich.
    »Ja«, sagte er, weil ihm nichts Besseres einfiel. Er kam sich vor wie ein kleines Kind.
    »Weißt du, eigentlich solltest du dich vor mir verneigen. Schließlich stehst du genau genommen immer noch in meinen Diensten. Jedenfalls habe ich dich

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