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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Waffengewalt setzte. Ausgerüstet mit einer groben Karte der Festung, die sie von den in der Burg als Hilfsarbeiter beschäftigten Sympathisanten erhalten hatten, brachen Stryke und die anderen am ersten bewölkten Abend auf.
    Wie jede alte Festung war auch die Anlage in Taress weitläufig und groß, nachdem sie im Lauf der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgebaut worden war. Dies wiederum bedeutete, dass es viele Mauern zu bewachen und viele Türen zu verriegeln galt. Besonders ein Anbau, der an der Ostseite aus der Festung ragte und vom alten Burggraben nicht beschützt wurde, ließ die alltäglichen Bedürfnisse der Garnison ins Auge springen. Dort waren Küche und Lebensmittellager untergebracht, dort lagerten die Knochen von ausgeweideten Tieren und andere Küchenabfälle, bis sie fortgeschafft wurden. Es war das Reich der Diener, und nur sie kannten sich dort aus.

    Selbstverständlich gab es, wie überall in der Festung, auch hier einige Wachen, doch es waren nicht viele, und Stryke war über ihre Streifengänge unterrichtet. Heimliche Klingen erledigten sie mühelos, die Leichen wurden unter den Abfallhaufen verborgen.
    Stryke klopfte leise an eine tief in der Mauer liegende Tür. So viel Zeit verging, ehe eine Antwort kam, dass er schon drauf und dran war, noch einmal zu klopfen. Endlich hörte er, wie der Riegel zurückgelegt wurde. Die Tür ging einen Spalt auf, ein ängstliches Auge betrachtete die Truppe, dann wurde sie ganz geöffnet, und sie konnten hineinhuschen.
    Der Ork, der sie eingelassen hatte, war alt und hatte einen krummen Rücken. Er trug eine ehemals weiße Schürze, die bei der Arbeit schmutzig geworden war und Blutflecken hatte.
    »Du weißt, was du zu tun hast?«, erkundigte sich Stryke.
    »Ist ja nicht so viel«, erwiderte der Diener. »Ich lasse euch rein. Danach seid ihr auf euch selbst gestellt.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich werde verschwinden, sobald ihr drinnen seid, und ich werde heute Nacht nicht der Einzige sein.« Mit tränenden Augen starrte er die Gruppe an. »Ich weiß nicht, wer ihr seid, aber wenn ihr hier seid, um es … um es dieser Höllenkatze heimzuzahlen, dann bete ich, dass die Götter euch schützen.«
    »Du meinst Jennesta.«
    »Wen denn sonst?«
    »Es wäre besser, du wüsstest nicht, warum wir hier sind. Zu deiner eigenen Sicherheit.«

    Der Alte nickte. »Ich hoffe nur, dass es um sie geht. Dieses Miststück. Ihr würdet nicht glauben, wie schlimm die Dinge hier stehen, seit sie gekommen ist.«
    »Ich fürchte, das können wir uns durchaus vorstellen«, erwiderte Coilla.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, drängte Stryke. »Es wird nicht lange dauern, bis die Wachen vermisst werden, und dann …«
    »Folgt mir«, sagte der Diener und langte nach einer brennenden Laterne, die neben der Tür auf einem Regal stand.
    Er führte sie durch Flure und gewundene Durchgänge, schmale Stiegen hinauf und tiefe Treppenhäuser hinab. Schließlich standen sie vor einer schweren Tür, die er mit einem Messingschlüssel aufsperrte. Dahinter begann wieder eine Treppe, die in einen finsteren Gang führte.
    »Dies ist einer der Gänge, über die wir unsere Herren«, er spie das Wort fast aus, »bedienen können, ohne ihnen unseren unwürdigen Anblick zumuten zu müssen.«
    »Anscheinend verbringen wir heutzutage viel Zeit in Tunneln«, bemerkte Haskeer.
    Der Gang war so schlecht beleuchtet, wie sie es erwartet hatten, und an den Wänden rann Wasser herunter. Offenbar befanden sie sich unter dem Burggraben.
    Sie erreichten eine weitere Tür.
    »Dahinter liegt die eigentliche Burg«, erklärte ihnen der alte Arbeiter. »Dort müsst ihr eure Karte befragen. Nimm das hier.« Er drückte Haskeer die Lampe in die Hand. »Meine Augen sind an das Zwielicht hier unten gewöhnt. Geht jetzt! Die Tür ist unverschlossen, dafür
haben wir gesorgt. Und viel Glück.« Er drehte sich um und verschwand schlurfend im Schatten.
    Vorsichtig näherten sie sich der Tür. Auf der anderen Seite befand sich ein weiterer unbeleuchteter Flur, aber hier gab es Wandbehänge und auch einige Möbelstücke. Ein deutliches Zeichen, dass sie von der Welt der Diener in die Welt der Bedienten übergewechselt waren.
    Während Haskeer die Lampe hielt, zückte Stryke die Karte und legte sie auf einen mit Schnitzereien verzierten halbrunden Tisch. Was er sah, bestätigte ihn in seiner Erinnerung.
    »Wir müssten hier sein.« Er tippte auf das Pergament. »Unser Ziel ist hoch oben, fünf Treppen über uns. Also

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