Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Seite des Raumes. Er hockte allein in der Ecke und trank aus einem Krug, während rings um ihn wichtige Dinge erledigt wurden.
    »Ich hole mir die Sterne zurück«, schwor Stryke finster. »Sie kommen wieder zu uns, und wenn es mich umbringt. «

    »Was Jennesta sicherlich freuen würde«, meinte Jup.
    »Wir sind im Eimer«, sagte Haskeer.
    »Da bin ich mir noch nicht so sicher«, erwiderte Jup. »Überleg mal in Ruhe. Dies ist ein schönes Land, ganz anders als Maras-Dantien. Über Ceragan weiß ich nichts, aber ist es besser als das hier?«
    »Es ist nicht von Menschen besetzt«, erklärte Coilla ihm.
    »Hier wird sich einiges ändern. Da braut sich eine Revolution zusammen, und wir haben geholfen, sie in Gang zu bringen. Also gibt es die Aussicht auf Kämpfe, wir bringen die Orks in dieser Gegend zu Sinnen, was wir ja auch wollten, und am Ende können wir ein schönes Heim finden. Es könnte schlimmer sein.«
    Coilla lächelte, wenngleich nicht sehr humorvoll. »Das ist ja nett gemeint, aber ich frage mich, wie ihr zwei, du und Spurral, euch in einer Welt voller Orks fühlen würdet. «
    »Es wäre mir eine Ehre.«
    Sie hob ihr Weinglas und prostete ihm zu. »Vielleicht hast du recht, und wir müssen das Beste daraus machen. «
    »Wir holen uns die Sterne zurück«, versprach Stryke. »Ich habe es ernst gemeint, als …«
    »Sch-scht!« Coilla legte einen Finger auf die Lippen und nickte in Richtung der Tür. Chillder kam zu ihnen geeilt.
    »Er ist da!«, strahlte sie. »Grilan-Zeat. Der Komet. Er ist da! Kommt mit und schaut ihn euch an!«
    Sie standen auf und folgten ihr. Alle anderen waren schon zur Tür unterwegs.

    Draußen vor dem Bauernhaus hatte sich eine schweigende, stetig wachsende Menge von Widerstandkämpfern versammelt. Alle hatten sie die Köpfe in den Nacken gelegt und starrten zum Himmel. Stryke und die anderen folgten ihrem Blick. Dort oben war ein Licht. Eine kleine Scheibe, ungefähr von der Größe der kleinsten Münze, die man auf Armeslänge vors Auge hielt. Sie wirkte dunstig und irgendwie wässrig. Doch sie strahlte ein Licht aus, das keinem anderen Objekt am Nachthimmel ähnelte, und schien ein Ziel zu haben.
    »Ist das nicht wundervoll?« Chillder gesellte sich zu ihnen. »Jetzt kann meine Mutter die Leute zu den Waffen rufen. Dann werden wir sehen, aus welchem Holz die Orks von Acurial geschnitzt sind.«
    Stryke fürchtete, dass dies durchaus der Fall sein konnte.
    »Wenn das da stimmt«, verkündete Haskeer, »dann stimmt vielleicht auch der Teil mit den Helden.« Es klang sehr hoffnungsvoll.
    Stryke bemerkte Wheam, der in der Menge stand und hingerissen gaffte. In der Nähe waren auch Dallog und die meisten anderen Rekruten aus Ceragan. Alle starrten nach oben, gebannt von dem Wunder und dem Geheimnis. In diesem Augenblick standen in ganz Taress, ja, im ganzen Land unzählige Orks im Freien, schauten nach oben und sahen das Gleiche wie er. Ihm war nur nicht klar, was sie sich dabei dachten.
    »Er wird wachsen«, versprach Chillder. »Je näher er kommt, desto größer wird er.«
    Coilla hatte sich ein Stück von den anderen entfernt. Sie fand eine niedrige Mauer und setzte sich, um den Himmel zu betrachten. Sie war zerknirscht wegen ihrer
Achtlosigkeit, aber das war seltsamerweise nicht ihr wichtigster Gedanke. Als sie den Kometen beobachtete und die gedämpften Unterhaltungen der Zuschauer hörte, wurde ihr bewusst, wie sehr sich dieses Land von ihrer Heimat unterschied. Es waren keine markanten Unterschiede, sondern viele Kleinigkeiten, die insgesamt einen fremdartigen Eindruck ergaben, der sie aus dem Gleichgewicht brachte. Sie fühlte sich erschöpft und war sehr müde.
    Jup hatte bemerkt, dass sie sich zurückgezogen hatte, und weil er glaubte, sie müsste aufgeheitert werden, ließ er Spurral stehen und kam zu ihr.
    Er zog sich neben ihr auf die Mauer, seine Füße pendelten ein Stückchen über dem Boden, und sagte: »Das ist gewiss nicht das Ende der Welt.«
    »Nein«, erwiderte Coilla. »Aber von hier aus kann man es schon fast sehen.«

Titel der englischen Originalausgabe
ORCS – BAD BLOOD (1):
WEAPONS OF MAGICAL DESTRUCTION
Deutsche Übersetzung von Jürgen Langowski
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe 01/2008
Redaktion: Angela Kuepper
    Copyright © 2008 by Stan Nicholls
    Copyright © 2008 der deutschsprachigen Ausgabe by
    Wilhelm Heyne Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
     
     
    Karte: Erhard Ringer
Satz: C. Schaber Datentechnik,

Weitere Kostenlose Bücher