Die perfekte Leidenschaft: 365 Tipps und Techniken, die sie und ihn verrückt machen (German Edition)

zu trennen, sodass sie nur schwer miteinander verschmelzen. Dies
geschieht praktisch unbewusst. Kommt es zu dieser Trennung, dann werden Liebe und Lust unausweichlich durch Stressgefühle belastet.
    Als perfekte(r) Liebhaber(in) sollten Sie zwei Dinge wissen: 1) Genau wie guter Wein muss eine Beziehung reifen, damit Sie den vollen Geschmack kosten können. 2) Um zu verhindern, dass Liebe und Lust auseinander driften, müssen Sie wissen, wie Sie die Synergie zwischen diesen beiden Komponenten beibehalten können. In manchen Nächten geht es beim Sex vielleicht um pure Lust – Sie reißen sich die Kleidung vom Leib und lieben sich auf dem Esstisch. An anderen Tagen blicken Sie sich beim Aufwachen morgens im Bett lächelnd an und wissen in dem Moment um die tiefe Liebe, die zwischen Ihnen besteht. Sie lieben sich mit den Augen.
    Perfekte Liebhaber/innen wissen, dass die Synergie zwischen Liebe und Lust eine Beziehung sexuell und emotional aufrechterhält. Geben Sie sich daher dem Wechselspiel von Liebe und Lust hin und lernen Sie, nahtlos von der heiß glühenden Leidenschaft zur innig verschmelzenden Umarmung überzugehen – manchmal während ein und derselben Gelegenheit. Schließlich steht nirgendwo geschrieben, dass eine Liebesbegegnung durchgehend vom selben Geist getragen sein muss. Das wäre so, als würden Sie bei einem Tanz ständig denselben Schritt machen.

16.
Gewähren Sie einander Rechte
    Eine feste Bindung einzugehen bedeutet nicht nur, eine Verpflichtung gegenüber dem Partner oder der Partnerin zu haben, sondern auch Rechte zu besitzen. Dabei geht es nicht um einen direkten Anspruch, sondern um eine Genehmigung, die gewährt und aufgrund Ihrer engen Bindung verstanden wird. Welche Rechte ich damit meine? Das Recht zu fragen, wo der andere war und wo er hingeht. Oder das Recht, den Partner beziehungsweise die Partnerin zu bitten, in der Öffentlichkeit etwas »Passenderes« zu tragen. Des Weiteren das Recht, dass man den anderen zu seiner beruflichen Situation befragen und seine Meinung dazu äußern darf. Das soll keine Aufforderung sein, einander zu kontrollieren. Vielmehr geht es darum, es als völlig verständlich anzusehen, ja zu erwarten, dass sich beide Partner für alle Aspekte des Lebens interessieren, die sich auf ihre Beziehung auswirken. Nur so erwächst ein Gefühl von gegenseitiger Sicherheit.
    Genau wie Respekt und Vertrauen muss man sich diese Rechte erst einmal »verdienen«. Ein schönes Beispiel zur Illustration dieses Tipps lieferte mir eine Freundin. Sie hatte seit rund einem Monat eine Bekanntschaft mit einem Mann, als sie abends um elf Uhr von ihm angerufen wurde. Wütend meinte sie zu mir, es sei noch viel zu früh für ihn, sie zu so später Stunde anzurufen. Ich lachte laut los und fragte: »Wann kommt denn der richtige Zeitpunkt?« Sie hatte genau festgelegt, ab wann sie in einer Beziehung das Recht für späte Anrufe gewähren würde. Selbst wenn solche Prinzipien auf den ersten Blick komisch wirken, besitzen sie doch eine ernste Seite, denn im
Grunde geht es darum, persönliche Grenzen zu respektieren. Perfekte Liebhaber und Liebhaberinnen schätzen und achten solche subjektiv gewährten Privilegien.

17.
Bauen Sie Nähe auf
    Sorgen Sie für viel Nähe, um den Samen für die Intimität zu säen, die zu aufregendem Sex führt. Manche Menschen können besser mit ihren Gefühlen umgehen oder mehr Nähe zulassen als andere. Doch für die emotionale Verbindung zwischen zwei Menschen ist es notwendig, daran zu arbeiten, diese Nähe aufzubauen. Fragen Sie also Ihren Partner, wie sein Tag verlaufen ist und was er über dieses und jenes denkt. Bringen Sie in Erfahrung, was Ihre Partnerin ganz allgemein vom Leben und speziell von Ihrer Beziehung und von Ihrem gemeinsamen Leben hält. Fragen Sie. Hören Sie zu. Geben Sie Feedback. Zeigen Sie Interesse daran, wie es dem anderen geht. Warten Sie nicht, bis es zu einem Streit kommt, eine Krise ausbricht oder sich unerträgliches Schweigen breit macht. Das Potenzial für erfüllende Sexualität hängt von vielen Dingen ab, aber ein wesentlicher Faktor ist die Fähigkeit eines Paares, Nähe aufzubauen und zuzulassen.

18.
Häufigkeit ist dynamisch
    Ähnlich dem täglichen Rhythmus von Ebbe und Flut weisen die meisten Beziehungen einen natürlichen Rhythmus auf, was die Häufigkeit sexueller Aktivitäten betrifft. Ich kenne etliche Paare, denen Abwechslung in punkto Häufigkeit wichtig ist, da sie dadurch auch das Wo und Wie variieren.