Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Philosophen der Rundwelt

Die Philosophen der Rundwelt

Titel: Die Philosophen der Rundwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Gruppe von Zauberern anpeilen?«
    »Nun, ich dachte daran, auf irgendein schreckliches Ereignis zu warten, und dann könntest du in den Trümmern nachsehen«, sagte Rincewind. »Aber vermutlich würde auch deine Methode funktionieren.«
    »Das Omniskop hat sie im 40002730907ten Jahrhundert lokalisiert«, murmelte Ponder und betrachtete die Kugel. »Ich kann kein Bild bekommen. Aber wenn wir einen Weg zur nächsten Bibliothek finden …«
    »Ugh!«, sagte der Bibliothekar. Und dann ughte er noch einmal. Er ughte ziemlich lange und iekte zuweilen. Einmal schlug er mit der Faust auf den Tisch. Ein zweites Mal war nicht möglich, da nach dem ersten Mal nicht mehr viel vom Tisch übrig geblieben war.
    »Er meint, nur sehr erfahrene Bibliothekare können den B-Raum nutzen«, sagte Rincewind, als der Bibliothekar die Arme verschränkte. »Er war sehr kategorisch und betonte, dass wir auf keinen Fall eine Art magischen Ausflug darin sehen dürfen.«
    »Aber es handelt sich um eine Anweisung vom Erzkanzler!«, entgegnete Ponder. »Und es gibt keine andere Möglichkeit, die Rundwelt zu erreichen!«
    Daraufhin wirkte der Bibliothekar ein wenig verunsichert. Rincewind wusste, warum. Es war schwer, in der Unsichtbaren Universität ein Orang-Utan zu sein, und der Bibliothekar löste das Problem, indem er Mustrum Ridcully für das dominante Männchen hielt, obgleich der Erzkanzler nur selten auf eine hohe Stelle des Dachs kletterte, um von dort aus bei Morgengrauen klagend über die Stadt zu rufen. Die Folge war, dass es ihm im Gegensatz zu den anderen Zauberern schwer fiel, eine Anweisung des Erzkanzlers zu ignorieren. Für ihn lief es auf eine direkte Man-zeige-die-Reißzähne-und-klopfe-sich-auf-die-Brust-Konfrontation heraus.
    Rincewind hatte eine Idee.
    »Wir bringen die Kugel in die Bibliothek«, sagte er zu dem Affen. »Es würde bedeuten, dass Ponder Stibbons die Bibliothek nicht verlässt, während du durch den B-Raum reist. Ich meine, selbst wenn du die Rundwelt erreichst: Sie befindet sich im Innern der Kugel, und die befindet sich in der Bibliothek, woraus folgt, dass du eigentlich gar nicht weit gereist bist, ein oder zwei Meter, mehr nicht. Immerhin enthält die Kugel nur in ihrem Innern unendlich viel Platz.«
    »Meine Güte, Rincewind, ich bin beeindruckt «, sagte Ponder, während der Bibliothekar verwirrt schien. »Ich habe dich immer für ziemlich dumm gehalten, aber du hast gerade erstaunlich logisches Denken bewiesen. Wenn wir die Kugel auf den Schreibtisch des Bibliothekars stellen, so findet die ganze Reise im Innern der Bibliothek statt, nicht wahr?«
    »Genau«, bestätigte Rincewind, der das unerwartete Lob zum Anlass nahm, das »ziemlich dumm« zu überhören.
    »Und in der Bibliothek ist alles völlig sicher …«
    »Große, dicke Wände. Ein sehr sicherer Ort«, pflichtete Rincewind Ponder bei.
    »Wenn man die Sache so sieht, kann uns eigentlich nichts passieren«, meinte Ponder.
    »Du bist schon wieder beim ›uns‹.« Rincewind wich zurück.
    »Wir suchen die Fakultät und bringen sie zurück!«, rief Ponder. »Wie schwer kann das sein?«
    »Es kann verdammt schwer sein! Es gibt Elfen auf der Rundwelt! Du kennst Elfen! Sie sind gefährlich! Wenn du auch nur einen Moment lang nicht aufpasst, kontrollieren sie dein Denken!«
    »Sie haben mich einmal durch den Wald gejagt«, sagte Ponder. »Sie sind Furcht erregend. Ich erinnere mich daran, dass ich es in mein Tagebuch geschrieben habe.«
    »Du hast in dein Tagebuch geschrieben , dass du Angst hattest?«
    »Ja. Wieso fragst du? Schreibst du so etwas nicht auf?«
    »Mein Tagebuch ist nicht dick genug. Aber es ergibt doch keinen Sinn! Auf der Rundwelt existiert nichts, das für Elfen interessant wäre! Sie haben gern … Sklaven. Und wir haben nicht beobachten können, dass sich dort irgendetwas mit genug Intelligenz entwickelt hätte, um ein Sklave zu sein.«
    »Vielleicht hast du etwas übersehen«, sagte Ponder.
    »Nein, ich sage du , und du sagst wir «, erwiderte Rincewind.
    Sie sahen beide zur Kugel.
    »Es ist wie mit einer Topfpflanze«, meinte Ponder. »Wenn sie Blattläuse hat, so versucht man, sie zu zerdrücken.«
    » Ich versuche das nie«, stellte Rincewind fest. »Blattläuse sind zwar klein, aber es gibt immer viele von ihnen.«
    »Es war eine Metapher, Rincewind«, sagte Ponder müde.
    »Ich meine, angenommen, sie verbünden sich?«
    »Rincewind, außer dir gibt es hier niemanden, der etwas über die Rundwelt weiß. Entweder kommst du

Weitere Kostenlose Bücher