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Die Pilgerin

Titel: Die Pilgerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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würde. Mit einem Achselzucken ließ sie sich auf die Lagerstatt nieder, zog ihre Röcke hoch und spreizte die Beine. »Mach schnell, sonst überrascht uns noch jemand.«
    Sepp starrte auf das dunkelblond gelockte Dreieck, das sie ihm ohne Zögern entblößt hatte, und riss in seiner Erregung beinahe die Schnur ab, mit der er seine Hose festgebunden hatte. Ehe die Frau sich versah, lag er auf ihr und stieß ihr sein noch im Anschwellen begriffenes Glied in den Leib.
    Felicia merkte rasch, dass sie noch nie einen Mann mit einem ähnlich mächtigen Schaft in sich gespürt hatte, und keuchte zunächst vor Schmerz. Dieser ließ jedoch rasch nach und machte ganz anderen Gefühlen Platz. Während sie sich stöhnend dem Mann entgegenwölbte, dachte sie für einen Augenblick daran,dass sie vor kurzem sogar bereit gewesen war, sich Hugues de Saltilieu hinzugeben. Doch dieser Allemand war mehr als nur ein Ersatz für ihren Verlobten, und sie bedauerte es ein wenig, dass er sterben musste, wenn er seinen Zweck erfüllt hatte.

VIII.
    Nachdem Felicia de Lacaune ihn verlassen hatte, suchte Sepp nach dem Schwert und fand die bis zum Griff mit geronnenem Blut bedeckte Waffe tatsächlich unter Gestrüpp in einer abgelegenen Ecke des Burghofs. Er wickelte sie in ein altes Tuch, damit niemand sehen konnte, was er mit sich trug, und versteckte sie unter der Strohschütte, auf der die junge Dame vor kurzem noch unter ihm gestöhnt hatte. Danach setzte er sich und wartete auf seine Gelegenheit.
    Felicia de Lacaune hatte ihm beim Abschied noch Geld versprochen und ihm einen Treffpunkt genannt, an dem sie es ihm geben wollte, sobald Hugues de Saltilieu tot war. Doch je mehr er darüber nachsann, umso weniger wurde er sich schlüssig, ob er dieses Angebot annehmen sollte. Der Blick, den sie ihm beim Abschied zugeworfen hatte, hatte eine ganz andere Form von Belohnung versprochen. Er wusste bereits, dass die junge Dame nicht nur einen hitzigen Unterleib besaß, sondern auch einen scharfen Verstand, und sie konnte es sich nicht leisten, einen Zeugen für ihre mörderischen Absichten am Leben zu lassen.
    Diese Überlegungen brachten Sepp jedoch nicht davon ab, Saltilieu töten zu wollen, denn der Baron stellte eine zu große Gefahr für ihn selbst und Vater Thomas’ Pilgergruppe dar. Dennoch wollte er die Ausführung des Mordes aufschieben, bis seineFreunde die Burg verlassen hatten, sonst mochte einer von ihnen in den Verdacht geraten, der Täter zu sein. Während der langen Stunden des Wartens dachte er über sein eigenes Schicksal nach und kam zu dem Schluss, dass seine Landsleute ihn wohl nicht von sich stoßen würden, wenn er ihnen folgte und sich ihnen als reuiger Sünder wieder anschloss. Den Mord an Saltilieu würde er Vater Thomas allerdings beichten müssen, und davor hatte er mehr Angst als vor der Tat selbst.
    Sepp bleckte die Zähne, als er sich vorstellte, einen Ahnungslosen überfallen und niederstechen zu müssen. In seiner Heimat hatte er als gewalttätig gegolten, doch er hatte niemand umgebracht oder wirklich schwer verletzt. Auch seine Frau war nach einiger Zeit wieder auf die Beine gekommen und hatte ihn weinend gebeten, auf sich aufzupassen. Bei dem Gedanken an sie stiegen ihm die Tränen in die Augen. Trotz ihrer Fehler war sie ein gutes Weib gewesen und hatte alles versucht, ihn zufrieden zu stellen. Noch gezeichnet von seinen Schlägen hatte sie sich vor die Füße des Pfarrherrn geworfen und diesen um Gnade für ihn angefleht. Der Spruch des Bischofs war jedoch unabänderlich gewesen. Er hätte nach Santiago zu pilgern und dort am Grabe des Apostels um Vergebung zu bitten.
    Sepp wusste nicht mehr zu sagen, was ihn dazu getrieben hatte, Vater Thomas’ Gruppe zu verlassen und sich Felicia de Lacaune anzuschließen. Wahrscheinlich war es ihre sinnliche Ausstrahlung gewesen. Schon bei dem Gedanken an sie fühlte er eine heftige Erregung in seinen Lenden. Dabei war sie als Weib auch nicht besser als seine Ehefrau. Mit einem Mal stieß ihn die Erinnerung an Felicias animalische Triebhaftigkeit ab und er sehnte sich nach der sanften Hand seiner Frau und ihrer weichen Nachgiebigkeit.
    Wie lange er in seinem Winkel gesessen und seine Gedanken schweifen gelassen hatte, wusste Sepp zuletzt nicht mehr zu sagen. Irgendwann verließ er den kahlen Raum und begab sich in die Burgküche. Eine Magd füllte ihm widerwillig Brei in einen Napf. Er verschlang ihn heißhungrig, ohne zu schmecken, was er aß, denn seine Probleme türmten

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