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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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nicht, was ihr Bruder beabsichtigte.
    „In der Schule für Nichtdenker verwandelt das Kribbelsummen Menschen in Roboter“, erklärte Hans-Heinrich weiter. „Da müßte es doch auch Menschenroboter in normale Menschen zurückverwandeln, wenn es aus den Robotern in die Bilder zurückgenommen wird — so wie die Handbewegung des Hypnotiseurs. Die Sprüche von Blechheim brauchen nicht umgedreht zu werden, glaube ich. Der Boß kann ja noch vernünftig denken.“
    „Wie willst du das Kribbelsummen umdrehen?“ erkundigte sich Roswitha.
    Hans-Heinrich tippte sich an die Stirn. „I c h  doch nicht! Ich bin doch kein Elektroniker oder so was. Ich hab nur die Idee gehabt — wie Vati vor einer Woche, als er fragte, ob man Apfelstrudel auch noch kräftiger machen könnte. Er selbst hat mit dem Apfelstrudel dann gar nichts gemacht, weil er vom Backen nichts versteht. Aber Mutti hat Apfelschnaps in den Strudel gegeben, und der schmeckte dann so gut, daß Tante Kiki die Augen verdrehte und den halben Strudel auf einmal futterte. Und das Kribbelsummen umdrehen muß der Boß von Blechheim, weil er versteht, wie es funktioniert.“
    „Ich will es versuchen“, sagte der Boß.
    „Mo-Moment mal“, stotterte Roswitha plötzlich aufgeregt. „Wie — wie alt sind Sie jetzt, Boß?“
    „Hundertvierundzwanzig Jahre“, antwortete der Gepanzerte. „Das sagte ich bereits. Warum fragst du?“
    „Fallen Sie nicht mausetot um, wenn Sie nicht mehr aus Blech sind?“ meinte Roswitha ängstlich. „So — wie die Leute in vielen Märchen, wenn sie nach hundert Jahren entzaubert wurden?“
    „Nein“, erwiderte der Boß von Blechheim. „Wenn ich je wieder ein ganzer Mensch werde, wird mir nur die Hälfte meiner Lebenszeit angerechnet. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist, aber irgendwo steht es geschrieben. Ja — als Mensch wäre ich dann zweiundsechzig Jahre alt und könnte wohl noch einige Jährchen am Leben bleiben. Aber verlieren wir keine weitere Zeit.“
    „Lochen Sie uns das Täfelchen für Ihren Riesenroboter?“ fragte Hans-Heinrich.
    „Sobald ich wieder ein ganzer Mensch bin, tippe ich das neue Programm für den Blechmann“, versprach der Boß. „Ehrenwort!“
    Er erhob sich quietschend, stapfte auf seinen Metallfüßen zum Schaltpult und nahm aus einer Schublade ein Kästchen, das wie die Fernbedienung eines Fernsehapparates aussah. Dann winkte er den Pollinger-Kindern und tappte auf die Tür zu, die ins Klassenzimmer für Nichtdenker führte.
    Hans-Heinrich und Roswitha folgten ihm.
     
     
     

Die Rettung
     
    Im Unterrichtsraum setzte sich der Boß auf einen Stuhl, dann tippte er auf dem Kästchen wie auf einer Schreibmaschine herum. Es klapperte auch so und ging unheimlich schnell.
    Dann drückte er auf den roten Auslöseknopf.
    Die Türflügel öffneten sich automatisch, und Roboter erschienen wie zu einer Parade.
    Die ersten Blechmänner, die im Gleichschritt aufmarschierten, machten mit Deckeln, Ratschen, Gießkannen, Töpfen und Kochlöffeln unheimlichen Krach. Es waren dieselben Musiker, die Hans-Heinrich und Roswitha bei der Ankunft begrüßt hatten.
    Hinter den Krachmachern stapfte ein Roboter, der die Fahne von Blechheim trug. Sie war knallgelb, und in das knallgelbe Fahnentuch waren dunkelblaue Punkte und Striche eingestickt:
     
    _...  ._..  .  _ _ _ _  ….  .  ..  _ _
     
    Vier Arbeitsroboter folgten, dann flogen die blechernen Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen mit knatternden Flügelschlägen herein.
    Die Musik verstummte.
    „Toi — toi — toi“, murmelte der Boß und drückte auf weitere Knöpfe.
    Die vier Arbeitsroboter nahmen die Bilder ab und stellten sie so im Viereck um den Boß, daß dieser wie hinter geschlossenen Wänden saß. Die Bildseiten waren ihm zugekehrt.
    Zwei Wildgänse und zwei Raubmöwen pickten die Kaugummi von den Leucht-Dioden. Die roten und grünen Lichter auf den Rückseiten der Gemälde flimmerten auf, und schon summte es kribbelnd.
    „Aufhören, Boß!“ rief Hans-Heinrich. „Oder wollen Sie uns reinlegen?“
    „Mir wird mulmig“, jammerte Roswitha.
    Da warf der Fahnenträger die Fahne über die umgedrehten Bilder, und der Boß von Blechheim saß wie unter einem Zelt.
    Das Kribbelsummen war ausgelöscht.
    Die Musikroboter machten wieder Krach, dann rissen die Pollinger-Kinder Augen und Ohren auf.
    Der Krach wurde immer leiser, je heftiger die Musikroboter auf Blechdeckel und Kochtöpfe lostrommelten, in Gießkannen

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