Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
es mir nicht erlauben, überstürzte Entscheidungen zu treffen, nur weil ich wütend war. Es stand zu viel auf dem Spiel. Mom hatte mir versichert, dass ich nichts zu verlieren hatte, aber konnte ich ihr überhaupt vertrauen, wenigstens ein kleines Bisschen? Vernünftig wäre es, wenn ich… Kellan unterbrach meine Gedanken.
»Krabbe, bleib bei mir.«
Ich sah zu ihm hoch, in seine Augen, und nickte.
EPILOG
D r. Sen zog seine Lippen zu einem wütenden Strich zusammen und starrte seine Frau an. Erica Sen versuchte ihn zu ignorieren. Sie schloss die Augen, um ihr Bewusstsein zu befreien und die Ruhe wiederzufinden, die sie benötigte um zu funktionieren. Sie konnte seine negativen Schwingungen nicht abschütteln. Er war dabei, zu einer echten Belastung zu werden; sie war nicht in der Lage, sich dieser Anspannung zu stellen. Sie würde ihn den Ältesten überlassen. Darüber würden sie nicht glücklich sein. Sie hatten sie schließlich gewarnt, dass seine niederen menschlichen Instinkte ein Problem werden könnten.
Die Ältesten hatten ihm die Gabe der transdimensionalen Reise gewährt, aber er war kein echter
Wanderer
. Das Einzige, was sie wollte, war, was alle anderen Wanderer taten: reisen und lernen. Der Kern ihrer Natur war die Ruhe. Sie war seinen hinterhältigen und abwegigen Verschwörungsplänen nicht gewachsen. Sie hatte auch nicht geglaubt, dass ihr Mann daran interessiert sein könnte, als sie sich in ihn verliebt hatte, aber sie hatte sich geirrt. Er entpuppte sich von Tag zu Tag als immer ehrgeiziger. Ehrgeiz und die Wesensart der Wanderer waren unvereinbar. Seine Angst zerstörte ihre Seele.
»Erica, hörst du mir zu?«, fragte Raj Sen in forderndem Ton.
»Diese Leute—die Mitglieder der
Familie
Darley
—
müssen zu Fall gebracht werden. Genauso wie dieser arrogante Larry Fox. Du kannst das Portal bedienen! Du kannst mir zeigen, wie es geht. Wir könnten berühmt und reich werden!«
»Raj, wir brauchen kein Portal. Ich habe dir die Fähigkeit zu wandern gegeben. Es war ein Geschenk der Ältesten.«
Er sah sie mit gereizter Miene an. »Kann sein, aber es ist ein erbärmliches Geschenk! Ich habe keine Kontrolle. Ich kann nicht alleine reisen. Ich brauche dich um mich zu transportieren. Und du weigerst dich, mich dahin zu bringen, wohin ich reisen will.«
»Raj, ich bin nur hier um zu lernen«, erwiderte Erica. »Du weißt, dass ich Olivia zugewiesen worden bin. Wir ziehen mit ihr, bis ich neu zugeteilt werde. Dann reisen wir weiter zu einem anderen Abenteuer. Ist das nicht aufregend? Wir werden unglaubliche Wunder erleben.«
»Weder Simla noch ich wollen weiter herumreisen. Wir sind glücklich hier. Wir haben beschlossen, uns hier niederzulassen und uns eine Zukunft aufzubauen. Und noch etwas, Erica, wir brauchen dich nicht wirklich auf unserer Seite. Simla und ich haben deinen Computer bei
Ames
benutzt, um uns Zugang zum Oktober-Projekt zu verschaffen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es kontrollieren kann.«
Erica erstarrte. Er hatte ihre Tochter mit hineingezogen? Sie hatte keine Skrupel die Ältesten zu bitten, mit ihm fertigzuwerden, aber ihre Tochter… Das war etwas anderes. Erica schloss wieder die Augen und versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden—ihr
E
quilibrium
.
Danksagungen
I ch erwachte aus einem Traum und begann noch im Schlafanzug, diese Geschichte zu schreiben. Meine acht Jahre alte Tochter Lauren saß geduldig neben dem Drucker und las die Seiten, sobald sie erschienen. Sie beharrte so sehr darauf, sie lesen zu dürfen, dass ich weiterschrieb. Also, Lauren, lass dich fest drücken. Ohne dich wäre diese Geschichte wahrscheinlich in meiner Vorstellung geblieben.
Einige Jahre nach Erscheinen meines Romans in den USA wurde ich von meinem deutschen Lektor, Jens Hildebrand, angesprochen. Er wollte wissen, ob ich an einer deutschen Ausgabe interessiert wäre. Wir verstanden uns auf Anhieb und Jens’ Ehefrau Jutta begann mit der Übersetzung. Es war ein Vergnügen, mit diesem tollen Paar zu arbeiten. Jens und Jutta, ich danke euch dafür, dass ihr so engagiert wart und so toll mit uns zusammengearbeitet habt.
Um ein Buch zu veröffentlichen braucht man ein Team, und ich bin mit einer hart und leidenschaftlich arbeitenden Gruppe gesegnet. Ich möchte meinen deutschen Beta-Beraterinnen, Susanne Rohmann, Vanessa Otto und Karen Allen danken. Ein großer Dank geht auch an meine Beta-Leserinnen Destina Jalowski, Kardelen Jalowski und Sophie Hamacher.
Natürlich wäre die
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