Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

deutsche Ausgabe nicht möglich gewesen ohne die Vorarbeit meines amerikanischen Teams. Deshalb möchte ich erneut Sue Bernstein, meiner Lektorin in den USA, und meinem restlichen amerikanischen Team danken: Lynn O’Dell und ihrem Lektorenteam bei Red Adept, Barbara Muller, Angela Laskoff, Joanne Restivo und MacKenzie Patterson.
    Mein besonderer Dank gilt meiner persönlichen Assistentin Alli Potter, die dafür sorgt, dass ich gut organisiert bleibe.
    Die warmherzige, großzügige Ermutigung und Unterstützung durch meine Familie und meine Freunde haben mir das Selbstvertrauen gegeben, das ich brauchte, und ich möchte besonders meine Freunde vom THG und dem Backroom dankend erwähnen.
    Und danke an alle an meine Fans, ihr seid super!

Exzerpt

    Bei MyWorld hat Enzo aus meiner Klasse mein Profilbild als “Gefällt mir” markiert und einen Kommentar geschrieben:
    Nicht schlecht, baby, wo denn das?
    Ich schreibe dazu:
    Südfrankreich, große Ferien.
    Außerdem habe ich eine Nachricht von Janus. Sofort wird mein Puls wieder schneller. Verflixt, was ist bloß los mit mir?
    Als wenn ich das nicht genau wüsste.
    Ich öffne die Nachricht.
    hast du mal überlegt wegen nachhilfe?
    ist echt kein problem.
    Die Versuchung ist so groß. Aber ich denke auch an Karos Worte:
Erst mal sehen, wer das ist.
    Sie hat ja recht. Vielleicht kann ich schon selbst mehr herausfinden. So richtig habe ich mir sein Profil bei MyWorld ja noch gar nicht angesehen, und vielleicht gibt es im Internet noch mehr. Dass man die Profilbilder von MyWorld auch bei Google findet, wie uns Isa gezeigt hat, ist schon ein Hammer.
    Ich antworte erst mal nicht auf die Nachricht und gehe im Chat offline, damit mich keiner anquatschen kann. Ich klicke auf das kleine Bild neben der Nachricht, und Janus’ Profil erscheint.
    Hmm. Viel ist hier immer noch nicht los, nur ein paar Beiträge von anderen Jungs. Ich checke zuerst die Namen, die mir bekannt vorkommen. Da ich keine Freundschaften mit ihnen habe, kann ich ihre Profile nicht angucken, aber bei zweien steht im Profil der Name unserer Schule. Ich klicke noch ein paar unbekannte Namen an. Bei einem steht, dass er auf der Uni ist.
    Ich konzentriere mich wieder auf Janus.
    Er hat ein Fotoalbum eingestellt, von dem ich glaube, dass es gestern noch nicht da war. Es heißt “Drachenfliegen”. Das klingt cool. Ich öffne es.
    Die Bilder sind total abgefahren. Drachenfliegen muss eine irre Sache sein: Es gibt viele Fotos aus der Luft, aus unterschiedlichen Höhen über allen möglichen Landschaften, und oft geht es wahnsinnig tief runter. Manchmal sind auch Leute zu sehen, zum Beispiel an einem Felshang, auf dem ein Flugdrache (oder wie man die Dinger nennt) wartet. Und wie er dann abhebt.
    Und da ist ein Bild von einem Jungen: vielleicht 16, schätze ich, mit halblangem kastanienbraunen Haar und sehr hellen Augen. Er lacht auf jedem Bild. Das mag ich. Ein Foto, auf dem man sein Gesicht besonders gut sehen kann, speichere ich und lade es aufs Handy.
    Es gibt auch noch zwei Videos, beide mit cooler Musik: Eins ist mit einer Kamera am Helm gefilmt und zeigt eine Skifahrt einen steilen Hang runter. Bei dem zweiten Video hat er die Kamera auf einen Ski gebunden; sie filmt ihn von unten, wie er an einer Art Fallschirm mit der Aufschrift “GoFly” einen Berghang runtersegelt.
    Waghalsiger Typ.
    Mir wird schon vom Hingucken schwindlig.
    Ich gucke mir alle Bilder ganz genau an, die Videos sogar ein paar Mal, und vergesse irgendwie die Zeit. Plötzlich höre ich Lucas von unten meinen Namen rufen. Ich muss Schluss machen.
    Viel habe ich nicht über Janus erfahren, aber was ich gesehen habe, gefällt mir.
    Es gefällt mir
sehr
.
    Ich will ihm nicht wirklich absagen wegen der Nachhilfe, im Gegenteil—aber meine Mutter kann ich unmöglich deswegen fragen, und selber bezahlen könnte ich die Stunden auch nicht.
    Ich schreibe ihm zurück:
    ja danke, aber ich lern erstmal mit den mädels,
    das geht ganz gut. meine eltern sagen immer,
    ich muss bloß mehr üben.
    Das ist nicht mal geschwindelt. Ein weiterer Spruch aus der Elternsammlung.
    Ich schreibe noch dazu:
    brauchst kein Foto mehr schicken
    hab genug gesehen :)
    sind am wochenende auf ausflug
    bis montag?
    Ich klicke schnell auf “Senden”.
    Ein paar Sekunden später kommt seine Antwort, wie ein kleiner Stromstoß:
    Aber sicher. Meld dich. Viel Spaß!
    Ich schreibe noch “danke”, schalte den Laptop aus und starre eine Weile auf den schwarzen Bildschirm. Keine Ahnung,