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Die Priesterin von Avalon

Die Priesterin von Avalon

Titel: Die Priesterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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Dunkelheit auf diesen Pfad gewagt. Trotzdem achtete ich genau darauf, wohin ich meine Füße setzte, denn der Hund konnte leicht über Stellen tänzeln, die unter meinem Gewicht nachgegeben hätten.
    Die ersten Nebelfetzen strichen über den Weg. War es denn möglich, sie ohne den Zauber zu durchqueren? , fragte ich mich. Wenn ja, wäre ich dann für immer in die Außenwelt verbannt?
    »Elen der Wege«, flüsterte ich, »zeige mir meinen Pfad!« Ich trat noch einen Schritt vor, und ein leiser Wind tat sich auf, der die Nebel ringsum ins Wogen brachte, sodass sie das Licht des Mondes einfingen; das mich mit seinem Glanz umhüllte.
    Ich rief den Hund, denn ich sah nichts außer dem nebligen Licht. Zitternd wartete ich ab, bis Eldris helle Gestalt wie aus dem Nichts vor mir auftauchte. Ich band das eine Ende von Diernas Schärpe um den Hals des Hundes, doch in diesem eigenartigen Zustand, in dem sich Luft mit Wasser, Licht mit Dunkelheit verband, so wie sich alle Elemente den Worten der Druiden zufolge am Anfang der Welt vermischt hatten, war an ein Fortkommen nicht zu denken. Nur die prickelnde Berührung überirdischer Kräfte war da, die stärker wurden, je weiter wir gingen.
    Der Nebel wurde immer heller und lichtete sich plötzlich. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Ein blasses Licht vor mir, das weder von der Sonne noch vom Mond herrührte, zeigte mir Bäume, deren Blätter hell umrandet waren, und üppig blühende Wiesen. Da, wo ich stand, teilte sich der Weg in drei Pfade. Der linke führte in einem Bogen wieder zurück in die Dunkelheit. Der schmale Pfad rechts verlief in Windungen über einen kleinen Hügel, und mir schien, dass ich zartes Glockengeläut hörte, wenn ich in diese Richtung schaute.
    Der mittlere hingegen war breit, hell und schön, und auf diesen Pfad zog Eldri mich.
    Meine Angst wich großer Verwunderung. Vor mir stand eine ehrwürdige Eiche. Als ich in ihre kräftigen Äste hinaufschaute, wusste ich, dass ich über die Grenzen von Avalon und aller von Menschen bewohnten Gebiete hinausgegangen war, denn die Druiden hätten gewiss um einen solchen Baum eine Einfriedung errichtet und Opfergaben an die Äste gehängt. Ich berührte den Stamm, der so dick war, dass drei Menschen ihn kaum hätten umfassen können, und spürte ein Pochen im Holz, als pulsierte das Leben des Baumes unter meiner Hand. »Ich grüße dich, Mutter Eiche. Würdest du mich bitte unter deinen Schutz nehmen, während ich durch dieses Reich gehe?«, flüsterte ich, verneigte mich und zitterte, als die Blätter wispernd antworteten. Langsam atmete ich ein und konzentrierte meine Sinne, wie ich es gelernt hatte. In meiner ersten Zeit in Avalon war mir alles viel belebter erschienen als in der Außenwelt. Inzwischen war diese Empfindung noch um ein Vielfaches verstärkt, und ich begriff, dass der Mond für die Sonne war, was die Magie von Avalon für dieses Reich darstellte, das seine Quelle und sein Ursprung war.
    Die Schärpe hatte sich von Eldris Halsband gelöst, doch es spielte keine Rolle mehr. Der kleine Hund war eine leuchtende Gestalt, die vor mir her sprang. Kleine weiße Blumen zogen eine Sternenspur hinter ihm. Sah ich den Hund auf diese Weise, weil wir im Feenreich waren, fragte ich mich, oder wurde nur im Feenland seine wahre Natur enthüllt?
    Der Pfad führte auf eine Haselnusshecke zu, ähnlich der, die ich - am Morgen noch - geschnitten hatte, als Becca beinahe ertrunken wäre. Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich beinahe vergessen hatte, warum ich hier war. Die Zeit im Feenreich ging anders, hatte ich gehört, und man verlor sein Gedächtnis ebenso leicht wie den Weg.
    Dieses Haselnussgestrüpp war sicher noch nie mit einer Schere in Berührung gekommen. Dennoch, so unbeschnitten es auch sein mochte, offenbar hatte ein Naturgeist den üppigen Wuchs in gewisser Weise gebändigt und dieses Geflecht aus geschmeidigen Zweigen entstehen lassen, das eine Öffnung bildete. Dort war Eldri verschwunden. Ich zögerte einen Augenblick, doch wenn ich Dierna schon nicht fand, konnte ich mich ebenso gut im Feenreich verirren, denn ich würde gewiss nie wagen, nach Avalon zurückzukehren. Nur der Gedanke an die ängstlich wartende Aelia ließ mich weitergehen. Als ich durch die Öffnung schritt, ertönte plötzlich Gesang, als versteckte sich eine Vogelschar in den Zweigen, und doch wusste ich - und ich hatte gelernt, solche Dinge zu bemerken -, dass es keine Vögel waren, die ich jemals auf Avalon gehört hatte. Entzückt

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