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Die Priesterin von Avalon

Die Priesterin von Avalon

Titel: Die Priesterin von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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zurückkehren.
    »Ich danke dir, Herrin. Ich werde bestrebt sein, das zu tun, was du gesagt hast. Jetzt gib mir bitte den Hund, damit er mir den Heimweg zeigen kann.«
    Die Königin schüttelte den Kopf. »Eldri muss hier bleiben. Er ist alt, und sein Geist ist an dieses Land gebunden. Er würde deine Reise nicht überstehen. Lass ihn hier - er wird bei mir glücklich sein.«
    In dem Land, in dem man das Weinen nicht kennt, traten mir dennoch Tränen in die Augen. Doch der Blick der Feenkönigin war unerbittlich, und es stimmte, dass Eldri sehr glücklich aussah, geborgen in ihren Armen. Zum letzten Mal kraulte ich ihn hinter den seidigen Ohren. Dann ließ ich die Hand sinken. »Wie komme ich ohne ihn wieder zurück?«, fragte ich.
    »Du musst nur gegen den Sonnenlauf um den Stein gehen.«
    Ich machte mich auf, und mit jedem Schritt ließ das Licht nach, bis ich plötzlich in der aufkommenden Dunkelheit allein auf der Weide stand.
    Als ich die Brücke erreichte, sah ich Fackeln auf der Hauptstraße auf und ab hüpfen und stellte fest, dass Konstantius nach mir suchte. Ich sagte ihm nur, Eldri sei fortgelaufen und ich hätte ihn gesucht. Er wusste, wie sehr ich den Hund geliebt hatte, und daher brauchte ich meinen Kummer nicht weiter zu erläutern. In dieser Nacht fand ich Trost im Schutz seiner Arme.
    Eine Woche später waren wir auf einem von Viducius' Schiffen mit Kurs auf die Mündung des Rhenus und Germanien.

Zweiter Teil

DER WEG ZUR MACHT

8. Kapitel
    A. D. 271-272
    Auf dem Meer zu segeln ist geradeso, als bewege man sich außerhalb der Zeit. Man sitzt da, hat weder Aufgaben noch Pflichten zu erfüllen und betrachtet nachdenklich das graue Band der Küstenlinie am Horizont und das stets wechselnde Spiel der Meereswogen. Das Kielwasser verändert sich so rasch wie die Bugwelle, und man kann nicht erkennen, wo man gerade ist. Nach einer Weile beginnt sich die Folge von Berg und Tal zu wiederholen, und man fragt sich, ob man überhaupt vorankommt.
    Dennoch spürte ich nach einer Woche eine neue Wärme in der Luft, und der Landwind wehte einen Geruch heran, den ich aus meiner Kindheit kannte. Seit unserer Abreise von Eburacum hatten wir mit dem Wind im Rücken günstiges Wetter gehabt. Das große Handelsschiff stampfte unbeirrt nach Süden und musste nicht einmal bei Anbruch der Dunkelheit vor Anker gehen. Doch jetzt näherten wir uns der Küste. Ich lehnte mich weit über die Reling hinaus und hielt mich am Bug fest.
    »Du siehst aus wie die Galionsfiguren, die ich an manchen griechischen Schiffen gesehen habe«, sagte Konstantius hinter mir. Er wirkte jünger und irgendwie kräftiger, und ich merkte zum ersten Mal, wie viel es ihm bedeutete, wieder in sein wahres Leben zurückkehren zu können. Nachdenklich ließ ich mich von ihm wieder zurück auf das Deck führen.
    »Was ist das?« Ich zeigte auf die Landzunge, an der das graugrüne Wasser eines breiten Flusses gemächlich ins blaue Meer strömte.
    »Das ist die Tamesis«, sagte Konstantius, der neben mir stand. Mit wachsendem Interesse schaute ich auf das niedrige, hügelige Land über der sandigen Landzunge.
    »Als kleines Kind habe ich dort am Strand gespielt, während mein Vater den Wachturm an der Spitze inspizierte«, erwiderte ich. »Ich weiß noch, dass ich mich gefragt habe, wohin die vorbeiziehenden Schiffe wohl fahren.«
    »Und jetzt bist du selbst an Bord eines solchen«, sagte Konstantius lächelnd.
    Ich nickte und lehnte mich an seinen festen, starken Körper. Es war unnötig, ihn mit meinem plötzlichen Heimweh zu belasten. Eine Rückkehr wäre ohnehin unmöglich. Ich hatte erfahren, dass mein Vater tot war, einer meiner Brüder ebenfalls. Der andere diente unter dem falschen Kaiser Tetricus in Gallien. Im Palast in Camulodunum herrschte jetzt ein entfernter Vetter. Das Zuhause meiner Kindheit gab es nicht mehr, ebenso wenig wie das kleine Mädchen, das einst an diesem sandigen Ufer Muscheln gesammelt hatte.
    Ich klammerte mich an die Reling, als das Schiff sich in den Wind legte, der vom Fluss her wehte, und durch die Mündung auf die schmale Durchfahrt zwischen der Insel Tanatus und Cantium zu kreuzte. Wir verbrachten zwei Nächte in einem Wirtshaus, während Viducius das Beladen mit zusätzlicher Fracht beaufsichtigte, doch noch ehe ich wieder Landbeine hatte, waren wir schon wieder auf See.
    Jetzt war nicht einmal eine Andeutung von Küstenlinie zu sehen, die uns die Richtung weisen könnte, nur Sonne und Sterne, wenn die Wolken aufrissen

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