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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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bekommen. Mit dem Dokument wahrt der Hersteller den Anschein der Seriosität, auch wenn die Sendung in das Land Y umgeleitet wird, sobald sie die Grenze überquert hat. Zur Beschaffung der Papiere versichert man sich üblicherweise durch entsprechende Zahlungen der Hilfe eines Botschaftsmitgliedes von Land X – vorzugsweise eines Mannes, der zu Hause Verwandte oder Freunde beim Verteidigungsministerium hat. Die Bescheinigung kostet ziemlich viel, und meinem Gefühl nach hatte Arthur die derzeit gültigen Tarife ausnahmslos im Kopf.
    »Aber wie wollen Sie die Waffen versenden?« fragte er immer wieder. »Wie wollen Sie sie ans gewünschte Ziel bringen?«
    »Das«, erwiderte ich, »ist mein Problem. Darüber zerbreche ich mir den Kopf.«
    Doch er setzte sein Kopfschütteln fort.
    »Es ist nicht ratsam, sich die Sache in diesem Punkt leichtzumachen, Colonel«, sagte er. (Für ihn galt ich seit unserer ersten Begegnung vor einigen Dutzend Jahren als Colonel. Den Grund weiß ich nicht genau.) »Das ist absolut nicht empfehlenswert. Wenn Sie auf diese Weise ein paar Dollar sparen wollen, können Sie die ganze Ladung verlieren und sich wirklichen Ärger einhandeln. Ich könnte Sie durch eines der jungen afrikanischen Länder problemlos absichern lassen ...«
    »Nein – beschaffen Sie mir nur die Waffen.«
    Während des Gesprächs saß Ganelon dabei und trank Bier, rotbärtig und düster-eindrucksvoll wie eh und je, und er nickte zu allem, was ich sagte. Da er kein Englisch verstand, hatte er keine Ahnung vom Stand der Dinge. Ihm war das im Grunde auch egal. Er befolgte allerdings meine Anweisungen und wandte sich von Zeit zu Zeit in Thari an mich, woraufhin wir uns einen Augenblick lang in dieser Sprache über Belanglosigkeiten unterhielten. Der arme alte Arthur war ein vorzüglicher Sprachenkenner und wollte natürlich wissen, für welches Land seine Waffen bestimmt waren. Ich spürte deutlich, daß er sich große Mühe gab, die unbekannten Laute zu identifizieren. Schließlich begann er vor sich hinzunicken, als hätte er eine Lösung gefunden.
    Nach weiteren Diskussionen wagte er sich vor. »Ich kenne die Zeitungsberichte«, sagte er. »Ich bin sicher, seine Anhänger können sich die Versicherungskosten leisten.«
    Das war es fast wert, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Doch ich hielt mich an meinen Plan. »Nein«, sagte ich. »Glauben Sie mir – wenn ich die automatischen Gewehre übernehme, werden sie von der Erdoberfläche verschwinden.«
    »Das wäre ein hübscher Trick«, sagte er, »zumal ich noch nicht einmal weiß, wo wir sie übernehmen.«
    »Der Ort ist egal.«
    »Selbstvertrauen ist eine gute Sache. Die nächste Stufe ist die Tollkühnheit ...« Er zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen – Ihr Problem.«
    Dann eröffnete ich ihm meine Wünsche hinsichtlich der Munition, und das schien ihn nun endgültig zu überzeugen, ich müsse den Verstand verloren haben. Er starrte mich sekundenlang verdattert an und verzichtete diesmal sogar darauf, den Kopf zu schütteln. Es kostete mich fast zehn Minuten, ihn nur dazu zu bringen, sich die Detailangaben anzusehen. Daraufhin begann er doch wieder mit dem Kopf zu schütteln und murmelte etwas von Silberkugeln und nichtzündenden Zündern.
    Der wirksamste Anreiz, Bargeld, ließ ihn schließlich auf meine Wünsche eingehen. Mit den Gewehren oder Lastwagen gab es keine Schwierigkeiten; doch eine Waffenfabrik dazu zu bringen, meine ulkige Munition herzustellen – das würde teuer werden, meinte er. Er war nicht einmal sicher, ob er eine finden würde, die so etwas mitmachte. Als ich ihm sagte, die Kosten spielten keine Rolle, schien ihn das noch mehr aufzuregen. Wenn ich es mir leisten könnte, mit verrückter Versuchsmunition herumzuspielen, meinte er, könnte ein Endverbrauchszertifikat doch auch nicht mehr soviel ausmachen ...
    Ich blieb hart. »Nein«, sagte ich. »Mein Problem, denken Sie daran.«
    Er seufzte ergeben und zupfte an seinen Schnurrbartspitzen. Dann nickte er. Also gut, alles sollte so geschehen, wie ich es wünschte.
    Natürlich berechnete er mir viel zuviel. Da ich in allen anderen Dingen vernünftig auftrat, schien die Alternative zu einer Psychose darin zu bestehen, daß ich mich auf eine raffinierte Gaunerei eingelassen hatte. Diese Überlegung erregte sicher sein Interesse, doch kam er offenbar zu dem Schluß, er solle lieber die Nase nicht zu tief in ein so kitzliges Unternehmen stecken. Er war sogar bereit, jede Chance zu ergreifen, sich von dem Projekt

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