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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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rückten reihenweise vor, stießen aufeinander, wichen zurück. Blitze zuckten und trafen zwischen den Kämpf enden auf. Die schwarzen Vögel umschwirrten die Männer wie Ascheflocken im Wind.
    Über allem lag die Feuchtigkeit wie eine kalte Decke. Die Echos des Donners rollten zwischen den Gipfeln hin und her. Verwirrt starrte ich auf den Konflikt tief unter uns.
    Die Entfernung war zu groß, um die Kämpfenden zu erkennen. Zuerst kam mir der Gedanke, daß dort vielleicht jemand dasselbe versuchte wie ich – daß Bleys seinen damaligen Sturz vielleicht überlebt hatte und nun mit einer neuen Armee vorrückte.
    Aber nein. Diese Geschöpfe kamen von Westen heran, auf der schwarzen Straße. Und ich erkannte nun auch, daß die Vögel die Angreifer begleiteten, ebenso herumhüpfende Gestalten, die weder Pferde noch Menschen waren. Vielleicht Manticoras.
    Die Blitze stürzten sich auf die heraneilenden Soldaten, zersprengten die Kolonnen, verbrannten und vernichteten sie. Als mir klar wurde, daß sie niemals in der Nähe der Verteidiger einschlugen, fiel mir ein, daß Eric offenbar eine gewisse Kontrolle über jenes Gebilde gewonnen hatte, das Juwel des Geschicks genannt wird. Mit diesem Juwel hatte Vater dem Wetter rings um Amber seinen Willen auf gezwungen. Eric hatte diese Waffe schon vor fünf Jahren mit erheblicher Wirkung gegen uns eingesetzt.
    Die Angreifer aus den Schatten, von denen ich gehört hatte, waren also doch stärker, als ich angenommen hatte. Ich hatte mir Scharmützel vorgestellt – doch keine Entscheidungsschlacht am Fuße des Kolvir. Ich starrte auf das Gewirr in der Schwärze. Die Straße schien sich unter der herrschenden Aktivität förmlich zu winden.
    Ganelon erschien neben mir. Er sagte lange Zeit nichts.
    Ich wollte nicht, daß er mir die Frage stellte, doch ich brachte es nicht über mich, die Worte auszusprechen, ohne dazu aufgefordert zu sein.
    »Was jetzt, Corwin?«
    »Wir müssen das Tempo steigern«, sagte ich. »Ich möchte heute abend noch in Amber sein.«
    Wir setzten den Marsch fort. Eine Zeitlang kamen wir schneller voran, und das war uns eine Erleichterung. Das regenlose Unwetter ging weiter, Blitz und Donner nahmen an Helligkeit und Lautstärke zu.
    Durch Dämmerlicht setzten wir unseren Weg fort.
    Als wir am Nachmittag einen sicher aussehenden Ort erreichten – eine Stelle knapp fünf Meilen vor den nördlichen Ausläufern Ambers –, ließ ich erneut halten, zur letzten Rast und Mahlzeit. Da wir einander anbrüllen mußten, wenn wir uns verständigen wollten, konnte ich nicht zu den Männern sprechen. Ich ließ die Parole ausgeben, daß wir ziemlich nahe vor der Stadt stünden und uns zum Kampf bereit halten müßten.
    Während die anderen rasteten, nahm ich meine Rationen und kundschaftete das Gebiet vor uns aus. Etwa eine Meile entfernt erkletterte ich eine steile Felsformation. Auf den vor uns liegenden Hängen war ebenfalls eine Art Schlacht im Gange.
    Ich blieb in Deckung und beobachtete. Eine Streitmacht Ambers war in einen Kampf gegen Angreifer verwickelt, die entweder vor uns den Hang erstiegen haben mußten oder auf einem gänzlich anderen Weg gekommen waren. Ich vermutete das letztere, da uns überhaupt keine frischen Spuren aufgefallen waren. Der Kampf erklärte auch, warum wir bei unserem Aufstieg bisher keinen Patrouillen begegnet waren – ein großes Glück für uns.
    Ich schlich näher heran. Zwar hätten die Angreifer einen der beiden anderen Wege benutzen können, doch fand ich jetzt einen weiteren Hinweis darauf, daß dies wohl nicht der Fall war. Die Angreifer trafen nämlich noch immer ein – ein schrecklicher Anblick: Sie kamen aus der Luft!
    Sie wehten aus dem Westen herbei wie gewaltige Wogen vom Wind getriebener Blätter. Die Flugbewegungen, die ich aus der Ferne wahrgenommen hatte, stammten von größeren Wesen als den angriffslustigen Vögeln. Hier oben schwebten die Fremden auf geflügelten Zweibeinern heran, die sich am ehesten mit einem heraldischen Flugdrachen vergleichen ließen. Nie zuvor hatte ich solche Tiere gesehen.
    In den Reihen der Verteidiger taten zahlreiche Bogenschützen ihr Werk. Sie forderten ihren Tribut in den Reihen der heranstürmenden Flugwesen. Auch hier tobte die Hölle der Elemente; die Blitze zuckten und ließen die Angreifer wie Kohlestücke aufflammen und zu Boden stürzen. Doch immer weiter rückten die Ungeheuer vor und landeten, so daß Soldat und Ungeheuer die Verteidiger getrennt angreifen konnten. Ich suchte und

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