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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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der Felswand zusammen. Ich versuchte Eric und den glühenden Edelstein zu finden, konnte aber nichts entdecken.
    »Welches sind denn die Feinde?« wollte Ganelon wissen.
    »Die Monsterreiter.«
    Nachdem die himmlische Artillerie das Feuer eingestellt hatte, begannen die Angreifer nun gezielt zu landen. Kaum berührten sie festen Boden, griffen sie auch schon zielstrebig an. Ich suchte die Reihen der Verteidiger ab, doch Gérard war nicht mehr zu sehen.
    »Holt die Soldaten«, sagte ich und hob mein Gewehr.
    »Und sagt ihnen, sie sollen sowohl auf die Reiter als auch auf die Tiere schießen!«
    Ganelon zog sich zurück, und ich zielte auf einen landenden Drachen und schoß. Mitten im Landeanflug begann das Tier wild mit den Flügeln zu schlagen. Es prallte gegen den Hang, überschlug sich und blieb zuckend am Boden liegen. Ich schoß ein zweitesmal. Im Sterben begann das Ungeheuer zu brennen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich vier Brände entfacht. Ich kroch in meine zweite Stellung vor. Dort angekommen, hob ich die Waffe und schoß von neuem.
    Ich erlegte einen weiteren Angreifer, doch schon waren einige Wesen in meine Richtung geschwenkt. Ich verfeuerte den Rest meiner Munition und lud hastig nach. Mehrere Flugtiere rasten auf mich zu. Sie waren ziemlich schnell.
    Ich vermochte sie aufzuhalten und lud gerade nach, als die erste Schützeneinheit eintraf. Gleich darauf wehrten wir uns mit verstärkter Feuerkraft und rückten weiter vor.
    Nach zehn Minuten war alles vorbei. Sehr schnell erkannten unsere Gegner, daß sie keine Chance hatten, und begannen auf den Rand des Plateaus zuzurennen, wo sie sich in die Luft warfen und davonflogen. Doch erbarmungslos schossen wir sie herunter, und ringsum lagen brennendes Fleisch und glimmende Knochen.
    Links von uns erhob sich das feuchte Felsgestein zu einer steilen Klippe, die in den Wolken verschwand und daher kein Ende zu haben schien. Noch immer tobte der Wind durch Rauch und Nebel, und der Boden war voller Blut. Als wir schießend vorrückten, erkannten die Streitkräfte Ambers sofort, daß wir Hilfe brachten, und begannen ihrerseits vom Fuß des Felsens her vorzurücken. Ich sah, daß sie von meinem Bruder Caine angeführt wurden. Einen Augenblick lang trafen sich von ferne unsere Blicke, dann stürzte er sich in den Kampf.
    Als die Angreifer weiter zurückwichen, fanden sich verstreute Amber-Gruppen zu einer zweiten Streitmacht zusammen. Sie verengten allerdings unser Schußfeld, indem sie begannen, die gegenüberliegende Flanke der Monstermenschen auf ihren Drachenvögeln anzugreifen, doch ich sah keine Möglichkeit, ihnen das verständlich zu machen. Wir rückten weiter vor und bemühten uns, genau zu zielen.
    Eine kleine Gruppe von Männern blieb am Fuß der Felswand zurück. Ich hatte den Eindruck, Eric sei vielleicht verwundet worden, da das Unwetter sehr plötzlich aufgehört hatte. Ich löste mich von den anderen und schlug die Richtung ein.
    Als ich in die Nähe der Gruppe gelangte, ließ die Schießerei bereits wieder nach. Was nun geschah, bemerkte ich erst, als es zu spät war.
    Etwas Großes raste von hinten heran und war in Sekundenschnelle an mir vorbei. Ich stürzte zu Boden und ließ mich abrollen, wobei ich automatisch das Gewehr hob. Doch mein Finger krümmte sich nicht um den Abzug. Es war Dara, die soeben auf dem Pferderücken an mir vorbeigaloppiert war. Als ich ihr nachbrüllte, drehte sie sich im Sattel um und lachte.
    »Komm zurück! Verdammt! Du wirst dich noch umbringen!«
    »Wir sehen uns in Amber!« rief sie und galoppierte über das graue Gestein auf den Weg, der dahinter begann.
    Ich war zornig. Aber ich konnte im Augenblick nichts unternehmen. Wutschnaubend rappelte ich mich wieder auf und setzte meinen Weg fort.
    Als ich die Gruppe erreichte, hörte ich mehrmals meinen Namen. Köpfe wandten sich in meine Richtung. Männer traten zur Seite, um mich durchzulassen. Ich erkannte viele Gesichter, doch ich kümmerte mich nicht um die Umstehenden.
    Ich glaube, ich entdeckte Gérard in demselben Augenblick wie er mich. Er hatte mitten in der Gruppe gekniet und stand jetzt auf und wartete. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    Als ich näher kam, sah ich, daß meine Vermutungen richtig gewesen waren. Gérard hatte am Boden gekniet, um einen Verwundeten zu versorgen. Es war Eric.
    Ich erreichte die Gruppe, nickte Gérard zu und blickte dann auf Eric hinab. Widerstreitende Gefühle tobten in mir. Das Blut mehrerer Brustwunden schimmerte sehr hell – und

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