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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Julian selbst entkam natürlich.
    Aber wir hatten gesiegt. An diesem Abend fand eine Feier statt. Wir hatten gesiegt!
    Inzwischen hatten meine Ängste weiter zugenommen, die ich Bleys anvertraute. Dreitausend Mann gegen Kolvir.
    Ich hatte die Flotte verloren, und Bleys hatte über achtundneunzig Prozent seiner Fußsoldaten eingebüßt. Diese Bilanz war schrecklich.
    Trotzdem begannen wir am nächsten Tag mit dem Aufstieg. Es gab eine Treppe, die es den Männern ermöglichte, die Stufen zu zweit nebeneinander zu erklimmen; doch bald verengte sich der Weg dermaßen, daß wir hintereinander gehen mußten.
    Wir stiegen hundert Meter empor, zweihundert, dreihundert.
    Dann wehte der Sturm vom Meer herein, und wir klammerten uns fest und ließen uns durchschütteln.
    Hinterher fehlten einige hundert Mann.
    Wir mühten uns weiter, und der Regen trommelte herab. Die Stufen wurden höher und glitschiger. Als wir ein Viertel der Höhe Kolvirs erstiegen hatten, stießen wir auf eine Gruppe von Bewaffneten, die auf dem Wege nach unten war. Der erste dieser Männer schlug sich mit dem Anführer unserer Streitmacht herum, und zwei Männer stürzten in die Tiefe. Zwei Stufen waren gewonnen, ein weiterer Mann wirbelte in die Tiefe.
    So ging es über eine Stunde lang, dann hatten wir etwa ein Drittel des Weges zurückgelegt, und die Schlange der Männer vor Bleys und mir wurde langsam kürzer. Nur gut, daß unsere großen roten Krieger stärker waren als Erics Soldaten. Waffen klirrten, ein Schrei ertönte, und ein Mann stürzte an uns vorbei. Manchmal war er rothäutig, zuweilen auch pelzig, doch in den meisten Fällen trugen die Fallenden Erics Farben.
    Wir schafften es bis zur Hälfte des Weges, wobei wir um jede Stufe kämpfen mußten. An der Spitze verbreiteten sich die Stufen zu der Treppe, deren Spiegelbild sich in Rebma befand. Sie führte zum großen Tor, zum östlichen Zugang nach Amber.
    Noch waren etwa fünfzig Kämpfer vor uns. Dann vierzig, dreißig, zwanzig, ein Dutzend ...
    Wir hatten ungefähr zwei Drittel des Weges zurückgelegt, und die Treppe führte im Zickzack am Steilhang Kolvirs empor. Die Osttreppe wird selten benutzt, sie ist fast eine Art Verzierung. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, durch das jetzt verbrannte Tal vorzustoßen, im Klettern einen Bogen zu schlagen nach Westen über die Berge; schließlich wollten wir von hinten in Amber einfallen. Das Feuer und Julian hatten diesen Plan zunichte gemacht. Den langen Weg hätten wir nie geschafft. Frontalangriff oder Kapitulation, das war jetzt die Alternative. Und Kapitulation kam nicht in Frage.
    Drei weitere Krieger Erics stürzten in die Tiefe, und wir rückten um vier Stufen vor. Dann trat unser führender Mann die Reise in die Tiefe an, und wir mußten einen Schritt zurückweichen.
    Der. Meereswind war scharf und kühl, und am Fuße des Berges versammelten sich die Aasvögel in Scharen. Die Sonne brach durch die Wolken, als Eric seine Wetterpfuscherei aufgab, nachdem wir uns nun mit seinen Leuten herumschlugen.
    Wir kletterten sechs Stufen weiter und verloren einen Mann.
    Es war seltsam und traurig und verrückt ...
    Bleys stand vor mir; bald kam die Reihe an ihn. Und wenn er unterging, mußte ich kämpfen.
    Noch sechs Männer vor uns.
    Zehn Stufen ...
    Fünf Männer waren noch übrig.
    Langsam rückten wir vor, und so weit ich zurückschauen konnte, war auf jeder Stufe Blut geflossen.
    Der fünfte Mann tötete vier Gegner, ehe er selbst fiel und uns zu einer weiteren Biegung der Treppe brachte.
    Immer weiter ging es empor, unser dritter Mann schwenkte in jeder Hand eine Klinge. Nur gut, daß er hier einen heiligen Krieg ausfocht, so führte er jeden Hieb mit echtem Einsatz. Er fällte drei Mann, ehe er selbst starb.
    Der nächste war nicht ganz so energisch oder nicht ganz so gut. Er stürzte sofort von der Treppe – da waren es nur noch zwei.
    Bleys zog seine lange verzierte Klinge, und die Schneide funkelte in der Sonne.
    »Bald, Bruder«, sagte er, »werden wir sehen, was sie gegen einen Prinzen ausrichten.«
    »Hoffentlich nur gegen einen«, erwiderte ich, und er lachte leise.
    Ich meine, daß wir noch etwa ein Viertel des Weges vor uns hatten, als Bleys schließlich doch an der Reihe war.
    Er sprang vor und brachte den ersten Gegner sofort aus dem Gleichgewicht. Seine Schwertspitze bohrte sich in den Hals des zweiten, und die flache Klinge prallte gegen den Kopf des dritten, der ebenfalls abstürzte. Mit dem vierten duellierte er sich einen

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