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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Hand. »Das alles läßt mir glaubhaft erscheinen, daß Ihr Lance getragen habt. Ich muß sagen. Ihr seid ein besserer Mann, als Euer Aussehen vermuten läßt – und das soll beileibe keine Kränkung sein.«
    Ich lachte leise vor mich hin. »Ich bin auch nicht beleidigt.«
    Er führte mich zu einem Stuhl, reichte mir ein Glas Weißwein, der für meinen Geschmack etwas zu süß war, und fuhr fort: »Wenn man Euch so anschaut, könnte man meinen, Ihr wärt mit einer Hand zu besiegen – dabei habt Ihr Lance fünf Meilen weit getragen und unterwegs noch zwei von den widerlichen Katzenwesen getötet. Außerdem hat er mir von dem Grabhügel erzählt, den Ihr gebaut habt, von den großen Steinen ...«
    »Wie geht es Lance heute?« unterbrach ich ihn.
    »Ich mußte ihm einen Wächter ins Zimmer geben, damit er auch wirklich im Bett blieb. Der Muskelprotz wollte doch tatsächlich aufstehen und herumlaufen! Aber bei Gott – mindestens eine Woche lang bleibt er im Bett!«
    »Dann muß er sich ja schon wieder besser fühlen.«
    Er nickte.
    »Auf seine Gesundheit!«
    »Darauf trinke ich gern.«
    Wir tranken.
    »Hätte ich doch nur eine Armee aus Männern wie Euch und Lance«, sagte Ganelon schließlich. »Dann sähe die Lage vielleicht anders aus.«
    »Welche Lage?«
    »Der Kreis und seine Wächter«, sagte er. »Ihr habt davon noch nicht gehört?«
    »Lance hat den Kreis erwähnt. Das ist alles.«
    Einer der Pagen kümmerte sich um ein riesiges Stück Rindfleisch an einem Spieß über dem niedrigbrennenden Feuer. Von Zeit zu Zeit goß er etwas Wein darüber, während er das Fleisch wendete. Immer wenn mir der Duft in die Nase stieg, begann mein Magen laut zu knurren, und Ganelon lachte leise vor sich hin. Der andere Page verließ das Zimmer, um aus der Küche Brot zu holen.
    Ganelon schwieg lange Zeit. Er trank aus und schenkte sich nach. Ich genoß mein erstes Glas.
    »Habt Ihr schon einmal von Avalon gehört?« fragte er schließlich.
    »Ja«, erwiderte ich. »Es gibt da einen Vers, den ich vor langer Zeit von einem reisenden Barden gehört habe: ›Hinter dem Flusse der Gesegneten setzten wir uns und weinten bei der Erinnerung an Avalon. Die Schwerter in unserer Hand waren zerschmettert, und wir hingen unsere Schilde an den Eichbaum. Die schlanken Silbertürme verschlungen von einem Meer von Blut. Wie viele Meilen bis Avalon? Keine, sage ich, und doch unendlich viele. Die Silbertürme sind gefallen.«
    »Avalon vernichtet ...?« fragte er.
    »Ich glaube, der Mann war verrückt. Ich weiß nichts von einem Avalon. Sein Gedicht ist mir aber in Erinnerung geblieben.«
    Ganelon wandte das Gesicht ab und schwieg einige Minuten lang. Als er schließlich wieder das Wort ergriff, klang seine Stimme verändert.
    »Es hat ...«, sagte er, »... es hat einmal einen solchen Ort gegeben. Ich habe dort gelebt ... vor vielen Jahren. Ich wußte nicht, daß er nicht mehr existiert.«
    »Wie seid Ihr dann hierhergekommen?« fragte ich.
    »Ich wurde von dem dort herrschenden Zauberer Corwin von Amber ins Exil verbannt. Er schickte mich auf dunklen, verrückten Wegen an diesen Ort, auf daß ich hier litte und stürbe – und ich habe viel gelitten und bin dem letzten Augenblick oft nahe gewesen. Natürlich habe ich den Weg zurück finden wollen, doch niemand weiß Bescheid. Ich habe mit Zauberern gesprochen und sogar ein Geschöpf aus dem Kreis befragt, ehe wir es töteten. Doch niemand kennt die Straße nach Avalon. Euer Barde hat durchaus recht: ›Keine Meile und doch unendlich viele‹.« Er bekam das Zitat nicht genau hin. »Wißt Ihr noch den Namen des Sängers?«
    »Tut mir leid – nein.«
    »Wo liegt Cabra, Eure Heimat?«
    »Weit im Osten, jenseits des Meeres«, sagte ich. »Die Entfernung ist wirklich sehr groß. Ein Inselkönigreich.«
    »Bestünde die Chance, daß man uns von dort mit Truppen versorgt? Ich könnte ganz gut zahlen.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Es ist ein kleines Land mit einer kleinen Miliz – und der Weg von dort ist nur in mehreren Monaten zurückzulegen – über Meer und Land. Die Leute haben außerdem nie als Söldner gekämpft und sind nicht besonders kriegerisch.«
    »Dann scheint Ihr Euch von Euren Landsleuten sehr zu unterscheiden«, meinte er und musterte mich offen.
    Ich nippte an meinem Wein. »Ich war Waffenmeister der königlichen Garde«, sagte ich dann.
    »Seid Ihr womöglich geneigt, Euch anwerben zu lassen, meine Truppen auszubilden?«
    »Ich bleibe gern ein paar Wochen«, erwiderte ich.
    Er

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