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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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mehr als halb überzeugt, daß da eine Verbindung bestand. In der Gespensterstadt hatte Benedict dem auch gewissermaßen zugestimmt, den seltsamen neuen Arm erhebend, um sie zu verteidigen ...
    »Was findest du denn so komisch?« fragte Ganelon links neben mir.
    »Der Arm«, sagte ich, »der mir in Tir-na Nog´th zugeflogen ist – ich habe mir Gedanken gemacht über eine verborgene Bedeutung, eine ungeahnte Schicksalskraft dieses Gebildes, das immerhin aus einer Welt des Rätsels und der Träumerei zu uns gekommen ist. Dabei hat es nicht einmal diesen Tag überstanden. Als Iago vom Muster vernichtet wurde, blieb nichts zurück. Die Visionen des ganzen Abends sind im Nichts versunken.«
    Ganelon räusperte sich.
    »Nun, ganz so, wie du offenbar annimmst, war es doch nicht«, sagte er.
    »Was soll das heißen?«
    »Der Metallarm befand sich nicht in Iagos Satteltasche. Random hat ihn bei dir verstaut. Dort waren vorher die Rationen; nachdem wir gegessen hatten, tat er die Utensilien in seine eigene Tasche, nicht aber den Arm. Dazu reichte der Platz nicht.«
    »Oh«, sagte ich. »Dann ist also ...«
    Ganelon nickte.
    »... Er hat das Ding jetzt bei sich«, schloß er.
    »Den Arm und Benedict. Verdammt! Dem Ding kann ich wirklich keine Liebe entgegenbringen. Es wollte mich töten. Bis jetzt ist in Tir-na Nog´th noch niemand angegriffen worden.«
    »Aber Benedict, Benedict ist doch in Ordnung. Er steht auf unserer Seite, auch wenn ihr im Augenblick leichte Differenzen habt, stimmt´s?«
    Ich antwortete nicht.
    Er hob die Hand, packte Feuerdrache am Zügel und ließ ihn anhalten. Dann starrte er zu mir empor.
    »Corwin, was war da oben eigentlich los? Was hast du erfahren?«
    Ich zögerte. Ja, was hatte ich in der Stadt am Himmel erfahren? Niemand wußte, was eigentlich hinter den Visionen von Tir-na Nog´th steckte. Durchaus möglich, daß dieser Ort, wie wir manchmal vermuteten, den Zweck hatte, den unausgesprochenen Wünschen und Ängsten des einzelnen Gestalt zu verleihen und sie vielleicht mit unterbewußten Mutmaßungen zu vermengen. Schlußfolgerungen und einigermaßen gründlich durchdachte Vermutungen zu äußern, das ging noch an. Verdachtsmomente aber, die aus dem Unbekannten erwuchsen, sollte man lieber für sich behalten. Allerdings war der Arm denkbar solide ...
    »Ich habe dir doch schon erzählt«, sagte ich, »daß ich den Arm einem Gespenst Benedicts abgenommen habe. Du kannst dir denken, daß wir miteinander gekämpft haben.«
    »Siehst du das als Omen, daß du und Benedict irgendwann in Konflikt geratet?«
    »Vielleicht.«
    »Dir wurde doch ein Grund dafür gezeigt, oder?«
    »Na schön«, sagte ich und seufzte, ohne daß ich es gewollt hätte. »Ja. Es kam der Hinweis, daß Dara tatsächlich mit Benedict verwandt ist – was ja durchaus stimmen kann.
    Und wenn es stimmt, wäre es auch denkbar, daß er es gar nicht weiß. Deshalb halten wir in dieser Sache den Mund, bis wir eine Bestätigung haben – so oder so. Verstanden?«
    »Natürlich. Aber wie wäre so etwas möglich?«
    »Na, wie sie gesagt hat.«
    »Urenkelin?«
    Ich nickte.
    »Durch wen?«
    »Das Höllenmädchen, das wir nur vom Hörensagen kennen – Lintra, die Dame, die ihn den Arm gekostet hat.«
    »Aber der Kampf hat doch erst kürzlich stattgefunden!«
    »In den verschiedenen Reichen der Schatten strömt die Zeit unterschiedlich schnell dahin, Ganelon. In den ferneren Zonen ... Unmöglich wäre es nicht.«
    Er schüttelte den Kopf und ließ die Zügel los.
    »Corwin, ich bin der Meinung, Benedict sollte informiert werden«, fuhr er fort. »Wenn es stimmt, solltest du ihm eine Chance geben, sich darauf vorzubereiten, anstatt ihn die Wahrheit überraschend entdecken zu lassen. Eure Familie ist manchmal dermaßen unfruchtbar, daß Vaterschaft euch offenbar mehr zu schaffen macht als anderen. Sieh dir Random an. Jahrelang hat er sich nicht um seinen Sohn gekümmert, und jetzt ... Ich habe so ein Gefühl, als würde er sein Leben für ihn riskieren.«
    »Ich auch«, sagte ich. »Jetzt vergiß aber mal die erste Hälfte deines Satzes und denk dir die zweite noch einen Schritt weiter - bei Benedict.«
    »Meinst du, er würde sich auf Daras Seite gegen Amber stellen?«
    »Ich vermeide es lieber, ihn vor diese Alternative zu stellen, indem ich ihn gar nicht erst wissen lasse, daß es sie gibt –
wenn
es sie gibt.«
    »Damit tust du ihm meiner Meinung nach keinen Gefallen. Er ist doch wohl kaum ein emotionaler Krüppel. Melde dich bei ihm durch

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