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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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drangen sie wieder vor.
    Bleys und seine Reiter stürmten herbei, und ich erkannte, daß Benedict den Vorteil wieder auf seiner Seite hatte.
    Dem Feind drohte die totale Vernichtung.
    Im nächsten Augenblick wehte eine kalte Bö aus dem Norden, und ich blickte in diese Richtung.
    Das Unwetter war ein gutes Stück vorangekommen; in letzter Zeit schien es sich noch schneller zu bewegen. Und es hatte sich in einem bisher ungeahnten Maße verdüstert, mit helleren Blitzen und lauteren Donnerschlägen. Und der kalte, feuchte Wind nahm an Stärke noch weiter zu.
    Ich fragte mich, ob die Erscheinung wie eine Vernichtungswoge über das Schlachtfeld schwappen würde – und dann weiter nichts? Wie stand es mit den Auswirkungen des neuen Musters? Würden diese sich anschließend bemerkbar machen und eine Art Korrektur bilden? Irgendwie zweifelte ich daran. Wenn dieses Toben der Elemente uns vernichtete, dann blieb es wohl dabei – davon war ich überzeugt. Die Kraft des Juwels war erforderlich, damit wir den Angriff über uns dahinrollen lassen konnten, bis die Ordnung wiederhergestellt war. Und was würde noch übrig sein, wenn wir überlebten? Ich konnte es mir nicht vorstellen.
    Was hatte Brand also vor? Worauf wartete er? Was wollte er unternehmen?
    Wieder blickte ich über das Schlachtfeld ...
    Ein schattiger Winkel auf der Anhöhe, wo der Feind sich neu gruppiert hatte und vor dem neuerlichen Angriff verstärkt wurde – da war etwas.
    Ein winziges rotes Blinken. Ich war überzeugt, daß ich es wahrgenommen hatte. Ich starrte weiter hinüber und wartete ab. Ich mußte es noch einmal sehen, mußte seine Position genau bestimmen ...
    Eine Minute verging. Vielleicht auch zwei ...
    Dort! Und noch einmal.
    Ich zog das schwarze Pferd herum. Es schien nicht unmöglich zu sein, die nahegelegene Flanke des Feindes zu umgehen und jene angeblich leere Höhe zu ersteigen. Ich galoppierte den Hügel hinab und suchte mir meinen Weg.
    Es mußte Brand sein mit dem Juwel. Er hatte sich ein gutes und sicheres Versteck ausgesucht, eine Stelle, von der er nicht nur das gesamte Schlachtfeld im Auge behalten konnte, sondern auch den anrückenden Sturm. Von dort oben konnte er seine Blitze gegen unsere vorrückenden Truppen schicken. Er konnte im richtigen Augenblick das Rückzugsignal geben, mit der entarteten Wut des Unwetters zuschlagen und sie von den Kämpfern ablenken, die er unterstützte. Dies schien mir die einfachste und nützlichste Verwendung zu sein, die er unter diesen Umständen für das Juwel haben konnte.
    Ich mußte sofort möglichst dicht an ihn heran. Immerhin hatte ich eine größere Kontrolle über den Edelstein als er, doch meine Einwirkungsmöglichkeiten verringerten sich mit der Entfernung, und bestimmt hatte er das Juwel bei sich. Meine Chance lag allenfalls darin, auf ihn loszustürmen, um jeden Preis in die Kontrolldistanz zu kommen und dann das Kommando über den Stein zu übernehmen und ihn gegen Brand einzusetzen. Allerdings war es möglich, daß er sich dort oben mit einer Leibwache umgeben hatte. Dieser Gedanke beunruhigte mich, denn ein solches Hindernis mochte mich mit katastrophalen Folgen an der Ausführung meines Plans hindern. Und wenn er ungeschützt war – was hinderte ihn daran, mir mit Teleportation zu entwischen, wenn die Lage für ihn zu brenzlig wurde? Was sollte ich dann tun? Dann würde ich meine Jagd auf ihn von vorn beginnen müssen. Ich überlegte, ob ich mit dem Juwel verhindern konnte, daß er sich an einen anderen Ort versetzte. Ich wußte es nicht, nahm mir aber vor, es auf jeden Fall zu versuchen.
    Es war sicher nicht der beste Plan, der jemals geschmiedet worden war, aber der einzige, der mir in denSinn kam. Zeit für weitere Überlegungen blieb mir nicht mehr.
    Im Reiten erkannte ich, daß auch andere auf die Anhöhe zuhielten. Random, Deirdre und Fiona waren in Begleitung von acht Kavalleristen durch die feindlichen Reihen geritten, dichtauf gefolgt von einigen anderen Soldaten – ob Freund oder Feind, wußte ich nicht. Der grüngekleidete Ritter schien dabei am schnellsten voranzukommen; er verringerte den Abstand zu der ersten Gruppe. Ich erkannte ihn – oder sie – nicht. Da Fiona zu der Expedition gehörte, wußte ich sofort, was der Vorstoß sollte. Sie hatte bestimmt Brands Gegenwart gespürt und führte nun die anderen zu ihm. Eine kleine Flamme der Hoffnung regte sich in meinem Herzen. Durchaus möglich, daß sie Brands Kräfte neutralisieren oder zumindest dämpfen

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