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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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wirbeln, als rühre jemand darin. Formen zuckten darin herum, arrangierten sich. Ein Umriß begann Gestalt anzunehmen.
    Die Kampfgeräusche auf dem Schlachtfeld unter uns verstummten. In dem Maße, wie die Vision anwuchs, wurde das Unwetter gedämpft. In dem grellen Lichtfeld über unseren Köpfen formierte sich etwas – es entstanden die Züge eines riesigen Gesichts.
    »Ich weiß es nicht, das mußt du mir glauben!« hörte ich Fiona auf eine gemurmelte Frage antworten.
    Noch ehe die Formbildung abgeschlossen war, erkannte ich das Gesicht meines Vaters am Himmel. Ein hübscher Trick. Und ich hatte auch keine Ahnung, was das sollte.
    Das Gesicht bewegte sich, als betrachte es uns alle. Spuren der Anspannung waren auszumachen, und auch ein Anflug von Sorge im Ausdruck. Die Helligkeit verstärkte sich noch ein wenig. Die Lippen begannen sich zu bewegen.
    Die Stimme ertönte – seltsamerweise in ganz normalem Gesprächston und nicht mit der hallenden Lautstärke, die ich erwartet hatte.
    »Ich schicke euch diese Botschaft«, sagte er, »ehe ich den Versuch beginne, das Muster instandzusetzen. Wenn ihr dies hört, habe ich bereits Erfolg gehabt oder bin gescheitert. Sie wird euch vor der Woge des Chaos erreichen, die mein Bemühen begleiten muß. Ich habe Gründe für die Annahme, daß der Versuch meinen Tod bedeutet.«
    Sein Blick schien das Schlachtfeld abzusuchen.
    »Triumphiert oder trauert, wie es euch gefällt«, fuhr die Stimme fort, »denn dies ist entweder der Anfang oder das Ende. Sobald ich keine Verwendung mehr dafür habe, werde ich das Juwel des Geschicks zu Corwin senden. Ich habe ihn beauftragt, es an den Ort der Auseinandersetzung zu bringen. Alle eure Mühen dort werden nichts fruchten, wenn die Woge des Chaos nicht aufgehalten werden kann. Mit dem Juwel an jenem Ort müßte Corwin in der Lage sein, euch zu erhalten, bis die Erscheinung vorübergewogt ist.«
    Ich hörte Brands Lachen. Es hörte sich an, als habe er völlig den Verstand verloren.
    »Mit meinem Tod«, sprach die Stimme weiter, »wird sich für euch von neuem die Frage der Nachfolge erheben. Ich hatte in dieser Beziehung meine Vorstellungen, aber ich weiß inzwischen, daß sie nicht zu realisieren sind. Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als dies dem Horn des Einhorns zu überlassen.
    Meine Kinder, ich kann nicht behaupten, daß ich mit euch ganz zufrieden bin, aber das läßt sich vermutlich auch aus eurer Sicht mir gegenüber sagen. Lassen wir das! Ich verlasse euch mit meinem Segen, und das ist mehr als eine Formalität. Ich werde jetzt das Muster beschreiten. Lebt wohl!«
    Daraufhin begann das Gesicht zu verblassen, und die Helligkeit schwand aus den Wolken. Wenig später war sie verschwunden. Eine seltsame Stille lag über dem Schlachtfeld.
    »... und wie ihr sehen könnt«, hörte ich Brand verkünden, »hat Corwin das Juwel nicht. Werft die Waffen fort und verschwindet von hier! Oder behaltet sie und verzieht euch! Es ist mir gleich. Laßt mich allein! Ich habe zu tun.«
    »Brand«, sagte Fiona, »kannst du erreichen, was er sich von Corwin vorgestellt hat? Kannst du das Juwel so einsetzen, daß die Erscheinung an uns vorbeigeht?«
    »Wenn ich wollte, könnte ich das tun«, antwortete er. »Ja, ich könnte die Woge des Chaos umlenken.«
    »Wenn du das tust, wirst du ein Held sein«, sagte sie leise. »Du hättest dir unsere Dankbarkeit verdient. Alle Fehler der Vergangenheit wären verziehen. Verziehen und vergessen. Wir ...«
    Er begann schallend zu lachen. »
Ihr
vergebt
mir
?« fragte er. »Ihr, die ihr mich in den Turm geworfen habt, die ihr mir die Messerwunde beibrachtet? Vielen Dank, Schwester. Sehr nett von dir, mir verzeihen zu wollen, aber du wirst Verständnis haben, wenn ich das ablehne.«
    »Also schön«, schaltete sich Random ein. »Was
willst
du denn? Sollen wir uns entschuldigen? Steht dir der Sinn nach Reichtum und Schätzen? Nach einem wichtigen Posten? Nach all diesen Dingen? Sie sollen dir gehören! Aber das Spiel, das du mit uns treibst, ist sinnlos. Machen wir Schluß damit, gehen wir nach Hause und tun wir so, als wäre alles ein schlimmer Traum gewesen.«
    »Ja, machen wir Schluß«, erwiderte Brand. »Indem ihr eure Waffen hinwerft. Dann entläßt mich Fiona aus ihrem Bann, und ihr alle macht kehrt und marschiert nach Norden. Entweder das, oder ich bringe Deirdre um.«
    »Darauf kann ich nur sagen, daß du sie lieber töten und dich bereithalten solltest, die Sache mit mir auszukämpfen«, gab er

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