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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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konnte. Ich beugte mich vor und trieb mein Pferd heftig an; mein Weg führte mich nach links um die Kämpfenden herum. Der Himmel drehte sich unentwegt. Der Wind tobte. Ein ohrenbetäubender Donnerschlag hallte. Ich schaute nicht zurück.
    Ich versuchte die anderen einzuholen. Ich wollte nicht, daß sie ihr Ziel vor mir erreichten, fürchtete aber, daß ich es nicht verhindern konnte. Die Entfernung war zu groß.
    Wenn sie sich nur umdrehen und mich sehen würden! Bei meinem Anblick würden sie wahrscheinlich warten. Ich wünschte, ich hätte ihnen mein Eintreffen irgendwie signalisieren können. Zu dumm, daß die Trümpfe nicht mehr funktionierten!
    Ich begann zu rufen. Ich schrie hinter ihnen her, doch der Wind riß mir die Worte vom Mund, und der Donner rollte darüber hin.
    »Wartet auf mich! Verdammt! Ich bin´s, Corwin!«
    Niemand schaute in meine Richtung.
    Ich passierte die ersten Gruppen von Kämpfern und ritt außer Reichweite von Wurfgeschossen und Pfeilen an der Flanke des Feindes entlang. Die Gegner schienen sich inzwischen noch schneller zurückzuziehen, und unsere Truppen verteilten sich auf ein größeres Gebiet. Brand wollte sicher gleich zuschlagen. Ein Teil des rotierenden Himmels war von einer dunklen Wolke verdeckt, die vor wenigen Minuten noch nicht über dem Schlachtfeld geschwebt hatte.
    Ich wandte mich hinter den zurückweichenden Streitkräften nach rechts und galoppierte auf die Hügel zu, die die anderen bereits erreicht hatten.
    Unterwegs verdüsterte sich der Himmel immer mehr, und ich begann um meine Genossen zu bangen. Sie rückten Brand bereits zu dicht auf den Pelz. Er würde etwas gegen sie unternehmen müssen. Es sei denn, Fiona war stark genug, um ihn zu bremsen ...
    Vor mir zuckte ein greller Blitz auf. Mein Pferd stieg auf die Hinterbeine, und ich wurde zu Boden geschleudert. Der Donner brüllte, ehe ich den Boden berührte.
    Sekundenlang lag ich betäubt da. Das Pferd war davongaloppiert und kam erst nach etwa fünfzig Metern unsicher zum Stehen. Ich rollte mich auf den Bauch und starrte den langen Hang empor. Die anderen Reiter lagen ebenfalls am Boden. Der Blitzstrahl war offenbar in die Gruppe gefahren. Mehrere bewegten sich, die Überzahl aber nicht. Noch hatte sich niemand aufgerichtet. Über ihnen erblickte ich das rote Funkeln des Juwels unter einer Art Felsvorsprung, heller und gleichmäßiger schimmernd, dahinter die schattenhaften Umrisse der Gestalt, die den Edelstein trug.
    Ich begann den Hang emporzukriechen. Ehe ich mich aufrichtete, wollte ich aus dem Blickfeld jener Gestalt verschwinden. Sie kriechend zu erreichen, würde zu lange dauern; ich mußte im Bogen um die anderen herum, da seine Aufmerksamkeit sicher nur ihnen galt.
    Vorsichtig bewegte ich mich voran, jede Deckung ausnutzend, jeden Augenblick darauf gefaßt, daß der Blitz auch mich treffen würde, daß Brand die große Katastrophe auf unsere Kämpfer herabbeschwor. Es konnte jederzeit soweit sein. Ein Blick über die Schulter zeigte mir unsere Truppen weit ausgebreitet am anderen Ende des Schlachtfeldes. Der Feind hatte sich davon gelöst und bewegte sich in unsere Richtung. Es konnte nicht mehr langedauern, bis ich auch diese Kämpfer noch in meine Überlegungen einbeziehen mußte.
    Ich verschwand in einem schmalen Graben und schlängelte mich etwa zehn Meter weit in südlicher Richtung. Dann auf der anderen Seite wieder hinaus, in Deckung einer Anhöhe, in den Schutz einiger Felsen huschend.
    Als ich vorsichtig den Kopf hob, um die Lage zu peilen, war das Glühen des Juwels nicht mehr auszumachen. Der Spalt, in dem es geleuchtet hatte, wurde nun durch einen Felsrand verdeckt.
    Trotzdem kroch ich in unmittelbarer Nähe des großen Abgrundes weiter und wandte mich erst dann wieder nach rechts. Schließlich erreichte ich eine Stelle, an der ich mich gefahrlos aufrichten konnte, und tat es. Ich war auf einen weiteren Blitz, einen zweiten Donnerschlag gefaßt – ganz in der Nähe oder unten auf dem Schlachtfeld –, doch nichts geschah. Ich wunderte mich. Warum geschah nichts? Ich schickte meinen Geist aus und versuchte die Gegenwart des Juwels zu erspüren, stieß aber auf keine Resonanz. Ich hastete auf die Stelle zu, an der ich das Schimmern gesehen hatte.
    Ich starrte über den großen Abgrund, um mich zu vergewissern, daß aus dieser Richtung keine neuen Gefahren anrückten, und zog meine Klinge. Als ich mein Ziel erreichte, hielt ich mich dicht an den Felsen und ging seitlich in nördlicher

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