Die Probe (German Edition)
noch tief zu schlafen. Sie reckte ihren Hals. Ihr Kuss weckte ihn. Leise stöhnend drehte er sich auf den Rücken. Sie schlug die Augen auf, blickte in sein Gesicht, aber da war nichts. Keine Augen, kein Mund, keine Nase, nur gähnende Leere. Alarmglocken schrillten, und sie zuckte schreiend zurück. Schwer atmend und klopfenden Herzens setzte sie sich auf. Das Bett neben ihr war leer, nur Mr. Rutherford, der struppige Teddybär, saß teilnahmslos auf dem Kissen, und die Alarmglocken wollten nicht verstummen.
Als sie vollends erwachte, begriff sie, dass jemand an der Tür klingelte. Es klopfte, und sie hörte Charlies Stimme. Das Blut schoss ihr in den Kopf. Blitzschnell sprang sie aus dem zerwühlten Bett. Sie trug noch das tief ausgeschnittene, schwarze Cocktailkleid und, Gott verbiete, sie war feucht zwischen den Beinen.
»Ich komme!«, rief sie verwirrt, versuchte sich zu erinnern, was in der Nacht geschehen war. Wie war sie überhaupt nach Hause gekommen? Sie musste schrecklich aussehen. Panik ergriff sie. Schnell schloss sie die Tür auf und rannte ins Badezimmer.
»Lauren? Was ist los, geht es dir gut?«
»Ich komme gleich«, rief sie aus dem Bad. »Was willst du überhaupt so früh am Morgen?« Die Frage schien ihn köstlich zu amüsieren.
»Es ist bald halb elf, meine Liebe. Wir wollten doch zusammen ins Grüne fahren, erinnerst du dich?« Sie erinnerte sich nur schwach. Gott, sie war feucht! Plötzlich zog sie den Reißverschluss herunter, ließ das zerknitterte Kleid zu Boden fallen und trat in der ganzen Pracht ihrer schwarzen Spitzenwäsche und ihrer zerzausten Mähne ins Wohnzimmer.
»Der Starnberger See muss warten«, sagte sie und steckte ihre Zunge in seinen aufgeklappten Mund.
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