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Die programmierten Musen

Die programmierten Musen

Titel: Die programmierten Musen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Dinge getan und gesagt, daß ich gar nicht weiß, wo ich mit meinen Verbesserungen anfangen soll … aber wäre es zunächst nicht schöner – oh, wie schön das wäre! –, wenn Sie das Lied mal anders sängen?«
    Und nun rang unsere rosa Robix die schlanken Greifer vor der Brust und sang melodisch:
     
    Liebet die Verlegerfreunde!
    Liebet die Verlegerfreunde!
    Worte rein – wie – Schnee!
    Programmierer seid gepriesen!
    Programmierer seid gepriesen!
    Wortmaschi … nen – hoch!
     
    Die Antwort der Autoren auf dieses Werk bestand zu gleichen Teilen aus hysterischem Gelächter und ärgerlichen Ausrufen.
    Zwei Flammenwerfern war inzwischen der Treibstoff ausgegangen, doch ihre Arbeit war auch getan: ihre letzten Wortmaschinen (ein Proton-Prosaist und ein Proton-Presto) glühten weißrot und stanken nach verkohltem Isoliermaterial. Das dritte Gerät, das wieder von Homer Hemingway gehandhabt wurde, hauchte seine Flamme noch spielerisch über einen glühenden Raketen-Romancier – Homer hatte die Zufuhr vor zwei Minuten reduziert, damit der Spaß möglichst lange dauerte.
    Die Autoren nahmen ihre Polonaise nicht wieder auf, sondern fanden sich zu einer Gruppe zusammen, die hauptsächlich aus männlichen Lehrlingsschreibern bestand. Diese Gruppe näherte sich der rosa Robix und brüllte ihr dabei – zunächst noch wild durcheinander, dann aber gemeinsam – alle Kraftausdrücke zu, die den Beteiligten einfallen wollten. Selbst für derart technisierte Literaten kam erstaunlich wenig dabei heraus – nicht mehr als sieben Worte.
    Angesichts dieser Attacke begann die rosa Robix »richtig« zu schreien und jagte ihr Pfeifen in größter Lautstärke die Tonleiter hinauf und hinab – vom zitternden dröhnenden Baß bis hinauf zu den kopfschmerzerzeugenden Ultraschalltönen. Das sich ergebende Geräusch erinnerte an sieben alte Feuersirenen mit übermäßig weitem Schallbereich.
    Hände hoben sich vor die Augen. Schmerzliche Ausdrücke erschienen auf den Gesichtern.
    Homer Hemingway legte einen Arm über den Kopf, um damit beide Ohren zu bedecken, und kniff vor Unbehagen die Augen zusammen. Mit der Rechten schwenkte er die zurückgeschraubte Flamme über den Boden herum, bis sie die rosa Robix erreichte.
    »Aufhören, Schwester!« brüllte er und ließ das Feuer über ihre schlanken, gebogenen Schienbeine streichen.
    Das Schreien hörte auf, und die rosa Robix stieß ein herzzerreißendes hallendes Summen aus, das an das Brechen einer überdrehten Aufziehfeder erinnerte. Sie begann zu schwanken wie ein Kreisel, der sich dem Ende seiner Runde nähert.
    In diesem Augenblick betraten Zane Gort und Gaspard de la Nuit den Raum. Der blaustählige Roboter eilte mit höchster Geschwindigkeit herbei (ein Roboter kann fünfmal so schnell gehen wie ein Mensch) und fing die rosa Robix auf, als sie eben das Gleichgewicht verlor. Er hielt sie umfangen und sagte nichts; er blickte nur Homer Hemingway an, der bei Zanes Auftauchen seinen Feuerstrahl ziemlich hastig wieder auf das Satzgerät gerichtet hatte.
    Als auch Gaspard atemlos die Szene des Geschehens erreichte, sagte Zane zu ihm: »Halt mal eben Miß Rosa, mein Freund. Sei vorsichtig, sie hat einen Schock.« Dann ging er geradewegs auf Homer los.
    »Bleib mir vom Leib, du verdammter Blechnigger!« blökte dieser und richtete seine Flamme auf den heranmarschierenden brunchen Roboter. Aber entweder ging in diesem Augenblick der Treibstoff aus, oder Zanes ausgestrecktem rechtem Greifer hafteten besondere Kräfte an – jedenfalls erlosch die Flamme.
    Zane riß dem anderen das Rohr aus der Hand, packte ihn am Ausschnitt seiner Kordweste, zog ihn über sein blaustähliges Knie und versetzte ihm mit der heißen Feuerdüse fünf Schläge auf das Hinterteil.
    Homer heulte auf. Die Autoren fuhren zusammen und starrten Zane Gort an wie ein Trupp vergnügungssüchtiger Römer, die sich plötzlich Spartacus gegenübersehen.
     
     

5
     
    Heloise Ibsen war nicht der Typ, der sich um die kindischen Situationen Sorgen machte, in die ihre Männer gerieten. Während Homer noch versohlt wurde, schob sie sich an Gaspard heran.
    »Kann nicht gerade sagen, daß ich viel von deiner neuen Freundin halte«, begrüßte sie ihn und musterte Miß Rosa von Kopf bis Fuß. »Als Chormädchen geht’s ja, aber für mehr ist einfach nicht genug dran.« Er suchte noch nach einer passenden Antwort, als sie schon fortfuhr: »Natürlich soll es ja wirklich Männer geben, die sich von Robotern versorgen lassen

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