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Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Titel: Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wighard Strehlow
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bei den Menschen. Ohne Besitz und Luxus wäre ich wie ein untergehendes Schiff ohne Ansehen und Wert. So aber kann ich mit meinen Gütern Gott und den Menschen imponieren und auch an alle anderen angeberisch Almosen verteilen.«
    Heilende Worte und Bild der Suchtfreiheit
    In Hildegards Vision umgibt ein strahlender Schutzring die Gestalt der Suchtfreiheit, um uns vor den tyrannischen Einflüssen unserer Zwänge, Süchte und Obsessionen zu befreien. Der Strahlenring entsteht durch den schützenden Einfluss der Nähe Gottes und richtet sich gegen die Macht unserer schlechten Gewohnheiten. In ihrer rechten Hand hält die Suchtfreiheit einen grünen Zweig als Symbol der Hoffnung und des Siegs über uns selbst.
    Die Suchtfreiheit spricht: »Du, Habgier, bist eine fürchterliche Fessel für die Menschen, weil du mit den irdischen Gütern gedankenlos herumspielst. Diese Suchtgüter dienen nicht dem wahren Vergnügen und verleihen dem Menschen eine fragwürdige Existenz. Schon so viele Generationen haben in ihrer unersättlichen Raffgier nach großen Reichtümern und Schätzen vergeblich Sonne, Mond und Sterne befragt, um ihren materiellen Gewinn zu vergrößern.
    Dabei haben die Menschen ihre Astrologen wie Götter verehrt. Was nützten ihnen diese Eitelkeiten? Wo sind heute ihre Reichtümer, Schätze und ihr Besitz? Im Nichts! Dort leiden sie unter den Folgen ihrer materiellen Gewinnsucht, da sie sich nicht vom Feuer des Heiligen Geistes befreien ließen und nicht nach himmlischen, sondern nach irdischen Schätzen strebten.
    Ich aber wohne mit all meinem Sinnen und Trachten in der Nähe des Heiligen Geistes und richte mein Leben nach dem Willen Gottes aus. Ich wandere auf seinen Pfaden und verehre ihn wie einen Vater. Ich verlasse mein Verlangen nach irdischen Lüsten und spreche offen über meine Abhängigkeiten und Süchte. Wenn mich die irdischen Süchte überkommen, so suche ich leidenschaftlich die Kraft des Heiligen Geistes, um wieder nüchtern zu werden … Ich brauche nur das, was mich maßvoll am Leben erhält. Der materielle Überfluss hält mich von meiner Sehnsucht nach Gott ab. Ich erröte, wenn mich die Sucht überkommt, und antworte ihr mutig: ›Du hast keine Macht über mich und kannst mich auch nicht erlösen!‹ Ich verabscheue die Täuschung durch die Sucht, denn sobald mich das Feuer des Heiligen Geistes entzündet, verschwinden in mir alle irdischen Abhängigkeiten. So dringe ich im Höhenflug bis zur Freiheit empor.«
    Das Feuer des Heiligen Geistes, das in unserer Seele brennt, verbrennt die Fesseln, um uns aus unserem selbstgewählten Gefängnis zu befreien. Alleinige Voraussetzung ist der Mut, unsere Sucht und Abhängigkeit offen beim Namen zu nennen, und der Wille zur Änderung. Das gelingt am besten, wenn wir uns Gott als eine noch stärkere Kraft als dem Suchtzwang ausliefern. Diese Partnerschaft zwischen Mensch und Gott ist wie ein Hochzeitsfest, und die Frucht dieser Partnerschaft ist eine neue Existenz. Wir werden durch Gott veredelt, gottähnlich und nehmen an dem teil, was Gott mit allen Geschöpfen immer tut: überschwenglich lieben und dienen, trösten, heilen, tanzen, singen und am Fest des Lebens teilnehmen. Unser Leben bekommt von nun an einen ganz anderen Sinn, nämlich Diener, Helfer und Täter dieser göttlichen Liebe zu sein.
    Organische Auswirkungen der Sucht
    Begierde, Sucht und Abhängigkeit können zur Erkrankung des autonomen Nervensystems in der Region des Kreuzbeins führen, ganz speziell am fünften Kreuzbeinwirbel. Die hier austretenden Ischiasnerven kontrollieren die Funktion des Enddarms und des Urogenitalsystems, die Nierenfunktion sowie die Funktion der Geschlechtsorgane. Nierenschwäche und Kreislaufversagen führen zu Wasseransammlungen im ganzen Körper, die zu Ödemen in den Beinen und schließlich auch zur Erstickung bei Lungenwassersucht führen kann. Die Nerven dieser Region kontrollieren auch die Beweglichkeit der Hüften, die Muskeln der Oberschenkel, Knie und Füße sowie die Venen und Arterien der Beine. Gesundheit in dieser Region ist Voraussetzung für Funktion und Durchblutung sämtlicher Organe.
    Vom Ursprung der Sucht
    Tyrannische Dämonen treiben die Menschen in die Sucht und Abhängigkeit und zeigen ihnen, wie man unersättlich wird. Die Süchte sind zahlreich und grenzenlos. Alle Mittel sind recht, um uns abhängig und süchtig zu machen. Das beginnt schon mit koffeinhaltiger Cola für Kinder, Geschmacksverstärkern in Lebensmitteln, künstlichen

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