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Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Titel: Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wighard Strehlow
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bedingungslos, sie nimmt nie ab, sie ist immer da und kann die menschliche Liebe neu entzünden. Deshalb braucht Letztere stets wieder die göttliche Energie zum »Auftanken«.
    Jeder Ehebruch führt zu einem gewaltigen Energieverlust, der bei dem einen zum Verlust der Glaubwürdigkeit, beim anderen zum Absturz des Immunsystems führen kann. Nach einer Studie der Universität Köln ist Ehebruch eine der stärksten Kräfte, die eine Ehe zerstören können. Ein Ehebruch vermittelt die Botschaft: »Du bist auswechselbar, ein anderer/eine andere ist in meinem Leben wichtiger als du.«
    Eine Partnerschaft, die ohne ein derartiges Ritual zustande kommt, kann kaum das Hochgefühl der Einmaligkeit und Einzigartigkeit vermitteln, weil sie impliziert, zeitlich begrenzt zu sein. Sie vermittelt vielfach die unterschwellige Botschaft: »Ich liebe dich so lange, bis ich etwas Besseres finde.«
    Ganz anders sind die Beziehungen in einer Freundschaft. Freunde bereichern unser Leben und öffnen uns Möglichkeiten, die manchmal für Ehepaare und Familienangehörige verschlossen bleiben. Wir brauchen Freunde für die stürmischsten Zeiten in unserem Leben, zum Zuhören und zum »Pferdestehlen«. Besonders im Alter sind wir auf Freunde angewiesen.
    Wir können jeden Tag neue Freunde gewinnen. Dazu braucht man nur Mut und Phantasie. Versuchen Sie’s mal, Sie werden staunen, wie reich Ihr Leben durch Freunde werden kann!
    Oder sprechen Sie zu Gott ganz ungezwungen wie mit einem Freund. Er ist immer für Sie da! Hildegard vergleicht die Liebe zu Gott mit der Liebe zwischen Mann und Frau. Für sie hat diese Liebe eine erotische Beziehung. Gott will uns umarmen und küssen. Lesen Sie dazu über die Glut dieser Liebe im Hohen Lied der Liebe in der Bibel.
    Destruktive Worte und Bild der irdischen Liebe
    Wie eine Seuche hat die Gier nach materiellem Reichtum die gesamte westliche Welt infiziert und eine Massenpsychose ausgelöst, wodurch die Welt in zwei Lager gespalten wurde: in Arme und Reiche. Die Reichen missbrauchen ihre Überlegenheit, um die restliche Welt auszubeuten, anstatt ihren Wohlstand für das Werk der Barmherzigkeit einzusetzen: gegen den Hunger, die Armut, die Krankheiten und die Unwissenheit. Die Liebe zum materiellen Reichtum ist nach Hildegard die Quelle aller Leiden. In ihrer Vision sah sie weitere 34 Schwächen als Folge des Materialismus. Wenn der Mensch den Sinn des Lebens nur noch im Geld, Besitz und Status sieht, entsteht ein Teufelskreis, der im Elend, in der Depression oder im Weltschmerz endet.
    Der Materialismus ist der »Stoff«, der verhindert, dass der Mensch nach seiner göttlichen Natur zu leben und Wunder zu erleben wagt. Ja, noch viel schlimmer, der Mensch entfernt sich von seiner göttlichen Natur und geht in ein Monster über, dem Nächstenliebe und Mitgefühl fehlen. Er ist ein Egoist, der nur seinen eigenen Vorteil auf Kosten von allen anderen sieht.
    Die Gier nach Geld organisiert Szenarien, die dazu dienen, mit der Angst und Schrecken viel Geld zu verdienen: Weltkriege, Terror, Finanzkrise, Vogel- oder Schweinegrippe oder AIDS . Immer sind es geldgierige Menschen, die Derartiges in die Welt setzen, um sich auf Kosten aller anderen persönlich zu bereichern.
    Die Geldgier beherrscht fast völlig das Denken und Handeln der westlichen Welt in der falschen Annahme, dass wir durch materiellen Wohlstand glücklich werden könnten. Das Glück suchen wir vergeblich unter den Lastern, es steht an 13 . Stelle in der Reihe der Tugenden. Die Geldgier landet schlussendlich nach weiteren 34 folgeschweren Fehlern im Weltschmerz und in der Katastrophe.
    Der Reigen der Laster wird von der Besitzgier angeführt. Durch die Gier nach äußerem Besitz entfernt sich der Mensch vom Sinn seines Lebens. Erst am Ende des Lebens merkt die Gier vielleicht, dass sie ihr ganzes Leben mit der Ansammlung von Geld, Besitz und Status verbracht hat.
    Hildegard sieht die Besitzgier durch einen kaltblütigen Raffgierigen verkörpert, der begehrlich die Früchte an sich reißt und schließlich selbst in den Abgrund stürzt. Nackt steht er da, völlig verstrickt in seiner Gier, wobei Arme und Beine den Baum umklammern. Er reißt alle Früchte nur für sich selber ab. Der Baum verdorrt bis auf die Wurzeln und stürzt mit ihm in den Abgrund.
    Er spricht: »Ich bin doch noch so jung und strotze vor Tatendrang und Unternehmungslust. Warum sollte ich auf den materiellen Reichtum verzichten? Daher möchte ich so schnell wie möglich reich

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