Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen
Wer das Hildegard-Fasten aus dieser ganzheitlichen Sicht kennengelernt hat, möchte es nie mehr in seinem Leben missen.
9 . Schritt:
Die »Tugend« tritt in Aktion. Am Ende eines jeden Kapitels wird die spirituelle heilende Kraft im praktischen Leben angewandt. Wir werden nur glücklich sein, wenn wir bedingungslos andere Menschen glücklich machen, und nur geliebt, wenn wir andere absichtslos lieben, ja noch vielmehr unsere »Feinde« lieben. Hildegard macht auch hier keine Ausnahme.
Jedes Kapitel schließt mit Hinweisen auf die Bibel. Die Bibel hat die Menschheit über fünftausend bzw. das Neue Testament zweitausend Jahre lang durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Jedes Wort Gottes hat eine heilende Wirkung, die das tägliche Leben kraftvoll verändert.
10 . Schritt:
Da Edelsteine aufgrund ihrer Schwingungsenergie mehr als alle anderen materiellen Heilmittel in der Lage sind, in den immateriellen Bereich unserer Seele einzudringen, kann die Edelsteintherapie auch besser als alle anderen chemischen oder natürlichen Heilmittel die Seele kurieren.
1 . Lebensstation: Das Leben vor dem Leben
Der kosmische Christus in Hildegards Vision schaut ins Universum und sieht im Osten die ersten sieben Kräfte. Er dreht sich im Universum zu den vier Himmelsrichtungen und erblickt im Osten die aufgehende Sonne. Mit dem Sonnenaufgang steigen sieben starke spirituelle Kräfte auf. Die erste lebensstärkende Kraft ist die Liebe, ihr folgt die Disziplin, die das Universum in Ordnung hält. Die dritte Kraft ist Respekt, Freundschaft und Bewunderung dafür, dass der lebendige Organismus des Universums harmonisch zusammenarbeitet. Das vierte Fundament ist das gegenseitige Mitgefühl, die Kraft, die gegenseitige Liebe und Verständnis erzeugt. Die fünfte Säule ist der Sieg Gottes, eine Kraft, mit der man Wunder vollbringen kann. Die sechste Kraft ist die Geduld, mit der Zorn, Aggressionen und Gewalt vermieden werden können. Die siebente Säule ist schließlich die Sehnsucht nach Gott, nach dem Leben, eine Visionskraft, mit der wir unseren Traum verwirklichen: auf Erden, nicht erst in der Ewigkeit, wie im Himmel zu leben.
Nichts in der Welt, kein Geld und Besitz, weder Technik noch Wissenschaft, können Ihr Leben so rasch und radikal verändern wie diese sieben spirituellen Kräfte im Osten des Universums. Tag für Tag geht die Sonne auf, jeder Tag ist ein neuer Anfang im Reich Gottes, und jedem Anfang wohnt ein neuer Zauber inne, wie es einst Hermann Hesse formulierte.
Der »Ostmann« ist für den Kopfbereich, die sieben Sinnesorgane und das zentrale Nervensystem zuständig. Im »Kopfteil« sind die ersten sieben »Tugenden« über das vegetative Nervensystem mit dem Körper verbunden. Diese Stärken repräsentieren die ersten sieben Sinnesorgane.
Fünf Tugenden der ersten Gruppe errichten in der Symbolik einen Turm mit fünf Bögen, die übrigen zwei Tugenden bewohnen ein Häuschen gegenüber. Hildegard tritt ins Innere unserer Seele und sieht die ersten sieben Tugenden bei ihrer Arbeit (siehe Abb. 6 im Bildteil).
Das Leben vor dem Leben
Noch bevor wir geboren werden, entsteht unser Leben aus dem »Amor caritatis«, einer Liebeskraft aus erotischer Liebe und gegenseitiger Wertschätzung, die beim Orgasmus ausgelöst wird. Eine gewaltige Kraft, die im Moment unserer Zeugung für die Befruchtung, unsere spätere geistige, seelische und körperliche Gesundheit verantwortlich zeichnet. Wenn die Zeugung in gegenseitiger Liebe erfolgt, wird das einen Einfluss darauf haben, dass gesunde und optimistische Kinder geboren werden, wobei alle Hormone und biochemischen Prozesse optimal zur Verfügung gestellt werden.
Eltern, die ihre Kinder ohne »Amor caritatis« zeugen oder sich sogar gegenseitig hassen, zeugen Nachkommen mit der Anlage zu den sieben Schwächen der ersten Gruppe. Obwohl oder gerade weil diese Kinder einen schweren Start haben, können sie sich durch die Transformationskraft der Tugenden zu wunderbaren Menschen entwickeln.
Die Tugendkräfte werden von wunderschön gekleideten Frauengestalten repräsentiert, während alle Laster von grauenhaften Männern dargestellt werden, die teilweise in Tiergestalt übergehen. Hildegard wählt diese Beschreibung nicht, weil sie eine Frau war, sondern weil jeder Mensch gleichzeitig weibliche und männliche Anteile in sich vereinigt. Die weiblichen Anteile repräsentieren unsere spirituellen Kräfte, während die männlichen die irdischen Belastungen vertreten.
Die ersten sieben
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