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Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen

Titel: Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wighard Strehlow
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kosmischen und die göttlichen Kräfte in unserer Seele aktivieren und wieder miteinander verbinden.
    Wenn Sie die richtige Verbindung zwischen Körper und Seele, Göttlichem und Menschlichem, Herz und Geist hergestellt haben, kommt es zu einem gewaltigen Vulkanausbruch, der Sie explosionsartig erschüttert und ein starkes Herzklopfen auslösen kann. Hildegard nennt diese Explosion sinnigerweise
compunctio cordis
 – »das Herzklopfen« bzw. »das Anrühren des Herzens«. Wir sind erstaunt und sehen plötzlich Möglichkeiten, die uns bisher verschlossen waren. Nur so werden wir aus unserem Koma und Nichtstun erwachen. Die Liebe wird von nun an unser Leben auf allen Ebenen verändern. Jetzt wird die Welt, wie sie ist, unser Arbeitsplatz. Wir fühlen uns auf einmal mit allen Menschen, Tieren, Pflanzen, ja mit der ganzen Schöpfung solidarisch verbunden und empfinden das Leid und die Qual, die Verwüstung und den Horror, den wir uns und der Schöpfung tagtäglich antun. Die göttliche Energie in uns gibt uns die Transformationskraft, unser eigenes Leben und das unserer Umgebung so zu verändern, wie es Gott von uns wünscht.
    Das ist es, entweder wir werden lieben, dienen, mit Ehrfurcht die göttliche Gegenwart in allen Geschöpfen sehen und respektieren, oder wir werden alle an der unersättlichen Profitgier, am Nichtstun, Weglaufen und Wegsehen und an der zügellosen Zerstörung dieser unserer Erde zugrunde gehen. Das Herzklopfen ist also keine Krankheit, die man mit Betablockern blockieren soll, sondern ein Aufrütteln Gottes, die ungerechten, lieblosen und chaotischen Zustände dieser Welt durch eigene Aktivität zu verändern.
    Destruktive Worte und Bild der Sturheit
    Die Sturheit ist halsstarrig wie ein Stier. In seinem breiten Nacken sitzt die Kraft und der Zorn, mit dem er gegen alles losgeht, selbst gegen sein eigenes Leben (Autoaggression).
    Die Stiergestalt repräsentiert das versteinerte Herz, das aus Sorge und Angst um das Leben entsteht. Wer innerlich versteinert, gleicht den Toten, die weder hören noch sehen noch durch Gottes Lebenshauch wiederbelebt werden können. Denn die Sturheit ist so bösartig und kalt, dass sie wegen ihrer inneren Gefühllosigkeit nichts erweichen kann:
    »… Ich will die ganzen Möglichkeiten des Lebens gar nicht erst kennen. Wenn ich mich aber schon mal über dies oder jenes äußere, dann schlage ich mit Gewalt zu. Auch die Erde ist hart und felsenfest, damit sie nicht von Wind und Wetter zerstört werden kann.
    Deshalb bleibe ich bei meinen eigenen Interessen kompromisslos und hart wie Stein. Es stört mich nicht, dass ich nicht mehr weinen kann. Ganz im Gegenteil, viele sind doch schon an ihrem Kummer zugrunde gegangen und in ihren eigenen Tränen ertrunken. Gott schenkt seine Güter eh denen, die er ausgewählt hat (Karma). Warum soll ich mich für etwas abrackern, was ich doch nicht ändern kann? Wenn ich mich bemühe um etwas, was ich doch nicht ändern kann, dann wäre das sinnlos.«
    Heilende Worte und Bild der Umkehr
    Die Umkehr kämpft gegen die Sturheit und spricht unter Tränen und auf Knien:
    »Du bist total auf dem Holzweg, wenn du meinst, es ginge nicht ohne Anstrengung. Selbst die Vögel und die Fische, die wilden Tiere, Würmer und Reptilien mühen sich alle auf dieser Erde für ihr eigenes Dasein ab. Die Jungen fordern von den Alten ihr Futter, und die Erde erbittet ihre Lebenskraft von der Luft und von der Sonne … Warum kämpfst du so leidenschaftlich gegen Gott?
    Ich, die Erneuerungskraft, trinke vom Tau seines Segens und rufe lächelnd unter Tränen: ›Herrgott, hilf mir!‹ Mit wunderbaren Harfenklängen antworten mir die Engel, wenn ich zu ihm rufe. Daher leuchtet mir die Morgenröte seiner Gnade entgegen. Er gibt mir die Kraft für das Leben, weil ich ihn bitte, er möge mich nicht im Stich lassen. Du aber bekommst nichts von ihm, weil du auch nichts von ihm bittest.«
    Organische Auswirkungen der Sturheit
    Verhärtung und Hartherzigkeit können zur Erkrankung des autonomen Nervensystems in der Region des Kreuzbeins führen, ganz speziell am dritten Kreuzbeinwirbel. Die hier austretenden Ischiasnerven kontrollieren die Funktion des Herzens, Enddarms, Urogenitalsystems, die Nierenfunktion sowie die Funktion der Geschlechtsorgane. Bei Reizung oder Entzündung der Ischiasnerven ist die Beweglichkeit der Hüften eingeschränkt, die starken Schmerzen strahlen bis in die Oberschenkel, Knie und Füße aus. Gesundheit in dieser Region ist Voraussetzung

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