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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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s e r A Trib e Calk d Ques t erkannte , ein e CD , di e e r selbs t scho n sei t ei n paar Monate n hörte . E r tra t di e Tü r ei n un d sagt e nicht s weite r als »Polizei« . Ei n Schwal l Adrenali n strömt e durc h seine n Körper . Es wa r da s erst e Mal , da ß e r ohn e Furch t Polizis t spielte . Di e drei Bursche n ware n star r vo r Schreck . Di e Wohnun g wa r übersä t von Schutt , di e innere n Wänd e ware n eingerissen , Rohr e lage n herum un d ragte n au s de n Mauern , au f eine r ausgeweidete n Matratze thront e ei n Fernseher . Ei n Sony-Modell , de r letzt e Schrei, wahrscheinlic h i n de r Nach t zuvo r abgestaubt . Au f de m Bildschirm führt e ei n Pornofil m sein e bleiche n Fleischmasse n vor . I n eine r Ecke dröhnt e de r Ghettoblaste r un d lie ß Gipsstau b vo n de r Deck e rieseln.
    Kari m spürte , wi e e r au s seine m Körpe r heraustra t un d durc h den Rau m schwebte . Au s de m Augenwinke l nah m e r a m andere n Ende de s Zimmer s durcheinandergeworfen e Autoradio s wahr , sa h einen umgestülpte n Karto n mi t aufgerissene n Heroinpäckche n darauf , sah ein e Pumpgu n zwische n Munitionsschachteln . Donat o hatt e e r sofort i m Blick , e r erkannt e ih n nac h de m anthropometrische n Foto , da s er i n de r Tasch e hatte : ei n helläugige s bleiche s Gesicht , au s de m die Knoche n hervorstanden , übersä t vo n Narben . Dan n di e beiden anderen , di e sic h krümmte n vo r Anstrengung , au s ihre n chemischen Träume n aufzutauchen . Kari m hatt e sein e Waff e noc h nich t gezogen.
    »Kalder , Masuro , ih r verschwindet.«
    Di e beide n Männe r zuckte n zusammen , al s si e ihr e Name n hörten. Si e zögerten , warfe n einande r eine n trübe n Blic k zu , dan n schlurften si e zu r Tür . Donat o blieb , beben d wi e ei n Insektenflügel . Au f einmal ta t e r eine n Sat z un d stürzt e sic h au f da s Gewehr . I n de m Moment, al s e r de n Kolbe n packte , tra t ih m Kari m – i n eisenverstärkte n Doc Marten s – mi t de r Fers e au f di e Han d un d mi t de m andere n Fu ß ins Gesicht . Da s Schultergelen k knackte , Donat o stie ß eine n heiseren Schre i aus . Kari m ri ß de n Man n hoc h un d stie ß ih n mi t de m Rücken gege n ein e alt e Matratze . De r dumpf e Rhythmu s vo n A Trib e Called Quest stampft e weiter . Kari m zo g sein e Automatik , di e e r link s im Holste r trug , un d steckt e sein e bewaffnet e Han d i n ein e Tüt e aus durchsichtige m Plastik , eine m spezielle n Polymer , unbrennbar , di e er mitgebrach t hatte . E r legt e de n Finge r au f de n Abzug . De r Kerl starrt e ih n an.
    »Wa s … verdamm t … wa s has t d u vor? « Kari m lu d durc h und lächelte.
    »Di e Hülsen , Bursche . Has t d u da s ni e i m Fernsehe n gesehen ? Es is t seh r wichtig , kein e Hülse n herumliege n z u lasse n …«
    »Wa s wills t du ? Bis t d u ei n Bulle ? Bis t d u wirklic h ei n Bulle?«
    Kari m wiegt e sic h i m Tak t de r Musik . Schließlic h sagt e er : »Ich komm e i m Name n vo n Marcel.«
    »Vo n wem?«
    E r sa h di e Verständnislosigkei t i n de n Auge n de s Kerls . Erkannte, da ß de r Italiene r sic h a n de n Mann , de n e r z u Tod e gefolter t hatte, tatsächlic h nich t erinnerte . Da ß Marce l i m Gedächtni s dieses Heroinsüchtige n nich t existierte , ni e existier t hatte . »Bitt e ih n um Verzeihung.«
    »W a … was?«
    Da s Sonnenlich t ran n übe r Donato s schweißglänzende s Gesicht. Kari m richtet e di e plastikverhüllt e Waff e au f ihn . »Bitt e Marce l um Verzeihung! « schnauzt e er . De r Man n begriff , da ß e r sterbe n würde, un d heulte : »Entschuldigung ! Entschuldigung , Marcel! Gottverdammt e Scheiße ! Ic h bitt e dic h u m Verzeihung , Marcel! Ic h … « Kari m scho ß ih m zweima l in s Gesicht.
    E r klaubt e di e Kugel n au s de n Faser n de r Matratze , steckt e die heiße n Patronenhülse n i n di e Tasch e un d gin g ohn e eine n Blick zurück.
    E r ahnte , da ß di e beide n andere n Kerl e mi t Verstärkung wiederkomme n würden , un d wartet e ei n paa r Minute n i n der Eingangshalle . Dan n sa h e r Kalde r un d Masur o i n Begleitun g von dre i weitere n Zombie s i m Sturmschrit t auftauchen . Durc h die eingeschlagen e Tü r stürzte n si e in s Haus , abe r eh e si e sic h versahen, hatt e Kari m sic h vo r ihne n aufgebau t un d stie ß Kalde r gege n die Briefkästen . E r hiel t ih m sein e Waff e unte r di e Nas e un d brüllte:
    »Wen n d u redest , bis t d u

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