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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Generatio n dezimierte . Kari m zog sic h schaudern d zurück . Sein e Stad t la g i m Sterben.
    I m Jun i 199 2 erhiel t e r sei n Abschlußzeugnis . Mi t den Glückwünsche n de r Prüfungskommission , Spießer n mi t Siegelring, di e i n ih m nu r Mitlei d un d Verachtun g weckten . Trotzde m – das Ereigni s mußt e gefeier t werden . Kari m kauft e Champagne r un d fuhr nac h Fontenelles , w o Marce l wohnte . Noc h jetz t erinnert e e r sic h in alle n Einzelheite n a n diese n Spätnachmittag . E r hatt e a n de r Tür geläutet . Kein e Reaktion . E r hatt e di e Kinde r unte n vo r de m Haus gefragt , dan n hatt e e r Wohnblocks , Fußballplätze , Altpapierdeponien abgesuch t … Ohn e Erfolg . Bi s i n de n Aben d hinei n lie f e r vo n einem Or t zu m anderen , abe r imme r vergeblich . U m zweiundzwanzi g Uhr sucht e e r di e virologisch e Abteilun g de r Klini k vo n Nanterr e auf: Marce l wa r sei t zwe i Jahre n seropositiv . E r lie f durc h Ätherdünste, vorbe i a n ausgemergelte n Gesichtern , un d befragt e di e Ärzte . E r sah de n To d be i de r Arbeit , erlebt e di e grausame n Verwüstungen , di e der weiter e Verlau f de r Infektio n anrichtet. Doc h Marce l fan d e r nicht.
    Fün f Tag e späte r erfuh r er , da ß ma n di e Leich e seine s Freunde s in eine m Kelle r gefunde n hatte , di e Händ e verbrannt , da s Gesicht zerschnitten , di e Fingernäge l durchbohrt . Marce l wa r z u Tode gefolter t worden , eh e ih m ei n Gewehrschu ß i n di e Kehl e endgültig de n Garau s gemach t hatte . Kari m wa r übe r di e Nachrich t nicht eigentlic h überrascht . Sei n Freun d konsumiert e zuvie l un d streckte di e Portionen , di e e r verkaufte . Au s seine m Drogenhande l wa r ein Wettlau f mi t de m To d geworden . Wi e e s de r Zufal l wollte , erhielt Kari m a m selbe n Ta g seine n Inspektorenausweis , mi t Trikolore . In diese m Zusammentreffe n sa h e r ei n Zeichen . E r zo g sic h wiede r in de n Hintergrun d zurüc k un d lächelt e bei m Gedanke n a n Marcels Mörder . Di e Schwein e konnte n nich t ahnen , da ß Marce l eine n Bullen zu m Freun d hatte . Ebensoweni g wi e si e ahne n konnten , da ß dieser Bull e keine n Augenblic k zöger n würde , si e umzulege n – i m Namen eine r Vergangenheit , di e endgülti g vorbe i war , un d i n de r tiefen Überzeugung , da ß da s Lebe n nich t derar t widerwärti g sei n konnt e – zu m Teufel , nein . Kari m macht e sic h au f di e Suche.
    Innerhal b wenige r Tag e hatt e e r di e Name n de r Mörder . Ei n paar Stunde n vo r de m geschätzte n Todeszeitpunk t ware n si e zusammen mi t Marce l gesehe n worden . Thierr y Kalder , Eri c Masuro , Antonio Donato . Kari m wa r enttäuscht : Dies e dre i ware n klein e Fische, Junkies , di e wahrscheinlic h au s Marce l herausprügel n wollten , w o er seine n Stof f versteckte . Kari m stellt e genauer e Erkundigunge n an un d erfuhr , da ß wede r Kalde r noc h Masur o di e Foltere r gewese n sein konnten . Si e ware n nich t durchgeknall t genug . Als o blie b nu r noch Donat o übrig , de r ohnehi n einschlägi g bekann t war : Erpressun g und Gewal t gege n Kinder , Zuhältere i mi t Minderjährigen , rettungslos süchtig . Ih n z u opfern , fan d Karim , wa r genu g de r Rache . E r mußte allerding s schnel l handeln : Di e Poliziste n vo n Nanterre , di e ihm dies e Auskünft e erteil t hatten , ware n ebenfall s hinte r de n dreie n her. Kari m macht e sic h au f de n Weg . E r wa r au s Nanterre , e r kannt e die Szene , e r sprac h dieselb e Sprach e wi e di e Jung s vo n de r Straße. Innerhal b eine s Tage s hatt e e r di e dre i Junkie s ausfindi g gemacht. Si e hauste n i n eine m heruntergekommene n Wohnhau s i n de r Nähe de r Autobahnbrück e be i de r Ausfahr t Nanterre-Université . Ei n Haus, da s unte r de n Erschütterunge n un d de m Lär m de r Lastwagen , die wenig e Mete r vo r de n Fenster n vorbeidonnerten , au f seinen endgültige n Zerfal l wartete . Z u Mitta g betra t e r di e Ruine , ohn e das Getös e de r Autobahn , di e sengend e Junihitz e wahrzunehmen . Kinder spielte n i m Staub . Si e hielte n inne , al s si e de n große n Bursche n mit de n Rastahaare n erblickten , de r i n da s verwahrlost e Hau s eindrang, un d starrte n ih m nach.
    Kari m durchquert e de n Flu r mi t de n aufgebrochene n Briefkästen, rannt e di e Treppe n hinauf , un d hört e durc h de n Autolär m die charakteristische n Rhythme n vo n Rap-Musik . E r lächelte , al

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