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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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tot . Wen n d u mic h suchst , bis t d u tot . Wenn d u mic h umbringst , kriegs t d u lebenslänglich . Ic h bi n Bulle , du Arschwichser ! Bulle , kapiers t d u das? « E r schleudert e de n Man n zu Bode n un d tra t hinau s i n di e Sonne , unte r seine n Sohle n knirschten Glasscherben . S o verabschiedet e sic h Kari m vo n Nanterre , de r Stadt, di e ih m alle s beigebrach t hatte.

    Ei n paa r Woche n späte r rie f Abdou f i m Kommissaria t a n de r Place d e l a Boul e an , u m sic h nac h de m Stan d de r Ermittlunge n zu erkundigen . Ma n teilt e ih m mit , wa s e r ohnehi n wußte : Donat o sei umgebrach t worden , höchstwahrscheinlic h mi t zwe i Kugel n Kaliber 9 Millimete r Parabellum , doc h ma n hab e wede r di e Kugel n noc h die Hülse n gefunden , un d di e beide n Komparse n seie n verschwunden. De r Fal l wa r abgeschlossen . Fü r di e Polizei . Fü r Karim.
    De r Arabe r hatt e sein e Aufnahm e i n di e BR I a m Qua i de s Orfèvres beantragt , ein e Truppe , di e au f Beschattungen , Verbreche n auf frische r Ta t un d Sturmangriff e spezialisier t war . Doc h e r wurde abgelehnt . Ma n schlu g ih m stat t desse n di e Sechst e Divisio n vor, zuständi g fü r Terrorismusbekämpfun g un d di e Unterwanderung militante r islamische r Vereinigunge n i n de n Unruheherde n der Vorstädte . Poliziste n nordafrikanische r Herkunf t ware n z u selten , als da ß ma n sic h dies e Chanc e entgehe n lasse n wollte . E r lehnt e ab : Als Spitze l z u arbeite n ka m nich t i n Frage , nich t einma l i m Fall fanatische r Mörder . Kari m wollt e da s Reic h de r Nach t durchstreifen, Kille r aufspüren , si e au f ihre m eigene n Gebie t stellen , sic h i n dieser Gegenwel t bewegen , de r e r selbs t angehörte . Sein e Weigerun g kam nich t gu t an . Ei n paa r Monat e späte r wurd e Kari m Abdouf, Absolven t de r Polizeischul e vo n Cannes-Eclus e i m Ran g eines Leutnants , unerkannte r Mörde r eine s Drogenhändlers , nac h Sarzac i m Départemen t Lo t versetzt.
    Lot . Ein e Gegend , i n de r di e Züg e nich t meh r hielten . Eine Gegend , i n de r i n de n Straßenbiegunge n Geisterstädt e auftauchten wi e versteinert e Blumen . Ei n Lan d de r Höhlen , w o selbs t der Tourismu s sic h a n Troglodyte n richtete : Schluchten , Abgründe, Felsmalereie n … Fü r Karim s Identitä t wa r dies e Gegen d eine Beleidigung . E r wa r ei n beur , ei n Nordafrikaner , un d ei n Man n der Straße , un d nicht s konnt e ih m ferne r liege n al s diese s elende Provinznest.
    Ein e erbärmlich e Alltagsroutin e began n fü r ihn , ein e endlos e Reihe sterbenslangweilige r Tage , bestehen d au s lächerliche n Aufgaben: Verkehrsunfäll e aufnehmen , i m Gewerbegebie t eine n Ladendieb verhaften , Autobahnvignette n kontrolliere n … Kari m fin g an , in seine n Träume n z u leben . E r besorgt e sic h di e Biographien herausragende r Polizisten . Kau m hatt e e r Zeit , besucht e e r die Bibliotheke n vo n Figea c un d Cahors , u m di e Pressebericht e über aufsehenerregend e Kriminalfäll e z u verfolgen , alles , wa s ih n an seine n eigentliche n Beru f erinnerte . E r la s soga r Krimis , besorgte sic h di e Memoire n berühmte r Gangster , hatt e Fachzeitschrifte n der Polize i abonniert , außerde m Publikatione n alle r Ar t übe r Waffen, Ballistik , neu e Technologien . Ein e ganz e Wel t au s Papie r hatt e er sic h zurechtgelegt , i n di e e r nac h un d nac h eintauchte.
    E r lebt e allein , schlie f allein , arbeitet e allein . I m Kommissariat, siche r eine m de r kleinste n i n gan z Frankreich , wurd e er gleichermaße n gehaß t un d gefürchtet . Wege n seine r Frisu r nannten ih n sein e Kollege n »Kleopatra« . Ma n hiel t ih n fü r einen Fundamentalisten , wei l e r keine n Alkoho l trank . Ma n unterstellte ih m merkwürdig e Praktiken , wei l e r sic h be i nächtliche n Streifen stet s weigerte , de n obligatorische n Absteche r z u Sylvie mitzumachen . Eingemauer t i n sein e Einsamkeit , zählt e Kari m die Tage , di e Stunden , di e Sekunde n un d bracht e e s fertig , ei n ganzes Wochenend e hindurc h kei n einzige s Wor t z u sprechen . A n diesem Montagmorge n hatt e e r wiede r ein e seine r Schweigekure n hinter sich , di e e r fas t ausschließlic h i n seine r winzige n Wohnung verbrachte , bi s au f di e Trainingsstunde n i m Wald , währen d dere n er unermüdlic h di e tödliche n Geste n un d Bewegunge n de s T e übte , ehe e r etlich e Magazin e i n

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