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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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den n da s fü r ei n Chaos? « fragt e Crozier , währen d e r sich erhob.
    »Ei n Einbruc h un d ein e Grabschändung . I n beide n Fälle n gaben sic h di e Täte r groß e Müh e un d ginge n seh r diskre t vor . Un d beide Fäll e sin d seh r merkwürdig. « Crozie r verzo g da s Gesicht . »Was wurd e gestohlen?«
    »Au s de r Schul e ei n paa r Archivunterlagen . Un d au f de m Friedhof wei ß ich’ s nicht . Ma n müßt e di e Gruf t sorgfälti g durchsuche n …«
    »Siehs t d u eine n Zusammenhan g zwische n de n beide n Fällen?«
    »Wi e den n nicht ? Zwe i Einbrüch e a n ei n un d demselben Wochenende . I n Sarzac . Da s is t ei n Ereignis , da s di e Statistik sprenge n wird.«
    »Abe r has t d u ein e konkret e Verbindun g festgestellt? « Crozier kratzt e sein e schwärzlich e Pfeif e aus . Kari m lächelt e vo r sic h hin: di e Karikatu r de s Kommissar s au s de n Krimiserie n de r fünfziger Jahre.
    »Vielleich t ha b ic h ein e Verbindung , ja« , murmelt e er . »Eine schwach e zwar , abe r …«
    »Schie ß los.«
    »Di e aufgebrochen e Gruf t is t da s Gra b eine s Kinde s mit ungewöhnliche m Namen , Jud e Itéro , gestorbe n 198 2 i m Alte r von zehn . Vielleich t erinner n Si e sic h daran?«
    »Nein . Weiter.«
    »Also , di e Schulakten , di e gestohle n wurden , betreffen ausgerechne t di e Jahr e einundachtzi g un d zweiundachtzig , un d ich hab ’ mi r gedacht , da ß de r Jung e vielleich t dor t zu r Schul e ging , und zwa r gena u i n de n Jah r en , di e …«
    »Has t d u irgendwelch e Beweise , di e dein e Vermutun g stützen?«
    »Nein.«
    »Has t d u di e andere n Schule n überprüft?«
    »Noc h nicht.«
    Wi e Popey e blie s Corzie r sein e Pfeif e aus . Kari m tra t nähe r und schlu g seine n sanfteste n Tonfal l an : »Lasse n Si e mic h die Ermittlunge n führen , Kommissar . Meine m Gefüh l nac h is t irgendwas a n de r Sach e faul . Ic h spüre , da ß d a ein e Verbindun g besteht . Es kling t absurd , abe r nac h meine r Ansich t ware n da s Profis . Sie suchte n irgen d etwas . Finde n wi r zuers t di e Elter n de s Jungen , und dan n nehm e ic h ein e gründlich e Durchsuchun g de r Gruf t vor . Ic h … Sin d Si e nich t einverstanden?«
    Mi t gesenkte m Blic k stopft e de r Kommissa r hingebungsvol l seine Pfeife . »Da s ware n di e Skins« , murmelt e er . »Was?«
    Crozie r schaut e z u Kari m auf . »Ic h sagte : Di e Sach e mi t dem Friedhof , da s ware n di e Kahlschädel.«
    »Wa s fü r Kahlschädel?«
    De r Kommissa r fin g a n z u lache n un d verschränkt e di e Arme.
    »Siehs t du , d u has t noc h einige s z u lerne n übe r unsere n kleinen Bezirk . Wi r habe n hie r ungefäh r dreißi g Skinheads . Si e hause n in eine m aufgelassene n Lage r i n de r Näh e vo n Caylus . Eine r Halle , die frühe r eine r Mineralwasserfirm a gehörte . Zwanzi g Kilomete r von hier.«
    Abdou f mustert e nachdenklic h seine n Chef , desse n ölig e Frisu r in de r Sonn e glänzte.
    »Ic h glaube , Si e irre n sich.«
    »Sélie r sagt , e s se i ei n jüdische s Grab.«
    »Mi t Sicherhei t nicht ! Ic h hab ’ ih m nu r gesagt , Jud e se i ein jüdische r Vorname , abe r da s heiß t doc h nichts . I n de r Gruf t is t kein einzige s Symbo l de r jüdische n Religio n z u sehen , un d Jude n ziehen e s bekanntlic h vor , sic h i m Familiengra b beerdige n z u lassen. Kommissar , diese s Kin d is t i m Alte r vo n zeh n gestorben . Auf jüdische n Gräber n gib t e s i n solche n Fälle n imme r ein e Zeichnung, ei n Motiv , da s de n z u frü h abgebrochene n Lebenslauf veranschaulicht . Wi e etw a ein e unvollendet e Säul e ode r ei n gefällter Baum . Dies e Gruf t is t ei n christliche s Grab.«
    »Ei n echte r Experte , wie ? Wohe r weiß t d u den n da s alles?«
    »Hab ’ ic h gelesen.«
    Doc h Crozie r wiederholt e unbeirrt : »Da s ware n di e Skins.«
    »Da s is t doc h absurd . Da s wa r kein e rassistisch e Tat . E s wurd e ja nich t ma l wa s verwüstet . Di e Einbreche r habe n nac h etwa s anderem gesuch t …«
    »Karim« , unterbrac h ih n Crozie r i n freundschaftliche m Ton , in de m ei n Anflu g vo n Ungedul d mitschwang . »Ic h schätz e imme r dein Urtei l un d deine n Rat . Abe r noc h bi n ic h derjenige , de r hier bestimmt . Vertra u de m alte n Hasen . Nim m di e Fährt e de r Skinheads au f – ic h bi n überzeugt , da ß ei n kleine r Besuc h deinerseit s höchst aufschlußreic h fü r un s wäre. « Kari m richtet e sic h wiede r au f

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