Die Qualen der Sophora
absolut ehrlich mit ihr meinte.
Natürlich würde es wehtun, ihren Namen in die Brust
geschnitten zu bekommen, doch er würde jeden einzelnen Buchstaben mit Stolz und
voller Liebe für sie tragen. Eine Liebe, die sie dann im wahrsten Sinne des
Wortes sehen konnte.
Diesmal beließ er es dabei, sie an sich zu ziehen, sehr zärtlich zu küssen und
dann noch einen Moment in seinen Armen zu halten, bevor sie wieder zurück zu
den anderen gehen mussten.
"Wir haben alle Zeit der Welt, Romana. Alle Zeit
der Welt.“
In den oberen Gemächern
„Ich bringe den verlorenen Sohn wieder!“, meinte Ron
trocken, als Bone ihn schon an der Tür zu dem Zimmer erwartete, in dem Damon
wohnte.
Orsen verdrehte die Augen, da er den versteckten
Vorwurf durchaus verstanden hatte. Warum hast du ihn entwischen lassen?
„Oh, gut, King! Wir beide können den armen Kerl wieder
ein wenig herrichten. Die Wunde müsste inzwischen oberflächlich geschlossen
sein! Jackie ist ein Zimmer weiter, die Tri’Ora ist ohnmächtig geworden. Damon
hat sehr viel Blut gebraucht! Sie setzt eben eine Infusion mit Plasma!
Vielleicht gehst du rüber und siehst, ob sie Hilfe braucht?“
„Natürlich. Und Damon soll gefälligst bis Morgen
warten, bevor er Nico überfällt! In diesem Zustand macht er ihr nur wieder
Angst. Bei Tageslicht wird alles nicht mehr so schlimm erscheinen. Das hoffe
ich zumindest“, murmelte Theron noch und überließ es den beiden Männern, sich
um den Bewusstlosen zu kümmern. Er war mit Catalina einer Meinung, dass man die
junge Frau erst eine Weile zur Ruhe kommen lassen sollte.
„Hey, ist hier alles in Ordnung?“, fragte er leise,
nachdem er das benachbarte Zimmer betreten hatte, wo man die Tri’Ora auf das
Bett gelegt hatte.
Er trat neben Jackie und legte ihr eine Hand auf die Schulter, auch in der
Absicht, ihren Zustand zu überprüfen, ohne dass es ihr auffiel. Um die
Bewusstlose machte er sich weniger Sorgen, sie war daran gewöhnt, an ihre
Grenzen zu gehen, um andere zu heilen. Sie nahmen niemals Blutspenden außerhalb
des Ordens an, um sich selbst zu heilen, also bot er sein Handgelenk nicht an.
Das Plasma würde vorerst genügen, Awendela sollte man nur im Notfall hinzu
ziehen.
Ron hob die linke Augenbraue spöttisch, weil sich die Dame vorhin ja ziemlich
aufgespielt hatte. Aber natürlich verdiente sie nun seinen Dank, weil sie Damon
beigestanden hatte, der wirklich nur knapp dem Tod entronnen war.
„Ihr schuldet mir gar nichts, Theron.“ Tiponi schlug
die schwarzen Augen auf und sah ihn über Jackie, die sich gut um sie kümmerte,
hinweg an. Mit gleichfalls unbewegter Miene, aber wohlwissend was er gerade
dachte.
„Euren Krieger zu retten, ist meine Pflicht. Das wisst
Ihr. Kein Grund, Eure Antipathie mir gegenüber deswegen im Zaum zu halten. Ich
weiß, dass Ihr meinen Auftritt vor Awendela nicht für gut befunden habt. Warum
auch? Ich bin schließlich nur die Anführerin der Tri’Ora.“
Ein rötlicher Schleier umwölkte ihren dunklen Blick und sie lächelte schmal, um
sich gleichzeitig ein wenig in den Kissen aufzurichten, obwohl ihr die
derzeitige Position nicht egaler hätte sein können. Sie musste nicht aufrecht
stehen oder auf Augenhöhe sein, um sich zu streiten oder ihren Standpunkt zu
vertreten. Sie ignorierte den Anführer der Krieger für einen Augenblick, um
sich bei Jackie für ihre Hilfe zu bedanken.
„Das war sehr nett von Euch. Die Infusion läuft gut
und mir geht es wieder besser. Geht zu Eurem Mann zurück und ruht Euch etwas
aus. Dem Baby geht es wunderbar. Ihr müsst Euch nicht sorgen.“
Sie lächelte. Diesmal warm und aufrichtig, während sie
einen Augenblick lang ihre Hand auf die von Jackie legte und dann noch einmal
mit einem Nicken bekräftigte, dass sie allein zurecht kommen würde. Rowtag, die
bisher ruhig neben dem Nachttisch gelegen und auf Besserung ihrer Herrin
gewartet hatte, gab ein leises Knurren von sich. Das Tier hatte die Ohren
gespitzt und schien die Entwicklung des Gesprächs zwischen Theron und Tiponi zu
verfolgen. Wenn es Streit gab, wusste sie, auf wessen Seite sie zu stehen
hatte, aber eigentlich mochte das Tier fast jeden, der es gut mit ihm meinte.
Theron war nicht böse, allerdings ging von ihm eine ziemliche Anspannung aus,
die mit der Tiponis übereinstimmte. Eine Freundschaft zwischen den beiden würde
schwierig werden. Sehr schwierig.
„Und falls es Euch interessiert, war es schon das
zweite Mal, dass ich Eurem Krieger ausgeholfen habe. Das erste
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