Die Qualen der Sophora
habe versprochen, dir Zeit
zu lassen, aber es war mir ein Bedürfnis, dir mitzuteilen, wie viel du mir
bedeutest und wie stolz ich auf dich bin für das, was du leistest, was du bist
und wie gut du in der kurzen Zeit dein Schicksal meisterst, obwohl du allen
Grund hattest, davor wegzulaufen. Du machst das Beste aus jeder Situation und
ich möchte einfach nur ein Teil des Besten sein, okay?!“
Wenn sie Nein sagte, würde er dies natürlich akzeptieren, da er sie in keiner
Weise zu bedrängen gedachte. Doch er würde es dann irgendwann wieder versuchen.
Darauf konnte sie sich verlassen.
Romy war wie erstarrt, als Rys ihr einen Antrag
machte. Damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ihre Knie fühlten sich
mit einem mal so schwach an, dass sie sich mit der flachen Hand auf seiner
Brust abstützte.
Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu ihm auf. Fassungslos und ungläubig.
Unsicher.
„Nein… Ich wusste das nicht, Rys! Ich beginne nur langsam zu akzeptieren, dass
es diesen… geheiligten Bund tatsächlich zu geben scheint. Ich meine es nicht
böse, aber ich habe mein Herz in der Nacht verloren, als unser Haus in Flammen
aufging. Ich wollte lieben, aber es schien irgendwie nicht zu klappen… Ich
mache mir schreckliche Vorwürfe wegen Bonnys Tod. Weil ich… weil ich nicht
genug für sie empfunden habe. Als ich von ihrem Tod erfuhr, war es, als wäre
die letzte Gelegenheit, jemanden lieben zu können für mich verstrichen gewesen.
Nicht einmal Rebeka hat es geschafft, diesen Panzer vollkommen zu durchdringen…
Man kann Gefühle nicht erzwingen und doch hat sich alles innerhalb einer
einzigen Sekunde geändert. Erst nachdem wir uns begegnet sind, konnte ich Bekky
wirklich ins Herz schließen. Die Erkenntnis war schmerzhaft und erschreckend.
Ich fühlte mich immer so fern von allem… Dein Blut hat mir neues Leben
geschenkt und mich muss mich selbst erst besser kennen lernen…“, begann sie mit
leicht belegter Stimme, weil sie vielleicht nicht nach seinen Vorstellungen
reagierte. Aber sie wollte auch aufrichtig sein.
„Es gibt Momente, da bin ich meiner Gefühle vollkommen
sicher, Rys. Wie vorhin während der Zeremonie. Aber ich lasse mich zu schnell
verunsichern und beginne, an mir selbst zu zweifeln… Ich meine, darf ich mir
selbst trauen? Wie kann ich in so kurzer Zeit so viele Menschen in mein Herz
geschlossen haben, wenn es davor schier unmöglich war? Es wäre aber auch falsch
von mir, meine Gefühle zu verleugnen. Ich empfinde jeden Tag mehr für dich und
manchmal macht es mir Angst und Augenblicke später fühlt es sich absolut
richtig an. Überwältigend. Wie die Erfüllung eines Traumes!“
Romy senkte die Lider und sah auf die Hand herunter,
die auf seiner Brust ruhte, wobei sie ein völlig anderes Bild vor Augen hatte,
das ihr die Röte in die Wangen trieb, weil die Vorstellung ihr schier den Atem
nahm. Sie hob den Blick wieder zu ihm an und lächelte schief.
„Romana ist ein sehr langer Name… Das wird wehtun!
Darf ich dich noch um etwas mehr Zeit bitten, Rys? Ich möchte diesen Schritt
frei von Zweifeln tun, die du nicht verdienst, weil du wirklich das Beste bist,
was mir in meinem ganzen Leben passiert ist. Ich liebe dich und ich möchte gern
mit dir verbunden sein… Ich erinnere mich dunkel daran, dass es der Patrona des
Hauses zusteht, um eine Verbindung zu bitten. Und das werde ich tun, nur nicht
sofort…“
Romy seufzte und hoffte sehr, dass Rys ihre Bedenken verstand, die nur mit ihr
selbst zu tun hatten. Sie war eben nicht der Typ für kopflose Entscheidungen.
Impulsivität war eben noch nie ihre Stärke gewesen.
„Ich wollte es dich nur wissen lassen, Romana!“,
erwiderte Chryses leise, wobei er mit keiner Regung verriet, wie das Zögern bei
ihm ankam.
Er verstand sie, wenn sie Zeit brauchte, um absolut sicher zu sein. Da war kein
Platz für das unbestimmte Gefühl, irgendwie zurückgewiesen zu werden. Immerhin
war sie ehrlich mit ihm, was ihre Unsicherheit betraf und sie hatte nicht
gesagt, dass eine Verbindung mit ihm überhaupt nicht infrage kam. Es wäre zu
leicht gewesen, ihr zu sagen, dass sie die Menschen um sie herum nur deswegen
so leicht ins Herz geschlossen hatte, weil es endlich von Anfang an die
Richtigen gewesen waren. Menschen, denen sie vertrauen konnte. Unsterbliche,
die ihr nichts Böses wollten und nur versuchten, sie dabei zu unterstützen, ein
neues Leben zu beginnen. All dies musste sie langsam aber sicher für sich
selbst herausfinden und auch dass er es
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