Die Queen macht Ferien (German Edition)
vorher ausgewählt worden sind. “
Tessa ließ den Kopf hängen. Das war es dann. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie nicht „ würdig “ war.
Also begannen sie, sich mit den anderen Gästen auszutauschen. Gladys entdeckte eine Frau, die einen Zwinger für Pudel besaß, und sie hatten eine angeregte Unterhaltung über ihre Lieblingshunde.
Tessa machte einer anderen Dame ein Kompliment über ihr Kleid, und es stellte sich heraus, dass diese Frau eine pensionierte Schullehrerin aus Brighton war und auch ein Riesenfan der Queen wie sie. Tessa erzählte ihr, dass sie selbst bereits den Gatten der Queen einmal gesehen hatte und auch den Prince of Wales – und raten Sie mal wo? Ja, ausgerechnet in Brighton!
Die Dame lächelte und schien sehr beeindruckt zu sein. Sie erzählte Tessa, dass sie sogar zu genau der Ausstellung gegangen sei, die der Prinz damals eröffnet hatte. Es habe sich sehr gelohnt, da sie aus einer Sammlung exquisiter französischer Aquarelle bestanden hatte. Und überhaupt, der Prinz war selbst auch ein talentierter Maler und malte wunderbare Landschaftsbilder.
Daraufhin unterdrückte Tessa ein Gähnen. Sie hörte schon gar nicht mehr richtig zu, sondern hielt Ausschau, wem sie wohl noch davon berichten konnte, dass sie schon mal den Duke of Edinburgh, den Prince of Wales und jetzt sogar die Königin selbst gesehen hatte!
Elsie trat gerade zu einem der Tische, um sich noch ein Stück Kuchen zu holen, als sie eine Hand auf ihrem Ellenbogen spürte. Einer der Begleiter der Queen bat sie höflich, ihm zu folgen und bevor sie wusste, wie ihr geschah, stand sie von Angesicht zu Angesicht vor der – Queen! Sie war ganz aufgeregt und durcheinander und machte etwas, das als misslungener Hofknicks durchgehen könnte.
Die Queen schenkte ihr ein Lächeln und reichte ihr die Hand.
War sie nicht eine der Freundinnen der Frau ihres Privatsekretärs Mr. Fairby?
Elsie nahm die Hand mit bebenden Fingern und flüsterte, dass das stimme.
Mittlerweile hatten Tessa und Gladys begriffen, dass Elsie tatsächlich mit Ihrer Majestät sprechen durfte und sie verließen ihre Gesprächspartner, um zitternd vor Spannung, zu ihrer Seite zu eilen.
„ Das sind meine beiden Gefährtinnen“, sagte Elsie und nannte der Queen ihre Namen.
Die Queen konnten nicht umhin. Obwohl es ein wenig boshaft war und sie das wusste, fragte sie: „ Waren da nicht eigentlich vier von Ihnen? Ich erinnere mich, dass Mrs. Fairby von den 'fantastischen Vier' sprach. “
„ Eine von uns ist im Norden bei ihrer kranken Schwester“, erwiderte Elsie. Sie fühlte, wie sie ganz rot wurde, wegen dieses grässlichen, albernen Namens. Wie peinlich, dass die Queen davon wusste – vielleicht sogar von der noch schlimmeren 'Get 'Em'-Version! Oh nein! Clare hätte ihr das nicht erzählen sollen.
Während Elsie mit der Queen sprach, bewunderte Gladys heimlich ihr Outfit. Sie gab sich Mühe, sich möglichst alles einzuprägen, angefangen beim exquisiten Hut, die luxuriösen Perlen, die ihre Ohren schmückten, die Handtasche, das perfekt-geschneiderte Kleid, bis hin zu den Schuhen, die genau zur Farbe des Kleides passten und aussahen, als hätten sie ein Vermögen gekostet.
Und wahrscheinlich war es auch so, dachte Gladys neidisch.
Vielleicht könnte sie das Outfit ja nachahmen, wenn sie es sich gut genug merkte.
Elsie hatte fertig erzählt und die Queen stand nun einfach da, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, und sah die drei Damen an. Ein verlegenes Schweigen entstand. Als es fast unerträglich wurde und die d rei fieberhaft überlegten, was man wohl noch so mit einer Königin plaudern könnte, räusperte sich Gladys und sagte: „ Ich weiß nicht, ob es höflich ist, es zu sagen, aber ich finde sie sind wunderbar angezogen, Ihre Majestät. Sie sehen sehr adrett aus. “
Elsie und Tessa sahen sie strafend an. Wie konnte sie nur so etwas Blödes sagen? Sie stöhnten innerlich. Tessa wäre am liebsten in den Erdboden versunken. Was würde die Queen von ihnen nur denken?
Aber die Queen bewahrte ihren Gleichmut, obwohl es ihr wirklich schwer fiel. Sie lächelte Gladys freundlich an.
„ Vielen Dank. Es freut mich, dass es Ihnen gefällt“, sagte sie gütig, „ Wissen Sie, Damen unseres Alters müssen ihre Kleidung mit großer Sorgfalt auswählen, sonst würde jemand womöglich meinen, dass wir uns vernachlässigen. Es würde auch keiner uns irgendwie bemerken, oder? “
Gladys verdaute diese Bemerkung der Queen schweigend. Irgendjemand
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