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Die Queen macht Ferien (German Edition)

Die Queen macht Ferien (German Edition)

Titel: Die Queen macht Ferien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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schien, und traute sich weiter nach vorne. Bald fasste sie beherzt zu und half Clare, indem sie ihr die Blumen für die Sträuße herbeitrug, oder die Theke abwischte.
    Sie sagte sich, dass der Vorfall in der Küche eigentlich ein Test gewesen sei, und dessen Ausgang eine Bestätigung. Hatte Clare nicht deutlich gesagt, dass ihre Aussehen gerade nicht dem der Queen entsprach? Nein. Ihr neues Outfit war gut und eine Garantie dafür, dass alles klappen würde. So einfach war das. Philipp hatte sich grundlos Sorgen gemacht.
    Sie aßen ein leichtes Lunch. Clare hatte einen Quiche im Ofen aufgewärmt. Der Duft war schon durch den Gang in den Laden geweht , und die Queen hatte gemerkt, wie ihr der Magen knurrte. Nun saßen sie sich gegenüber und kauten ziemlich wortkarg. Nach dem ewigen Umgang mit den Kunden, tat die Ruhe gut. Clare sah von ihrem Teller auf und bemerkte, dass Lizzy müde aussah.
    „ Möchtest du dich nicht ein Weilchen hinlegen? “, fragte sie sanft, „J etzt um diese Zeit ist es sowieso eher ruhig im Geschäft. “
    Die Queen nickte stumm. Zwar war sie ein quirliges Leben gewohnt, aber was sie heute alles erlebt hatte war so gänzlich neu, dass sie sich über die Gelegenheit, sich ein wenig entspannen zu können, freute.
    Dankbar kroch sie unter die Decke in ihrem winzigen Zimmer und war sofort eingeschlummert.
    Als sie wieder erwachte, war es ihr, als hätte sie mindestens eine Stunde geschlafen. Sie stand auf, wusch sich das Gesicht und glättete sich die Haare. Dann eilte sie hinunter. Nach dem warmen Bett fühlte sich das Haus kühl an.
    Clare saß in der Küche und studierte einen Katalog für Floristik. Sie lächelte ihr zu.
    „ Gut, dass du dich ausgeruht hast! Ich habe mir schon Sorgen gemacht, ob es für dich ein bisschen viel war für den ersten Tag. Ich mache dir zur Stärkung eine schöne Tasse Tee. “
    Die Queen schüttelte sich, was Clare missverstand.
    „ Oder...lieber Kaffee? “
    „ Nein. Tee wäre herrlich. Mir ist nur ein wenig kalt . “
    „ Ach, ich habe die Heizung für die warme Jahreszeit ganz ausgeschaltet, um zu sparen. Ich hoffe, es macht dir nicht allzu viel aus? “
    „ Gar nicht, aber ich fürchte, ich habe nichts Warmes eingepackt. “
    „ Weißt du was? Oben im Schrank auf dem Treppenabsatz sind noch Emilys Sachen. Da ist eine richtig kuschelige Jacke. Ich hol sie dir mal eben. “
    „ Nein, meine Liebe, das musst du nicht. Ich kann doch selber gehen. “
    „ Bist du sicher, dass du sie finden wirst? Es ist die bunte. Sie hängt ganz rechts auf einem Bügel. Es war ihre Lieblingsjacke. “
    „ Wenn ich sie nicht finde, melde ich mich. “
    Die Queen stieg die Treppe herauf und öffnete die Türen des Schrankes. Ein schwacher Lavendelduft strömte heraus.
    „ Bunte Jacke, bunte Jacke... “, murmelte sie, und schob die Ansammlung von Kleidern, Röcken und Pullovern hin und her. Ihr fiel auf, wie dünn und billig die meisten Sachen sich anfühlten. Wie musste es sein, sein ganzes Leben nur in Kleidern dieser Qualität verbracht zu haben? Dann entdeckte sie, was sie suchte.
    Oh nein.
    Clare rief von unten: „ Gefunden? “
    „ Ich glaube ja! “
    Hastig zog sie die – leider sehr, sehr hässliche – Jacke von ihrem Bügel und schnitt dabei eine Grimasse.
    „ Oh, die ist – ist perfekt! “, rief sie tapfer, während sie in die Ärmel fuhr, „d ie wird mir gute Dienste leisten. “
    Immerhin, normale Menschen trugen so etwas, sagte sie sich. Oder doch nicht? Sie war sich da nicht so sicher.
    Clare fuhr zusammen, als sie sie darin sah. Wahrscheinlich erinnerte das Kleidungsstück an ihre geliebte Tante. Sie rang sichtlich um Fassung, bevor sie sagte: „ Ja. Sie steht dir gut. Sie gibt deinem Gesicht Farbe. “
    „Wen wundert es?“, dachte die Queen.
    Clare schien ihre Irritation zu spüren. „ Ich hoffe es macht dir nichts aus, etwas von ihr zu tragen? “
    Tapfer erwiderte die Queen: „ Nein. Überhaupt nicht, u nd diese Jacke fühlt sich schon angenehm warm an. “
    „ Wenn du willst, kannst du dich gerne an dem Schrank bedienen. Deine eleganten Kleider (sie waren die ältesten der Queen) sind zu schade für die Arbeit im Laden, zwischen all den tröpfelnden Blumen und der Erde und so. “
    Da hast du völlig recht, meine Liebe, und es ist sehr nett von dir, daran zu denken. “
    Sie setzten sich zu ihrem Tee. Die Queen fühlte sich merkwürdig in der fusseligen Jacke, und war überzeugt, dass sie darin fürchterlich aussah. Ihre Hofdamen würden in

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