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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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morgendlichen Teenager-Routine wie Pinkeln, Cornflakes und eine höfliche Unterhaltung mit den Eltern über das Kammerkonzert, das sie am Abend zuvor in Torbay besucht hatten.
    Als Nigel ihn auf dem Handy anrief, verabschiedete Julian sich von seinen Eltern, nahm den Fiat und holte seinen Freund am Ende der Straße zur Marina-Heights -Anlage ab. McEwen und Neil saßen keine hundert Meter entfernt in einem kleinen BMW.

    Â»Dartmouth«, sagte Nigel. »Ich sag dir, wie wir fahren müssen. Ich war früher schon mal mit dem Motorrad da.«
    Â»Hast du Caitlyn gestern Abend noch gesehen?«, fragte Julian erstaunlich gut gelaunt, als sie losfuhren.
    Â»Ja«, antwortete Nigel zufrieden. »Aber du scheinst dich gestern auch ziemlich gut mit dem Mädchen in der Bar amüsiert zu haben.«
    Â»Sie ist fünfundzwanzig«, grinste Julian. »Ich hab ihre Telefonnummer. Vielleicht rufe ich sie nachher an und lade sie zum Essen ein.«
    Â»Cool«, fand Nigel.
    Als Julian am Ende der Straße abbog, fuhr McEwen los. Durch das am Fiat angebrachte GPS-Gerät würden sie die beiden Jungen zwar nicht verlieren, egal wohin sie sich innerhalb des Landes bewegten, aber für die Übertragung der Wanzensignale durften sie nicht weiter als eineinhalb Kilometer entfernt sein.
    Â»Ich konnte nicht schlafen«, gab Nigel schließlich zu. »Dieser McEwen hat mir richtig Angst gemacht.«
    Â»Meine Rippen sind grün und blau«, behauptete Julian, »und meine Nase ist voller Blutklumpen. Ich wiege siebzig Kilo, aber der Kerl musste sich nicht mal anstrengen, als er mich auf diesen Tisch geknallt hat.«
    Â»Ãœbler Bursche«, nickte Nigel.
    McEwen und Neil grinsten sich an. Richtige Kriminelle wie die Bandits unterhielten sich niemals offen, wenn sie im Auto saßen, verwendeten nur Codes und benutzten keine Handys, aber Nigel und Julian waren
unbedarfte Oberstufenschüler, denen es gar nicht in den Sinn kam, dass ihr Wagen oder ihre persönlichen Gegenstände verwanzt worden sein könnten, während man sie festgehalten hatte.
    Â»Wir sind immer Freunde gewesen«, sagte Nigel. »Es tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.«
    Â»Von jetzt an bezahle ich mein Gras immer bar«, verkündete Julian, »dann muss ich auch keine Schulden begleichen.«
    Â»Diese Waffenlieferungen sind echt zu heftig«, stellte Nigel fest. »Mein Bruder hat für heute Abend noch was anderes arrangiert, aber ich werde mit Paul darüber sprechen. Schließlich droht der MI6 nicht damit, einen in die Scheiße zu reiten, wenn man seinen Kumpeln nur ein bisschen Gras verkauft.«
    Â»Also nehmen wir unser Geld und sind dann frei«, jubelte Julian. »Wir haben Kohle in der Tasche, keine Schulden und ein Date mit dieser geilen kleinen Fünfundzwanzigjährigen.«
    Â»Wie in alten Zeiten!«, rief Nigel. »Sex, Drugs und Partys!«
    Neil und McEwen blieben einen Kilometer hinter dem Fiat, bis er auf das Grundstück von Paul Woodheads Bauernhaus einbog. Neil hatte die Gegend schon in der Nacht zuvor erkundet, und so fuhren sie jetzt am Tor vorbei, um auf einem Weg ein paar hundert Meter entfernt stehen zu bleiben.
    Woodhead kam in Gummistiefeln und Jeans an die Tür. Er war groß, sein schütteres Haar war nach hinten
gekämmt und klebte ihm schweißnass am Kopf. Das eine Knie gab bei jedem Schritt nach.
    Â»Wieder so ein heißer Tag«, stellte er fest, als er die Tür öffnete. »Lasst uns spazieren gehen.«
    Woodhead war vorsichtiger als seine beiden Assistenten und wählte für die Unterhaltung mit ihnen ein offenes Gelände, das zweihundert Meter vom Haus entfernt lag und von rostigen Schuppen umgeben war. Die Metallwände störten die Signale der Abhörgeräte, und ein Generator, der in einem der Schuppen lief, verursachte laute Hintergrundgeräusche.
    Â»Zweihundert für jeden«, sagte Woodhead und zählte das Geld aus einem Bündel mit Fünfzig-Pfund-Scheinen ab. »Wie ich gehört habe, wart ihr vierzig Minuten zu spät mit der Lieferung. Diese Leute mögen es nicht, wenn man sie versetzt.«
    Â»Viel Verkehr auf der M5«, antwortete Julian. »Da kann man nichts machen.«
    Â»Für zweihundert Pfund erwarte ich, dass ihr eure verschissenen Ärsche aus dem Bett kriegt«, fuhr ihn Woodhead an. »Und jetzt zu heute Abend …«
    Â»Ja, was das angeht«,

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