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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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und all den anderen Irren!«

29
    Der Commander brachte seine Gang auf die Überholspur der M5, beschleunigte auf einhundertzwanzig Stundenkilometer und niemand wagte es, ihn links zu überholen. Mittlerweile hatten sich ihnen die Monster-Bunch-Clubs von North Devon und Plymouth sowie eine befreundete Gang aus Cornwall namens Branding Iron angeschlossen.
    Dem kilometerlangen Zug von Motorrädern folgten die Werkstattlaster und Busse, und so sorgte diese zusammengewürfelte Flotte für jede Menge Aufsehen. Hupen wurden laut, Kinder winkten aus den Autos ihrer Eltern und ein paar Hockeyspielerinnen drückten ihre nackten Brüste gegen die Fensterscheiben ihres Teambusses, als die Biker vorbeidonnerten – für James das absolute Highlight des Morgens.
    Motorradfahren ist allerdings anstrengender, als ein Auto zu lenken. James hatte keinen Windschutz an seiner ER-5, und der heiße Sonnenschein ließ ihn in seinem Helm, den Handschuhen und der dicken Lederjacke schmoren. Er war froh, als sie nach der Hälfte der dreihundert Kilometer nach Cambridge auf den Rastplatz Stoke Gifford einbogen.
    Ãœber hundert Motorradfahrer stampften durch die Automatiktüren der Raststätte, um sich in die Schlangen vor der Toilette einzureihen und ins Restaurant zu gehen, sodass ängstliche Eltern ihre Kinder festhielten
und noch ängstlichere Gäste sogleich zum Ausgang liefen. Der Commander wurde bereits von den Bandits-Präsidenten aus Cardiff und Bristol sowie sechs dunkelhäutigen Mitgliedern aus dem spanischen Valencia erwartet.
    James versuchte im Burger King sein Glück, doch das Gedränge war so groß, dass er keine Chance auf etwas zu essen hatte, zumal sich die höherrangigen Bandits und Dogs of War ungerührt vordrängten. James war zwar taffer als die meisten, aber er konnte sich schlecht mit einer ganzen Gang anlegen, also gab er es auf und ging in den Laden nebenan.
    Auch hier standen lange Schlangen vor der Kasse, allerdings nutzten die Biker die Möglichkeit, etwas zu klauen. Zuerst waren es nur ein paar Süßigkeiten und Bierdosen, doch schon im nächsten Moment versank der Laden im Chaos, als sich über dreißig Biker wahllos Essen und Getränke schnappten, sich gegenseitig schubsten, Regale umstießen und laut grölten.
    James taten die beiden Frauen hinter dem Tresen leid. Eine schrie um Hilfe, als ein Dog of War, der seinen Helm gar nicht erst abgenommen hatte, sie zu Boden warf und Zigarettenschachteln in die Menge schleuderte. James wusste nicht, was er machen sollte. Er brauchte unbedingt etwas zu trinken, doch wie die Sache hier aussah, war Stehlen die einzige Möglichkeit, etwas zu bekommen, bevor sie alle wieder auf ihre Bikes steigen mussten.
    Schließlich verließ er den Laden mit einer Halbliterflasche
Sprite, einem großen Marsriegel und einer Rolle Mini-Pringles. Beim Hinausgehen musste er über eine riesige gelbe Pfütze steigen, da es mehrere Bandits vorgezogen hatten, die Schlange an der Toilette zu verlassen und einfach in die Gegend zu pinkeln.
    James beobachtete, wie eine Busladung verschreckter Rentner durch den piepsenden Notausgang der Raststätte bugsiert wurde, während eine Gruppe von Bandits den Mann hinter der Kaffeebar ärgerte und sich der Manager von Marks & Spencer eine blutige Nase holte, als er versuchte, einen Biker aus Cardiff daran zu hindern, sich mit einer Flasche frisch gepresstem Orangen-Himbeersaft aus dem Staub zu machen.
    James war allein und trug kein Gang-Abzeichen. Er würde also ein leichtes Ziel abgeben, wenn die Polizei aufkreuzte und Leute verhaftete. Daher beschloss er, zu seinem Motorrad zurückzugehen und es aufzutanken, falls die Schlange an der Tankstelle nicht zu lang war. Aber als er in der Automatiktür stand, sah er etwa fünfundzwanzig Männer auf sich zurennen, die Ketten und Keulen schwangen und mit Rufen wie »Bandits-Wichser!« die Raststätte erstürmten.
    James sprang so schnell er konnte zurück, als die Männer sich bereits auf einen Dog of War stürzten, der in der Schlange vor dem Klo stand, und brutal auf ihn einschlugen. Blut spritzte, und vom Ohr des Bikers bis zu seiner Nase zog sich eine tiefe Platzwunde.
    Â»Vengeful Bastards !«, schrien mehrere Leute gleichzeitig.

    Diesen Namen hatte James schon einmal gehört. Die Vengefuls waren eine ziemlich furchterregende Gang, gegründet von zwei Ex-Bandits, die man aufgrund des

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