Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Abkommen in der Vergangenheit gebrochen. Sicher, diesmal war die Situation eine andere: Der Dänenkönig Guthram und dreißig seiner Kriegsführer hatten sich taufen lassen und waren zum Christentum übergetreten.
    Nachdem alles vereinbart worden war, hatte Guthram seine verbleibende Armee zurück nach Chippenham geführt und war dieses Jahr nach Ostanglia zurückgekehrt. Es hieß dass er sich in diesem Gebiet, das die Dänen vor langer Zeit erobert hatten, endgültig niedergelassen habe. Aber es gab weiterhin Menschen, die aufgrund der früheren Erfahrungen einen dauerhaften Frieden anzweifelten. Andere hingegen waren durchaus hoffnungsvoll, da Alfred zum ersten Mal kein Geld an die Dänen hatte zahlen müssen, um sie zum Abzug aus Wessex zu bewegen. Stattdessen hatte er Geiseln sowie die Bekehrung zum Christentum gefordert. Und diesmal gab es noch einen weiteren Unterschied: Alfred hatte schließlich anerkannt, dass die Landstriche nördlich von Wessex Eigentum der Dänen waren.
    So stand Westmercia unter ihrer Herrschaft, die Einwohner wurden versklavt, und auch Ostmercia war fest in ihrer Hand. Das im fernen Norden gelegene Northumbria hatten sie bereits besiedelt, und Ostanglia war von Anfang an in ihrem Besitz gewesen. Tatsächlich hatte es den Anschein, dass es an der Zeit war, die Hoffnung aufzugeben, die Dänen je wieder vollends aus dem Land vertreiben zu können. Sie waren bereits zu sehr verwurzelt, und Alfred war weise genug, diese Tatsache einzusehen und Schritte zu unternehmen, die geeignet waren, den gegenwärtigen Frieden in einen dauerhaften zu verwandeln. Bündnisse durch Heiratsabkommen waren eine Möglichkeit, dies zu gewährleisten.
    »Alfred sendet diese Delegation also zu König Guthram«, fuhr Royce fort. »Die Leute sind wenig genug, um nicht bedrohlich zu erscheinen, wenn sie dänisches Gebiet durchreisen, aber trotzdem ausreichend an der Zahl, um den Bischof vor Räubern zu beschützen. Denn er ist derjenige, der mit Guthram über die Heiratsabkommen verhandeln wird, und man kann nur hoffen, dass die drei Männer, die Guthram als Gatten bestimmen wird, hoch in seiner Gunst stehen. «
    »Damit sie sich gegen einen Krieg aussprechen, sollte es abermals dazu kommen?«
    »Genau«, erwiderte Royce. »Aber nun werden sie erstmals zu Alfred zurückkehren müssen, bis ein neuer Übersetzer gefunden ist, was Monate in Anspruch nehmen kann. Außerdem ist Alfred gegenwärtig auf Reisen. Er besucht seine Ratsherren westlich von hier, und ihn ausfindig zu machen, kann eine weitere Verzögerung bedeuten.«
    »Warum soll es überhaupt eine Verzögerung geben?« wandte Selig beiläufig ein. »Ich könnte doch den Platz des Mannes einnehmen. «
    Kristen funkelte ihren Bruder grimmig an, doch Royce antwortete grinsend: »Aye, mit Guthram könntest du dich mühelos verständigen, aber wer soll die Worte des Bischofs für dich übersetzen?«
    Selig errötete leicht, da es ihm peinlich war, diesen einleuchtenden Sachverhalt übersehen zu haben. »Die Probleme, die ich hier mit der Verständigung habe, werden langsam ziemlich lästig«, grollte er und fuhr, an seine Schwester gewandt, vorwurfsvoll fort: »Warum hast du nie darauf gedrängt, dass ich die angelsächsische Sprache erlerne? Eric und Thorall hast du schließlich auch dazu gebracht!«
    Eric und Thorall waren ihre jüngeren Brüder, und so stellte Kristen klar: »Es war einfach, die beiden zu überreden, meinen Vorschlägen zu folgen, weil sie beide kleiner waren als ich - zumindest eine Zeitlang. Du warst das nie.« Auf sein Brummen hin fügte sie hinzu: »Warum willst du dich überhaupt in diese Angelegenheit einmischen? Damit hast du doch nichts zu tun.«
    »Es geht auch ... es geht um etwas anderes.« Er zuckte die Achseln. »Ich habe gerade etwas Zeit zur Verfügung und in den nächsten vierzehn Tagen nichts weiter zu tun, als mich in deiner Halle zu amüsieren.«
    Angesichts des halben Dutzends Frauen, die ihrem attraktiven Bruder gerade wieder schöne Augen machten, sagte Kristen zu ihrem Gatten: »Vielleicht ist das doch keine so schlechte Idee!«
    Royce lachte. »Merkst du, Selig, du bist ihr im Weg!«
    »Das ist nicht komisch, Angelsachse! « wies Kristen ihren Gatten zurecht. »Ich liebe meinen Bruder sehr, und das weiß er auch, aber andererseits möchte ich, dass in meiner Halle alles reibungslos funktioniert, was in seiner Gegenwart nie der Fall ist. Vielleicht solltest du, wie ich schon mehrfach vorgeschlagen habe, mit ihm hinausgehen

Weitere Kostenlose Bücher